Saturday, 26. September 2009Urbane Legenden in Zeiten des Terrors
Andererseits, der Teppichhändler hatte schon letztes Jahr nicht recht, und ich glaube, in den Jahren davor hab ich das auch schon ein paar Mal gehört. Wahrscheinlich gibts eine Bande reicher weissbärtiger Südländer, die sich einen Spass draus machen, uns zu verängstigen. Vermutlich sogar eine überregional operierende Gruppe, immerhin taucht der dankbare Verlierer schon 2002 als Kettenbrief auf und hat mit seinen verschiedenen Warnungen schon ein eigenes Kapitel unter "Sagen der Gegenwart" bei sagen.at. Bilder: Archiv 2008 WahlbeteiligungDie Idee, die Server morgen für eine Stunde abzuschalten, um die Internetjunkies ins Wahllokal zu treiben find ich nicht so gut. Möglicherweise wären die armen Leute völlig überfordert mit den 3D-Effekten da draussen und dem grellen Licht. Ausserdem sind ja einige wenige davon noch nicht wahlberechtigt und stellen in der Zeit womöglich Unsinn an. In Österreich hat man bis 1979 den Leuten am Wahltag keinen Alkohol ausgeschenkt. Das fand ich irgendwie pfiffiger. Zumindest konnten sie so ihre Wahlbeteiligung deutlich über deutschem Niveau halten. Danach gings wie bei uns bergab. Quelle der Daten: Wikipedia Friday, 25. September 2009Kann man auch nur zweitstimme angeben?Und weil die letzten Tage via google massenweise derartige Fragen kommen (und hier nicht beantwortet werden, sorry): Geht zur Bundeszentrale für politische Bildung und schaut Euch die Videos an. Lest Wikipedia. Oder klickt zur Bild. Die erklärt, wie das mit dem Ankreuzen funktioniert. Ganz im Ernst, ohne Ironie. Keinesfalls sollte man der Versuchung erliegen, die "Basiswissen-Fragen" bei Spiegel Online "Sind Sie fit für die Wahl?" zu beantworten. Da kommt man sich danach ganz geil gebildet vor, weil man weiss, wer den Text unserer Nationalhymne geschrieben hat. Oder man fühlt fühlt sich doof und wahlunwürdig und bleibt am Sonntag zuhause. Zur Strafe wird unser Parlament dann von Oberlehrern gewählt, die glauben, Quizwissen über den Texter Hoffmann von Fallersleben oder dass es zwei Politiker namens Gerhard Schröder gab, hätte irgendwas mit politischer Bildung, staatsbürgerlichem Basiswissen oder Wahlfitness zu tun. Thursday, 24. September 2009Da denkt man immer ...
die Kinderpornokonsumenten sitzen finsteren Kellern, oder wenigstens in oppositionellen Randgruppenparteien. Aber in Wirklichkeit sitzen die erst als Abgeordneter der CSU in der Kinderkommission des Bundestages und arbeiten dann im Bayerischen Sozialministerium und kümmern sich um die lieben Kleinen... Ist natürlich kein Wunder, Ermittlungsverfahren können von Staatsanwaltschaften in solchen Fällen ja sehr diskret durchgeführt werden. Nur gelegentlich wird ein öffentlicher Vorgang daraus. Wednesday, 23. September 2009Wen wählenBei "wen wählen" kann man das lustige Ankreuzspiel "Welche Partei behauptet meiner Meinung zu sein" jetzt auch für die einzelnen Wahlkreiskandidaten spielen. Eine gute Gelegenheit, sich die Leute auch mal anzusehen. Auch die Chancenlosen, die trotzdem Wahl für Wahl an der Plakatwand hängen, was mir ehrlich Respekt abringt... Eigentlich ists fast egal, es gewinnt eh der von der CSU, war schon immer so. Ich glaube aber auch sonst wärs egal, wer gewinnt. Aus meinem Wahlkreis waren im Bundestag zu Beginn vier Kandidaten vertreten, zwei gingen verloren.
Ich glaube ja, das Konzept der regionalen Vertretung ist eh falsch, das sollte sich auch schon durch die Verteilung der Wähler regeln. Wahlkreise werden von Parteien als Pfründe vergeben. Die sind zwar wichtig, um parteiintern auf eine Hausmacht verweisen zu können und bei der CSU weil die ja kaum jemanden über die Liste reinbekommen. Aber echte Interessenvertretung ist damit nicht gemeint, zumindest merkt es keiner, wenn der Vertreter wegfällt. Mir zum Beispiel war unser FDP-Mann in Berlin völlig entfallen. Soweit ich weiss, wurde es auch im Kreis nie bedauert oder überhaupt thematisiert, dass uns zwei Stimmen in Berlin fehlen. Würde man das ernst meinen, könnte man den Wegfall ja als Problem sehen. Das Ergebnis meiner elektrischen Wahl ist übrigens verwirrend. Bei der Partei ist es relativ klar und entspricht dem Ergebnis vom Wahl-O-Mat (muss nur noch überlegen, ob ich das auch tu, was die Computer sagen). Bei den einzelnen Kandidaten ists aber schwierig. "wen wählen" lässt einen erst aussuchen, welche "Werte und Ziele" einem wichtig sind und fragt dann 56 "Thesen" ab, die man bewerten soll. Bei den Werten ergibt sich eine hohe Übereinstimmung mit einem Kandidaten, bei den Thesen liegen alle ungefähr gleich. Nicht in der Wertung, weil sie keine Lust hatten, schon wieder einen Fragebogen für ein irgendein Internet-Wahlspiel auszufüllen: Der Kandidat der CSU, einer von der Familienpartei, einer von der NPD, einer von der Rentnerpartei und einer von der Linken, sowie eine von der Freien Union, die aber in Bayern eh nicht kandidiert. Da könnte ich also nur sagen, ob ich die Partei wähle, aber nichts über den Kandidaten, ebenso wie über Parteien ohne Direktkandidaten (Piraten und BüSo) und alle anderen, bei denen weder Kandidaten noch Partei was angeben wollten. Im Odem.blog schreibt der Betreiber von "wen wählen" über die Antworten der Kandidaten zu netzbezogenen Themen. Man kann sich dort nämlich auch eine bestimmte These aussuchen und bekommt dann eine schöne Übersicht, wer dazu was zu sagen hatte. Da sind recht interessante Dinge dabei, auch von Parteien, bei denen man vielleicht denkt, man könnte sie wählen...
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