Tuesday, 8. July 2008Atomstaub - Mütter duscht Eure KinderUm die heutige emotionale Hinwendung zum Atomstrom zu verstehen, hilft vielleicht ein Blick in die Vergangenheit. So versteht man vielleicht besser, wie diese Stimmung gegen "Atom" ebenso emotional zustandekam. Davor gabs natürlich auch Leute, die keine Kernkraftwerke wollten, aber das waren entweder Anwohner oder Grüne. Und die waren Spinner. Erst als die Leute ihre Kinder vom Sandkasten wegscheuchen mussten und jedes dieser Kinder wusste, dass Bequerel die Masseinheit für Radioaktivität ist, wurde die Idee in der breiten Masse populär. Leider hab ich garnichts aus der Zeit archiviert und bin mir nichtmal mehr sicher, ob ich in der Erinnerung den Jahrtzehntausendunfall einer partiellen Kernschmelze in Harrisburg 1979 nicht mit dem äusserst seltenen Unglück einer Kernschmelze 1986 in Tschernobyl verwechsle. Bei Youtube gibts glücklicherweise Leute, die ihre 20 Jahre alten Filme reinstellen und die Stimmung der Zeit mit Überschriften der Bildzeitung einfangen.
Wer sich für den bizarren Umgang von Regierenden mit dem Thema interessiert, kann mal den Artikel im Spiegel von 1987 durchlesen. Als Überbleibsel der Verstrahlung gabs fünftausend Tonnen belastetes Molkepulver, das jahrelang eine Odyssee durch Deutschland und dessen Behördenzuständigkeiten machten. Nach mehrmaligem Statuswechsel von Futtermittel über Müll zu Sondermüll und zurück zu Futtermittel wurde es übrigens zum Grossteil 4 Jahre später dekontaminiert und verfüttert. Lediglich 1900 Tonnen wurden 1996 unbehandelt verbrannt und ein Finger voll vom Bayerischen Umweltminister Alfred Dick zu Demonstrationszwecken aufgeleckt. Sehenswert ist auch ein Zusammenschnitt der Tagessschau dieser Tage: Tuesday, 1. July 2008Knöllchens Geburtstag
Das Knöllchen in München feiert seinen 80. Geburtstag.
1. Juli, Um das Publikum zur Reinlichkeit und Ordnung zu erziehen, hat die Polizeidirektion München Gebühren festgesetzt, die vom Schutzmann sofort gegen Aushändigung einer Quittung erhoben werden. Die gebührenpflichtigen Verwarnungen erstrecken sich auf folgende Gebiete: Straßenreinlichkeit, Verkehr mit Fahrrädern, das verkehrshindernde Aufstellen von Personenfahrzeugen, das Auf- und Abspringen bei fahrender Straßenbahn, die öffentlichen Anlagen, das Teppichklopfen zu verbotener Zeit und das öffentliche Baden. Anscheinend war Falschparken bis dahin kein grosses Problem. Dabei gabs bereits seit Februar 1928 einen richtigen Parkplatz, vor dem Rathaus zwischen Fischbrunnen und Haupteingang, gekennzeichnet durch eine "weiße Standscheibe mit dem roten Buchstaben P" Dafür ist heute das Teppichklopfen zu verbotener Zeit kein Problem mehr. Saturday, 28. June 2008Sicheres Geschäft
Gerade auf den VOX-Nachrichten gesehen:
"Bei den Buchmachern gilt Spanien als klarer Favorit. Bei 10 Euro Einsatz werden im Falle eines Deutschen Sieges 29 Euro ausbezahlt. Falls Spanien gewinnt, sind es nur 23 Euro." So einen Buchmacher muss ich morgen finden. Ich werde 44% meines gesamten Vermögens auf Deutschland und 56% auf Spanien setzen. Nachtrag: Ich hab nach Wettbüros gesucht, irgendwo müssen die den Unsinn ja herhaben... PartyBets zum Beispiel bietet tatsächlich 31 Euro für einen deutschen Sieg und 23,50 für einen spanischen. Allerdings gilt das unter diesen Bedingungen:
31 Euro bekomme ich auch raus, wenn das Spiel wegen Gleichstand verlängert werden muss. mybet.com macht die Rechnerei einfacher und bietet eine Wette auf die Frage "Gewinnt Spanien die EM?" und da stehen die Quoten auf 1,65 für Spanien und 2,25 für Deutschland. Friday, 20. June 2008Grossginsterland![]() ![]() "Grossginsterland" vollständig lesen Wednesday, 18. June 2008Cellulose
Bisher kannte ich Sägemehl im Brot nur aus Berichten von der Schlechten Zeit. Dachte auch, dass derartige Beimengungen die Vorläufer der Gewerbeaufsichtsämter zu Strafaktionen mit hohem Spassfaktor für das Publikum animiert hätten.
Dabei gilt Cellulose als übliche Beimischung moderner Brotbackkunst. Selbst Vorzeigebetriebe ökologischen Backens mischen das in ihre Semmeln als Stabilisierungsmittel, was übrigens auch nach Regeln für Biowaren ganz in Ordnung ist, sie dürfen dann nur nicht "Ohne Zusatzstoffe" draufschreiben. Bisschen verwirrt mich auch der Artikel in der SZ. Die sprechen von E406 und Cellulose. Cellulose hätte aber die Bezeichnung E460. E406 wäre Agar-Agar, ein Geliermittel.
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