Friday, 11. May 2007Gipfeltreffen
George W. Bush senior und Michail Gorbatschow haben sich im Dezember 1989 bei Malta getroffen, um die neue Weltlage nach dem deutlich werdenden Abbröckeln des Ostblocks zu bereden. Das Treffen fand auf dem Meer statt, Bush sass auf dem Lenkwaffenkreuzer USS Belknap und Gorbatschow auf dem Kreuzfahrtschiff Maxim Gorki. Es war zwar etwas schwierig, bei schlechtem Wetter den Gesprächspartner zu besuchen, aber es hat geklappt und so gabs auch fürs Publikum spannende Momente beim Blick auf meterhohe Wellen.
Das Treffen endete mit der offiziellen Beendigung des Kalten Krieges auf der Abschlusspressekonferenz. Ich finde, das Konzept hat Zukunft. Für die 92 Millionen Euro, die die Sicherheit des G8-Gipfels an der Ostsee kosten wird, könnte man sicher auch eine schöne kleine Yachtflotte chartern. Ausserdem müsste die Bundeswehr nicht in Regimentsstärke die Thursday, 10. May 2007Kein Upload mehr bei PHP5
Notiz für zukünftige Updates von PHP4 auf PHP5:
Wenn Wordpress statt ein Bild hochzuladen nur die Meldung "Konnte die Datei nicht auf die Festplatte kopieren" bringt, dann muss man die Variable upload_tmp_dir in der php.ini oder der Apache-Konfiguration definieren und dafür ein Verzeichnis anlegen, das innerhalb von "open_basedir" liegt. open_basedir /home/www/schnipsel upload_tmp_dir /home/www/schnipsel/temp wäre da zum Beispiel eine gute Kombination. Der Letzte Nachfahre![]() Welchen Sinn sollte es sonst haben, die Tränen der Weinenden Madonna von Heroldsbach einer DNA-Analyse zu unterziehen? Zur Echtheitsprüfung taugt das nicht. Eine Gottheit, die in ihren Erscheinungen auf derart feinsinnige Formen zurückgreift wie ein feuchtes Gesicht einer Statue wird die Zweifler nicht unbedingt durch ihr Erbgut ("weiblich, 2000 Jahre alt, östlicher Mittelmeerraum") bekehren wollen. Hätte sie das nötig, könnte sie ausdrucksstärkere Auftritte veranstalten. Sie hat ja schliesslich auch in der Vergangenheit in Heroldsbach durchaus deutlichere Gestalten angenommen und ist ab 1949 jahrelang dutzenden von Menschen in Begleitung ihres Sohnes sowie Massen von Heiligen erschienen. All das hat die Amtskirche nicht dazu bewegen können, den Ort als heilig anzuerkennen. Im Gegenteil: Fast 50 Jahre lang war der Erscheinungsort eine der wenigen Stellen, zu der man bei Gefahr der automatischen Exkommunikation nicht pilgern durfte. Erst 1998 wurde dort ein Pilgerheim errichtet, um die Pilgerei in geordnete Bahnen zu lenken, und der Ort als Kirche, allerdings nicht als offizieller Erscheinungsort anerkannt. Als Gegenbeweis ist das Mittel auch untauglich. Selbst wenn ein Scherzbold der Muttergottes eine eigene Träne untergejubelt haben sollte, ist es ja unwahrscheinlich dass der Übeltäter in einer der zahlreichen Gendatenbanken gespeichert ist. Eine Massenuntersuchung von Speichelproben der Gläubigen des Umkreises wird vermutlich auf heftige Widerstände stossen. Ausserdem ist eine Gottheit nicht darauf angewiesen, sich überhaupt in Form von "echten" Tränen zu manifestieren. Es ist ihr gutes Recht, jede beliebige Flüssigkeit zu wählen. Auch Männerblut würde dem wahren Gläubigen ausreichen, im Gegenteil, manche würden gerade das als besonderes Wunder betrachten. Es kann also nur darum gehen, sich Vergleichs-DNA zu beschaffen, um etwaige Nachkommen der Jungfrau Maria zu identifizieren! Das bisherige Material ist einfach zu unsicher. Sowohl Maria als auch Jesus sind "leiblich", also komplett mit Körper, in den Himmel aufgefahren. Vermutlich wussten sie einfach, was Reliquienhändler späterer Zeiten mit Heiligenkörpern anstellen, um sie möglichst grossflächig vermarkten zu können. So blieben lediglich stark mit Fremd-DNA kontaminierte Schweiss- und Grabtücher mit eventuellen Blutspuren und ein paar Reste des Körpers wie Haare, Milchzähne und Nabelschnüre übrig. Die wurden allerdings im Mittelalter so geschickt unter den gutgläubigen Gläubigen verhökert, dass es heute unmöglich erscheint, die richtige unter den vielen Heiligen Vorhäuten zu finden. Was die Kirche dann allerdings mit einem identifizierten Nachkommen anfangen will, bleibt ihr Geheimnis. Wir wissen nicht, ob Dan Brown recht hat und sie ihn beseitigen wollen, oder eher Kevin Smith und sie ihn benötigen, den Weltuntergang zu verhindern. Die Tatsache, dass nicht die üblichen Bösewichte aus "Sakrileg" das Opus Dei oder die Jesuiten die Tränen gesichert haben, sondern ein in der Beziehung eher unverdächtiger Augustiner-Chorherr lässt eher auf gute Absichten schliessen. Die Polizei und die Gerichtsmedizin in Erlangen hat ihre Mithilfe bei der Untersuchung übrigens verweigert. Der zuständige Erzbischof von Bamberg hat einen Kirchenrechtler als Ermittler eingesetz, der ein nicht genanntes Labor mit der Untersuchung der Flüssigkeit