Wer braucht eigentlich dieses europäische Satellitennavigationssystem? Wenn das irgendwie umsonst zu haben wäre, fände ich ja ein GPS mit cm-genauer Auflösung ganz nett, aber als Steuerzahler ein paar
Milliarden dafür zahlen fände ich übertrieben (oder entfällt für uns Eigentümer dann die Gebühr für hochauflösende Empfänger?).
Den
verantwortlichen Behörden fällt irgendwie auch nichts ein, was mich begeistern könnte:
Zu diesen Sektoren gehören das Verkehrswesen (Ortung und Ermittlung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen, Wegplanung, Navigationssysteme usw.), soziale Einrichtungen (z.B. Hilfe für Behinderte oder Senioren), die Justiz und der Zoll (Feststellung des Aufenthaltsortes von Verdächtigen, Grenzkontrollen), das Bauwesen (geografische Informationssysteme), Not- und Rettungsdienste oder der Freizeitsektor (Orientierung auf dem Meer und in den Bergen usw.).
Ausser dem Bauwesen und vielleicht der Luftfahrt sehe ich da keine Anwendung, die nicht mit 10 Meter genauigkeit auskommt. Die "Feststellung des Aufenthaltsortes von Verdächtigen" lässt mich ein bisschen gruseln, das Meer ist gross und braucht nicht mal Höheninformationen und ein guter Grenzer weiss wo der Grenzpfosten steht (Im Ernst, was meinen die damit?)
Das Argument, dass uns die Amis nicht unsere Satelliten verrauschen können, ist auch irgendwie nicht überzeugend. Wir haben unseren transatlantischen Verbündeten schon grössere Gefallen getan.
Ausserdem sind genaue Koordinaten in zivilen Händen garnicht gut. Unser Bundesrat hat ja schon vor langem (und als erster in Europa)
erkannt, dass hochaufgelöste Geodaten nicht gut für uns sind. Er meinte damit zwar Google Earth oder noch bessere Luftbilder, aber auch mit handvermessenen Koordinaten sollte man vorsichtig sein.