Tuesday, 29. December 2009Nicht mehr nackt?
Über die ethische und ästhetische Problematik beim Einsatz dieser Kisten kann man ja unterschiedlicher Meinung sein. Die Aussagen unserer FDP-Politiker zu den Scannern lassen sich aber ganz schwer mit meiner Vorstellung in Übereinstimmung bringen: Der Parlamentarische Geschäftsführer Jörg van Essen sagte dem WDR, die Ablehnung seiner Partei habe sich nur gegen die erste Generation der Geräte bezogen, weil dort der Eingriff in die Intimsphäre im Vergleich zum Sicherheitsgewinn zu groß gewesen sei. Inzwischen gebe es aber eine Weiterentwicklung der Geräte, sagte van Essen. Unser Bundesdatenschutzbeauftrager hatte bislang offenbar ähnliche Vorstellungen von diesen Scannern: Mich auch... Nachtrag 30.12.: Unser Innenminister konkretisiert heute das ganze. Zukünftige Entwicklungen (also welche, die es noch nicht gibt, das müssen also andere Geräte als die vom Herrn van Essen sein) werden nur so eine Art "Strichmännchen" zeigen. Alles ausser Waffen wird von dem Gerät versteckt, nur gefährliche Dinge werden dem Kontrolleur gezeigt. Das alles sei schwierig, aber "wenn es gelingt ein wirklicher Fortschritt". Allerdings spricht der Minister im gleichen Interview von "Millimeterhertz-Wellen". Falls das kein Fehler der Süddeutschen Zeitung ist, lässt das gewisse Zweifel daran aufkommen, dass er ausreichend und verständlich über die technischen Neuerungen unterrichtet wurde. (Bild aus der flickr-Sammlung von Quasimondo, unter CC-BY-NC-Lizenz) Tuesday, 22. December 2009Es ist still geworden im www
Das haben wir nun davon, dass wir Werbeblocker einsetzen, Scriptverhinderer, Sperrlisten: Nun sehn wir die schönen animierten gifs nicht mehr, die zur Weihnachtszeit einfach dazugehören. Kein glöckchenklingelndes Rentier verfolgt noch unsere Maus und lässt die CPU ordentlich heizen in diesen kalten Tagen, kein Nikolaus grüsst lustig vom unteren Browserrand und verhindert das scrollen. Kein Schnee fällt und keine Sterne glitzern. Es ist so still... (Bild von Free Gifs and Animations, einer muss es ja machen!) LizenzwirrwarMir ist es erst aufgefallen, als ich den Bildnachweis für den vorherigen Artikel getippt hab, hätte nie gedacht, dass ich so schnell zum Raubkopierer werde. Das Bild hier war ein Lizenzverstoss:
Ich versteh zunehmend besser das Problem mit diesem SA-Teil ("share alike") der creative commons-Lizenz. Auch warum seit langer Zeit bei Openstreetmap darüber diskutiert wird. Man gerät einfach zu schnell in die Falle. Andererseits seh ich auch keine Lösung. Der Ausschluss kommerzieller Nutzung ist verständlich. Wenn Leute was für umsonst hergeben, wollen sie auch nicht, dass jemand anderes damit Geld verdient. Die Freigabe für beliebige Nutzung ist aber ebenso verständlich, vor allem weil man sich dann den Streit um die Frage sparen kann, was genau "kommerzielle Nutzung" ist. Für den vorliegenden Fall wird sich auch bei einem Lizenzwechsel nicht viel ändern. Da geht es in erster Linie um die Lizenz der Datenbank, nicht der daraus erzeugten Bilder. Die Bilder sollen zukünftig (also falls die neue Lizenz Zustimmung findet) beliebig lizenzierbar sein und nach allem was man so hört, wird wohl der Kartenserver weiterhin cc-by-sa ausliefern. Falls jemand etwas anderes wünscht, kann er sich in Zukunft anders lizensierte Karten selber aus der Datenbank erzeugen. Kein Problem für einen kleinen Stadtplan oder diese Briefmarke da oben, aber die Resourcen für die Herstellung und die Bereitstellung einer Weltkarte haben die wenigsten Hobby-Karthographen rumstehen. Ich hab jetzt zwei Bilder draus gemacht und alles ist wieder gut. Lustigerweise ist die Seite mit den beiden Karten völlig ok. Zwei getrennte Frames mit je einem Bild ist ja noch kein zusammengesetztes Werk und ausser durch Bildschirmkopie wird auch keines draus. Selbst eine Überlagerung gilt allgemein als unbedenklich, z.B. Luftbilder von Google mit getrennt zuschaltbaren Strassen eines anderen Anbieters. Nur ein gemeinsames Bild draus basteln ist nicht drin.
