Sunday, 8. February 2009Reale VerhältnisseFragenkatalog für den Einbürgerungstest mit dem die "Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse in Deutschland" nachgewiesen werden sollen, Frage 58:
Tja liebe ausländische Mitbürger, es hilft Euch nichts, das aktuelle politische Geschehen in der Tagespresse zu verfolgen. Ihr müsst schon echte Theorie büffeln, nicht Zeitung lesen. Die ist zwar näher an den Lebensverhältnissen, damit würdet Ihr als Prüflinge aber ganz schön versagen:
Die wirklichkeitsnahe Antwort steht leider nicht im Fragenkatalog
Tuesday, 3. February 2009Transparenz der DBDie Bahn hat das Internet kapiert. Parallel zu zerknirschten Rundschreiben des Vorstands ("Wir waren übereifrig", "In Zukunft transparent...") schicken sie eine Abmahnung raus, weil bei netzpolitik.org eine 8-seitige Gesprächsnotiz des Datenschutzbeauftragten über eine Unterredung mit der Bahn veröffentlicht wurde. Man hätte es ja auch gut dort lassen können. Wer dort liest, hat das schon gelesen und mehr als die 1000 üblichen Verdächtigen sind das ja eh nicht. Aber nein, man muss nochmal reinstochern und wird sicher überrascht sein, dass sich sowas nicht so einfach löschen lässt. Bei Wikileaks liegts schon und auf der einen oder anderen Seite wurden auch schon Sicherheitskopien gesehn. Dabei ist das Papier nicht mal besonders spannend. Alles wesentliche weiss man sowieso schon: Die Bahn verdächtigt ihre Mitarbeiter, Geschäfte mit sich selbst oder den Gatten zu machen, gibt deshalb alle möglichen Daten an eine private Firma, die externen Geheimagenten denken sich coole Namen für die Einsätze aus ("Rubens", "Babylon", "Thymian", "Twister", "Uhu", "Eichhörnchen", "Traviata") und recherchieren mal hinter ein paar einzelnen, mal hinter hunderttausend Bahnern her. Das einzig überraschende bei der Lektüre war für mich
Klarstellung
Ich vermute aber, das ginge gar nicht. Massenmord führt nicht zum Kirchenbann, auch nicht dessen Leugnung. Abgesehn von Abtreibung muss man schon irgendwas kirchliches ausfressen, um sich den Zorn der Kirche zuzuziehen. Es wäre ja auch übertrieben, Leuten wegen weltlicher Kleinigkeiten die Chance aufs Ewige Leben deutlich zu verringern (die dürfen ja nicht beichten). Selbst zu Zeiten als die Kirche ihre Gegner noch vom weltlichen Herrscher foltern und verbrennen liess, hat sie sich stets wenigstens zum Schluss um das Heil ihrer Seelen bemüht. Klingt zynisch, aber ein ordentlicher Inquisitor kann eben trennen zwischen weltlichen Verbrechen und deren Bestrafung und dem viel wichtigeren Seelenheil. Auf maximal 5 Jahre Knast noch eine Ewige Verdammnis draufzusatteln wäre ihm jedenfalls übertrieben grausam vorgekommen. (Im Bild der Apostolische Nuntius Orsenigo, Reichskanzler Hitler und Aussenminister v. Ribbentrop, Neujahrsempfang 1939. Aus Wikimedia/Bundesarchiv unter CC-By-SA-Lizenz) Monday, 2. February 2009Kurz angebundenManche Nachrichten verstehe ich einfach nicht, aber vielleicht liegt das daran, dass ich ab und zu nachrechne. Den Spiegel-Bericht über die Abwrackprämie und das Callcenter im dafür zuständigen Amt zum Beispiel:
Das übersetzt mein Taschenrechner bei einer 8-Stunden-Schicht mit:
Sunday, 25. January 2009Reisewarnung
"Vor Reisen in die Gebiete nördlich des 15,5. Breitengrades (malisch-mauretanische Grenze bis nach Youvaru und ab dort nördlich des Niger-Flusses bis zur Grenze von Algerien und Niger), mit Ausnahme der Städte Timbuktu und Gao (per Flugzeug bzw aus südlicher Richtung erreichbar), wird ausdrücklich gewarnt. Von Reisen in das Gebiet Nara-Nampala-Léré nahe der mauretanischen Grenze wird abgeraten." Das östereichische Aussenministerium macht die Warnung für das Gebiet noch 45km weiter nördlich als die Deutschen etwa am 15,9. Breitengrad fest ("nördlich von Leré - Youvaru - Timbuktu - Bourem - Gao - Menaka"), hält allerdings auch die Überlandreise nach Timbuktu und Gao aus Süden für gefährlich. Die Schweiz dagegen bezieht auch die Gegend östlich des Niger ein und rät ebenfalls bei Gao und Timbuktu zum Flugzeug. Falls jemand ein Fest in Andéramboukane besucht hat und auf dem Heimweg an der nigrischen Grenze entführt wird, finde ich, dass er relativ weit von dem gestrichelten Gebiet weg ist. Auch für das angrenzende Gebiet von Niger finde ich keine passende Warnung des Auswärtigen Amtes (lediglich für die nördlichen Teile: "In der unübersichtlichen Region der nigrischen Sahara (Grenzgebiet Mali-Niger-Algerien...) kann für Bürger westlicher Staaten das Risiko von Entführungen und Erpressungen nicht ausgeschlossen werden") Aber egal, sobald irgendein Tourist in der Sahara entführt oder ausgeraubt wird, behauptet man einfach dass der das hätte wissen können: "Das AA warnt auf seiner Web-Seite explizit vor solchen Wüstentouren in das Gebiet, da die Gefahr von Entführungen besteht." Gerne beruft man sich auch auf Warnungen für die Gegend nördlich von Timbuktu (liegt ja auch gleich ums Eck). Spiegel Online allerdings hält Timbuktu selbst für sicher und macht noch fleissig Tourismuswerbung dafür. Ich glaube, das ist ein Reflex bei den Berichterstattern. Sahara ist gefährlich und das Auswärtige Amt hat eh schon immer gewarnt. Und wenn mal der Spiegel die Warnung erwähnt oder irgendwer das exotische Timbuktu nennt, zitieren alle fröhlich drauf los und verschwenden keine Zeit mit Lektüre oder Kartenstudium. Ausserdem kann man sich bei diesen Nachrichten hoher Leserbeteiligung in den Kommentaren sicher sein. Bei der Welt kocht der Volkszorn über Touris in Hochrisikogebieten und man will auf keinen Fall, dass unser Staat Geld für solche Leute ausgibt. Die Reaktion muss damit zusammenhängen, dass man Individualisten irgendwie misstraut. Bei Reisenden in andere instabile Regionen hat sich ja gezeigt, dass man generell schon hilfsbereit ist, aber in Thailand, Kenia oder Leid tut mir ja auch der Reiseveranstalter. Ich glaube, der schaffts nicht mehr, das richtigzustellen... (Karte aus dem CIA World Factbook, Geodaten exotischer Dörfer gibts von der NGA) Nachtrag 22.4.: Anscheinend ist zumindest eine der Geiseln nach 3 Monaten wieder freigelassen worden...
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