Friday, 23. July 2010Ein Bild sagt mehr...Vielleicht würde es reflexhaften und monokausal veranlagten Menschen helfen, wenn man ihnen ein Bildchen malt. Das könnte zumindest zwei sehr populäre Ansichten widerlegen: (a) es war früher besser und (b) das Internet ist schuld. Quellen: Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts (dort der Schlüssel 131000) und die Onlinestudie 2009 von ARD und ZDF Monday, 19. July 2010Glückspiel im Internet (von 6-23 Uhr)Seit Anfang 2009 werden wir vom Glückspielstaatsvertrag davor bewahrt, unser ganzes Taschengeld per Internet zu verzocken. Das war sicher gut gemeint, hat bestimmt schonmal einen Zocker vor dem Ruin gerettet, manchen privaten Internetwettanbieter in den Ruin getrieben und viele Kioske finanziell saniert. Hessische Spieler dürfen jetzt aber wieder per Internet zocken. Das heisst, nicht so richtig per Internet, sondern per E-Post. Das fühlt sich an wie E-Mail, kostet aber Porto. Und die Leute müssen sich per Postident dafür anmelden. Aber sonst ists wie Internet, nur dass es halt von der guten alten Post betrieben wird, deshalb gilt das eher als elektrisches Papier oder so... Merkwürdig finde ich, dass das gerade in Hessen eingeführt wird, dessen Innenminister schonmal auf die Idee kam, die Kinderporno-Websperren auch gegen ausländische Spielcasinos einzusetzen... Ruinieren soll sich damit übrigens keiner können. Weil die Schutzmassnahmen der Staatslotterie sind enorm hoch: Aus Gründen des Spielerschutzes beschränkt die Lotteriegesellschaft den maximalen Spieleinsatz pro Person und Woche auf 250 Euro. Zwischen 23 und 6 Uhr werden keine Spielaufträge angenommen. Darüber hinaus existiert eine strikte Trennung zwischen dem Bezahlkonto und dem Gewinnauszahlungskonto des E-Postbrief-Nutzers, anfallende Gewinne sollen nicht zu unmittelbar erneuten Spieleinsätzen animieren. „Mit dem neuen Serviceangebot können unsere Kunden von den Vorteilen der elektronischen Kommunikation wie Schnelligkeit und Bequemlichkeit profitieren, gleichzeitig erfüllt es unsere hohen Standards bei der Sicherheit und Spielsuchtprävention.“, so [der Geschäftsführer LOTTO Hessen] Dr. Sundermann weiter. Derart hohe Standards hätten private Buchmacher sicher niemals hinbekommen. Womöglich hätten die ihre Internetspielhölle aus rücksichtsloser Gier sogar um Mitternacht geöffnet! Thursday, 15. July 2010Die Zugriffszahlen unbekannter ServerKomisch... Carechild schafft es, bei einer Stichprobe von 20 mutmasslichen Kinderpornoseiten 16 nach einem Tag abschalten zu lassen und bei drei die Auskunft zu bekommen, dass aus Sicht der Providers dort alles in Ordnung sei. Banken schaffen es anscheinend innerhalb von ein paar Stunden, den Provider zum Abschalten zu bewegen. Nur das BKA bekommt einfach keine Löschbestätigungen. Das ist zumindest das bisherige Ergebnis des Versuchs "Löschen statt Sperren". Erfolgsmeldungen kommen überwiegend aus Russland, während die Server hauptsächlich in Staaten stehen, zu denen wir die diplomatischen Beziehungen abgebrochen haben, weil wir mit ihnen verfeindet sind. Namentlich genannt werden die USA, die Niederlande, Kanada, Schweden und Zypern. Als schwierig erweist sich dabei anscheinend oft die Ermittlung des zuständigen Providers, weil Seiten "untervermietet oder ins Ausland weitergeleitet" werden. Umso erstaunlicher ist, dass das BKA bei derart versteckten Servern, deren Provider es nicht findet, die Zugriffszahlen kennt. Und die sind "immens" und führen zu einer "Störung der öffentlichen Ordnung". Ich glaube, solche anfänglichen Reibungsverluste geben sich noch. Entweder fällt jemand auf die Typen rein und wir bekommen doch noch eine Internetsperre. Dann bleiben die Seiten zwar im Netz, aber das BKA hat seine Arbeit erledigt. Oder die Polizisten finden noch den Draht zu ihren Kollegen im feindlichen Ausland. Die einfache Möglichkeit, den Provider anzuschreiben geht natürlich nicht. Weil dem gegenüber hat man ja keine Macht, sondern steht wie Carechild oder die Banken auf einer Stufe mit ihm. Das funktioniert zwar offensichtlich ganz gut, aber das ist so eine Behörde nicht gewohnt. Unsere Justizministerin hält übrigens die Zahlen des BKA eher für bezeichnend für diese Behörde als für das Problem und wartet auf Zahlen aus der Zeit, in der unsere Polizisten zumindest mit halbstaatlichen Organisationen zusammenarbeiten. Thursday, 22. April 2010Späte EmpörungAls sich vor zwei Jahren die Datensammler von der Fraunhofer-Gesellschaft samt Partnern aus der Werbebranche daran machten, die WLAN-Netze 2000 unschuldiger Nürnberger Firmen und Bürger auszuspionieren und für Ortungszwecke zu missbrauchen, kam extra eine Parlamentarische Staatssekretärin aus dem Wissenschaftministerium, um den Startschuss für diese innovative Anwendung zu geben. Schade, dass Frau Wöhrl in Parlaments- und Regierungskreisen nichts davon erzählt hat, welch schreckliche Dinge da in ihrer Heimat geplant werden. Heute, nachdem jede Shopping-Empfehlung aus dem IPhone auf der Basis längst flächendeckend vermessener und gespeicherter WLAN's kommen kann, haben nämlich auch die Regierenden und ihre Datenschützer entdeckt, dass WLAN-Positionen und -Parameter zu Ortungszwecken gespeichert werden. Jetzt von Google und jetzt ist es ein "Skandal ersten Ranges". Tuesday, 30. March 2010Kinder Kinder...Ich hab gestern ganz übersehen, dass im Entwurf für die EU-weite Im Sinne dieser Richtlinie bezeichnet der Ausdruck: Das was bei uns also als Herstellung von "Jugendpornographie" vor gut einem Jahr eingeführt wurde, wäre in Zukunft also dem Pornodreh mit Säuglingen gleichgestellt und mit 2 Jahren Knast bedroht. Eine zusätzliche Strafverschärfung ist noch für echte Kinder vorgesehen, falls das Kind "nach den einschlägigen Bestimmungen des nationalen Rechts das Alter der sexuellen Mündigkeit noch nicht erreicht hat". Die Darsteller müssen nicht mal unter 18 sein, es reicht, wenn sie so aussehen. Im Zweifel sollte man also etwas künstliche Rückenhaare und Orangenhaut benutzen. Das wird schlimm für junge Erwachsene. Passt auf, was Ihr so knipst. Sexdates dürft Ihr mit 17jährigen Kindern übrigens ausmachen, selbst mit "Mitteln der Informations- und Kommunikationstechnologie". Da steht freundlicherweise die "sexuelle Unmündigkeit" dabei. Für Sperrlistenbefürworter wirds dagegen richtig schön, immerhin lässt sich mit dieser Auffassung von "Kind" die Anzahl der gefundenen Seiten extrem steigern.
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