beauftragt hat. Nach Abschluss der Untersuchung, die natürlich nicht nur die Tränen, sondern auch alle sonstigen Indizien und Zeugenaussagen umfasst, bekommt den Bericht der Bischof. Vielleicht erfährt man dann näheres. Der oben erwähnte Augustiner, Pater Dietrich von Stockhausen, der die Pilgerstätte auf dem Berg betreut, scheint übrigens auch skeptisch: "Wenn uns der Himmel ein Zeichen geben will, dann doch eines, das wir verstehen können - und nicht so ein vages, das leicht zu manipulieren ist." -- Naja... Nachtrag 21.12.: Sie hat nicht geweint, Der Untersuchungsbericht ist seit 30.11. bekannt: Auch die Analyse eines Taschentuches, mit dem die wundersame Flüssigkeit aufgefangen wurde, habe keine Anhaltspunkte liefern können, dass es sich um Tränenflüssigkeit handele: Die Rückstände seien für eine verwertbare Untersuchung nicht ausreichend gewesen, hieß es in Bamberg. Tuesday, 8. May 2007Cookies
So, die SPD hat jetzt ihre zwei Wochen Oppositionsrolle hinter sich gebracht und wird wieder vernünftig. Schäubles Plan, erstmal wirklich alles zu fordern und dann dem Rechtsstaat zu Liebe auf 20% zu verzichten geht auf und Frau Zypries freundet sich im Deutschlandradio mit der Vorstellungswelt ihres Kabinettskollegen an.
Die Frau Ministerin war übrigens gut gebrieft für das Interview: Das Andere, was wir beobachten können und was ich auch für schwierig erachte, ist, dass bei vielen Menschen in Deutschland inzwischen das Bewusstsein über diese vielen Situationen, in denen sie private Daten hinterlassen, sich verändert hat. Also: Man geht ins Kaufhaus, man zahlt mit irgendwelchen PAYBACK-Karten, es wird überall in den Kaufhäusern registriert, wann man welche Sachen gekauft hat, man kauft über das Internet ein, man hinterlässt da seine Spuren und ähnliches mehr, man lässt sich Cookies setzen. Da gibt es eine Vielzahl, wo man mit elektronischen Hilfsmitteln heutzutage Spuren hinterlässt, und viele Menschen machen sich da, glaube ich, nicht hinreichend Gedanken darüber. Zur Frage, wie das bisherige Treiben der Geheimdienste zu bewerten ist, hat sie recht deutliche Worte gefunden: Kolkmann: Bedient sich der Staat denn im Prinzip in dieser Hinsicht auch illegaler oder krimineller Techniken? Ohne Rechtsgrundlage scheints also "illegal oder kriminell" gewesen zu sein. Man darf gespannt sein, was mit den Tätern und ihren Hintermännern passiert. Und sonst? Die Ex-Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger findet unsere derzeitige Politik nicht gut Die deutsche Politik scheint die Verfassung nur noch als Gefängnis zu begreifen, das einer beanspruchten unumschränkten Allmacht des Staates entgegensteht und aus dem es nun auszubrechen gilt. und der Innenminister lässt sich für die Regierung eigene PDAs konstruieren, die gegen Überwachungsmassnahmen imun sind. "Die neuen Handhelds sind nur für Regierungsmitglieder bestimmt und sollen nicht auf dem freien Markt erhältlich sein." Galileo
Wer braucht eigentlich dieses europäische Satellitennavigationssystem? Wenn das irgendwie umsonst zu haben wäre, fände ich ja ein GPS mit cm-genauer Auflösung ganz nett, aber als Steuerzahler ein paar Milliarden dafür zahlen fände ich übertrieben (oder entfällt für uns Eigentümer dann die Gebühr für hochauflösende Empfänger?).
Den verantwortlichen Behörden fällt irgendwie auch nichts ein, was mich begeistern könnte: Zu diesen Sektoren gehören das Verkehrswesen (Ortung und Ermittlung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen, Wegplanung, Navigationssysteme usw.), soziale Einrichtungen (z.B. Hilfe für Behinderte oder Senioren), die Justiz und der Zoll (Feststellung des Aufenthaltsortes von Verdächtigen, Grenzkontrollen), das Bauwesen (geografische Informationssysteme), Not- und Rettungsdienste oder der Freizeitsektor (Orientierung auf dem Meer und in den Bergen usw.). Ausser dem Bauwesen und vielleicht der Luftfahrt sehe ich da keine Anwendung, die nicht mit 10 Meter genauigkeit auskommt. Die "Feststellung des Aufenthaltsortes von Verdächtigen" lässt mich ein bisschen gruseln, das Meer ist gross und braucht nicht mal Höheninformationen und ein guter Grenzer weiss wo der Grenzpfosten steht (Im Ernst, was meinen die damit?) Das Argument, dass uns die Amis nicht unsere Satelliten verrauschen können, ist auch irgendwie nicht überzeugend. Wir haben unseren transatlantischen Verbündeten schon grössere Gefallen getan. Ausserdem sind genaue Koordinaten in zivilen Händen garnicht gut. Unser Bundesrat hat ja schon vor langem (und als erster in Europa) erkannt, dass hochaufgelöste Geodaten nicht gut für uns sind. Er meinte damit zwar Google Earth oder noch bessere Luftbilder, aber auch mit handvermessenen Koordinaten sollte man vorsichtig sein.
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