In meiner naiven Vorstellung funktionieren Terahertz-Scanner ja genauso wie diese Röntgenbrillen, die an Leute verkauft werden, die noch naiver sind als ich. Und der technisch perfekte, modernste Nacktscanner funktioniert eben besonders gut: Das Motiv ist auf dem Bild besonders nackt, extrem scharf, sehr kontrastreich, hochauflösend, vor allem aber unbedingt nackt!
Über die ethische und ästhetische Problematik beim Einsatz dieser Kisten kann man ja unterschiedlicher Meinung sein. Die Aussagen unserer FDP-Politiker zu den Scannern lassen sich aber ganz schwer mit meiner Vorstellung in Übereinstimmung bringen:
Der Parlamentarische Geschäftsführer Jörg van Essen sagte dem WDR, die Ablehnung seiner Partei habe sich nur gegen die erste Generation der Geräte bezogen, weil dort der Eingriff in die Intimsphäre im Vergleich zum Sicherheitsgewinn zu groß gewesen sei. Inzwischen gebe es aber eine Weiterentwicklung der Geräte, sagte van Essen.
Unser Bundesdatenschutzbeauftrager hatte bislang offenbar ähnliche Vorstellungen von diesen Scannern:
"Das würde mich interessieren, wie die aussehen sollen."
Mich auch...
Nachtrag 30.12.: Unser Innenminister konkretisiert heute das ganze.
Zukünftige Entwicklungen (also welche, die es noch nicht gibt, das
müssen also andere Geräte als die vom Herrn van Essen sein) werden nur
so eine Art "Strichmännchen" zeigen. Alles ausser Waffen wird von dem
Gerät versteckt, nur gefährliche Dinge werden dem Kontrolleur gezeigt.
Das alles sei schwierig, aber "wenn es gelingt ein wirklicher
Fortschritt".
Allerdings spricht der Minister im gleichen Interview von "Millimeterhertz-Wellen". Falls das kein Fehler der Süddeutschen Zeitung ist, lässt das gewisse Zweifel daran aufkommen, dass er ausreichend und verständlich über die technischen Neuerungen unterrichtet wurde.
(Bild aus der flickr-Sammlung von Quasimondo, unter CC-BY-NC-Lizenz)