Sunday, 27. September 2009WunschpartnerWenn nach der Wahl die regieren, die schon vorher zusammengehen wollten, gilt doch das Verbot vom Müntefering nicht mehr, oder? Dieses "Es ist unfair, Koalitionen an der Einhaltung der Wahlversprechen zu messen" galt ja nur für Dinge, wo die beiden Partner vorher uneinig waren. Das ist fein, wir freuen uns also alle auf die Bildungsrepublik Deutschland mit mehr Studienplätzen und Ausbildungsplätzen, die Steuersenkungen und den nachhaltigen Klimaschutz. Da besteht völlige Einigkeit, das sollte bei den Koalitionsverhandlungen kein Problem sein, und durchkalkuliert ist es natürlich auch. Die Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke müssen wir halt schlucken... Gespannt bin ich lediglich auf die Abschaffung der Wehrpflicht, die FDP will die aussetzen, während die CDU es weiterhin sicherheitspolitisch für geboten hält, dass uns knapp jeder sechste junge Mann verteidigen lernt. Bei anderen liberalen Kernthemen mach ich mir keine Hoffnung, warum sollte sich die Bundespartei da anders verhalten als ihre Minister in den Landesregierungen. Um die SPD tuts mir übrigens nicht leid. Das letzte Flugblatt "Wählen Sie SPD, gegen Casinokapitalismus" hat mir endgültig klargemacht, dass die Partei, die seit 1998 den für Finanzmarktaufsicht zuständigen Minister stellt, mich für völlig bescheuert hält. Nur um den Herrn Berg ist es schade. Sein rot eingefärbter Bezirk München-Nord als einziger bunter Fleck auf der Wahlkreiskarte war schon irgendwie immer ein Lichtblick im Schwarzen Reich der Bayerischen Einheitspartei. Jetzt ist der Wahlkreis verloren, mit 36,5 zu 35,5 Prozent an Herrn Singhammer. Saturday, 26. September 2009Urbane Legenden in Zeiten des Terrors
Andererseits, der Teppichhändler hatte schon letztes Jahr nicht recht, und ich glaube, in den Jahren davor hab ich das auch schon ein paar Mal gehört. Wahrscheinlich gibts eine Bande reicher weissbärtiger Südländer, die sich einen Spass draus machen, uns zu verängstigen. Vermutlich sogar eine überregional operierende Gruppe, immerhin taucht der dankbare Verlierer schon 2002 als Kettenbrief auf und hat mit seinen verschiedenen Warnungen schon ein eigenes Kapitel unter "Sagen der Gegenwart" bei sagen.at. Bilder: Archiv 2008 WahlbeteiligungDie Idee, die Server morgen für eine Stunde abzuschalten, um die Internetjunkies ins Wahllokal zu treiben find ich nicht so gut. Möglicherweise wären die armen Leute völlig überfordert mit den 3D-Effekten da draussen und dem grellen Licht. Ausserdem sind ja einige wenige davon noch nicht wahlberechtigt und stellen in der Zeit womöglich Unsinn an. In Österreich hat man bis 1979 den Leuten am Wahltag keinen Alkohol ausgeschenkt. Das fand ich irgendwie pfiffiger. Zumindest konnten sie so ihre Wahlbeteiligung deutlich über deutschem Niveau halten. Danach gings wie bei uns bergab. Quelle der Daten: Wikipedia Friday, 25. September 2009Kann man auch nur zweitstimme angeben?Und weil die letzten Tage via google massenweise derartige Fragen kommen (und hier nicht beantwortet werden, sorry): Geht zur Bundeszentrale für politische Bildung und schaut Euch die Videos an. Lest Wikipedia. Oder klickt zur Bild. Die erklärt, wie das mit dem Ankreuzen funktioniert. Ganz im Ernst, ohne Ironie. Keinesfalls sollte man der Versuchung erliegen, die "Basiswissen-Fragen" bei Spiegel Online "Sind Sie fit für die Wahl?" zu beantworten. Da kommt man sich danach ganz geil gebildet vor, weil man weiss, wer den Text unserer Nationalhymne geschrieben hat. Oder man fühlt fühlt sich doof und wahlunwürdig und bleibt am Sonntag zuhause. Zur Strafe wird unser Parlament dann von Oberlehrern gewählt, die glauben, Quizwissen über den Texter Hoffmann von Fallersleben oder dass es zwei Politiker namens Gerhard Schröder gab, hätte irgendwas mit politischer Bildung, staatsbürgerlichem Basiswissen oder Wahlfitness zu tun. Thursday, 24. September 2009Da denkt man immer ...
die Kinderpornokonsumenten sitzen finsteren Kellern, oder wenigstens in oppositionellen Randgruppenparteien. Aber in Wirklichkeit sitzen die erst als Abgeordneter der CSU in der Kinderkommission des Bundestages und arbeiten dann im Bayerischen Sozialministerium und kümmern sich um die lieben Kleinen... Ist natürlich kein Wunder, Ermittlungsverfahren können von Staatsanwaltschaften in solchen Fällen ja sehr diskret durchgeführt werden. Nur gelegentlich wird ein öffentlicher Vorgang daraus.
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