Stadtplan im VergleichIch hab noch ein bisschen mit mapserver und Kartendateien im GeoTIFF-Format rumgespielt. Zum Üben, wie man beliebige Karten referenziert und damit Landkarten abbildet gabs einen alten Stadtplan von München von 1832. So ganz ist es mir nicht gelungen, vermutlich war es damals einfach wichtiger, alle Kirchen und Gassen in der engen Innenstadt abzubilden als späteren Navinutzern die Orientierung zu ermöglichen. Aber zum Vergleich, wie die kleine Stadt München vor 177 Jahren ausgesehen hat, langt die Genauigkeit. Wer also mal sehen möchte, was aus dem Militär-Heu-Magazin an der Isar geworden ist, oder wie der Bahnhofsplatz vor Einführung der Eisenbahn aussah, findet hier einen Kartenvergleich von heute und 1832.
Mit maptiler hab ich auch probiert, Karten darstellbar zu machen. Damit kann man beliebige Bilder in Kacheln zerlegen, und sie dann mit openlayers oder der Google-Maps-API zoom- und schiebbar auf der Homepage darstellen. Genauso wie andere Kartendienste auch ihre Kartenkacheln ausliefern. Funktioniert auch ganz gut, braucht aber halt viel Speicherplatz, weil man wirklich jeden Fleck in jeder Auflösung vorrätig halten muss, selbst die Flecken, die nie jemand ansehen will. Dafür hab ich zum Testen mal die Waldseemüller-Karte von 1507 genommen und in ein paar Zoomstufen gekachelt (das was man da als weisse Streifen sieht, sind übrigens die Kartenblattränder des Originals, nicht die Kacheln vom maptiler): Ich hätte gern auch andere Karten zum rumspielen genommen, die Bayerischen Landtafeln von Philipp Apian hätte ich zum Beispiel schön gefunden. Nur ist leider dort wo bei der Library of Congress der Download-Link oder der Boston Public Library der Link zu ihrer Flickr-Sammlung ist bei der Bayerischen Staatsbibliothek der Verweis auf ihr Urheberrecht an den Scans. Anschauen ist erlaubt, Weiterverbreiten nicht. Eigentlich muss man froh sein über jedes Stück Papier, das aus den fürsorglichen Händen unserer Staatsarchivare nach Übersee befreit werden konnte... (oberes linkes Bild von Openstreetmap unter CC-BY-SA-Lizenz und das rechte ist aus der David Rumsey Map Collection unter CC-BY-NC-SA-Lizenz. Unteres aus der Library of Congress über die Wikipedia bezogen, Lizenz: public domain). Friday, 18. December 2009PostlaufzeitDieses Jahr können wir uns die Weihnachtskarten sparen. Langsam trudeln nämlich die Urlaubsgrüsse vom November hier ein und wer will schon zwei Karten vom gleichen Absender aus zwei Kontinenten. Wir dachten ja schon, die Karten seien verlorengegangen oder Briefmarkendieben zum Opfer gefallen, weil das so lange dauert. Aber eigentlich sind 220km/Tag oder eine sächsische Postmeile pro Stunde als Durchschnittsgeschwindigkeit ganz ok, schliesslich haben wir die Grüsse nicht als Luftpost geschickt.
Es könnte übrigens sein, dass Kuba auch keinen grossen Bedarf an einer schnellen Briefpost hat, vielleicht überspringen die diese Phase der Kommunikation. Wir wollten die Karten im Hotel abgeben, weil wir zwei Tage lang keinen Briefkasten fanden. Die Rezeptionistin meinte dann, das würde sie gern erledigen, aber sie bekämen nicht so viel Post und deshalb kommt nur alle zwei Wochen jemand vorbei und nimmt auch die ausgehende Post mit. (Bild aus der Wikipedia von Adrian Michael; Lizenz: GnuFDL. Es zeigt allerdings keine Kutsche auf Atlantikfahrt, sondern ein Denkmal am Gotthardpass) Nachtrag 22.2.10: Heute kam die Karte in Wien an. 3 Monate klingt viel, vielleicht auch ein Umweg wegen einer Verwechslung mit dem anderen Austria, dem im Pazifik, oder so...
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