Saturday, 13. September 2008Rote SpielekillerWahlen sind kompliziert. Diese Politiker haben einfach nicht die Meinungen, die wir ihnen unterstellen. Bei Kandidatenwatch ist inzwischen die Antwort von der SPD und der CSU eingetroffen. Während der Mann von der CSU ein kurzes Statement abgibt, persönlich halte ich "Killerspiele" für überflüssig, genauso wie ein Verbot derselben antwortet der SPDler ausführlicher: [...]Ich bin allerdings weiter der Meinung, dass bestimmte Killerspiele auch für Erwachsene nicht freigeschaltet werden sollten. Wenn ich sehe, dass es Killerspiele gibt, wo man in die Rolle eines Rechtsverbrechers schlüpft und besondere Noten dann erhält, wenn man Polizisten umbringt, habe ich dafür kein Verständnis. Wen soll ich jetzt wählen?
Ich fürchte, der Herr Gantzer hat sich da für mein Kreuzerl disqualifiziert. Persönlich gehts mir wie Herrn Weidenbusch, mir sind die Spiele eigentlich wurst. Aber die Vorstellung, dass es mir verboten sein soll, spielerisch in die Rolle des Bösen zu schlüpfen (und darin erfolgreich böse zu sein), finde ich abwegig. Ich frage mich, was der Spezialist für Innere Sicherheit sonst so für Vorstellungen davon hat, wie weit der Gesetzgeber in meine privaten Vergnügungen eingreifen darf. Ausserdem macht Räuber&Gendarm einfach keinen Spass ohne Spieler in der Rolle der Rechtsverbrecher. Thursday, 11. September 2008Serverortung
Wieder ein bisschen mit Landkarten rumgebastelt. Ich hab ja nach wie vor den Ehrgeiz, OpenStreetMap und OpenLayers so richtig zu verstehen. Entstanden ist dabei eine Seite zum Orten beliebiger IP-Adressen.
Bisher hab ich für Werbezwecke immer nur die Lokalisierung der eigenen IP-Adresse eines Besuchers in eine Karte gemalt. Das ist zwar ganz leicht zu programmieren (man muss nichtmal Benutzereingaben überprüfen), wirft aber bei vielen Providern ein schlechtes Licht auf die "GeoLite City"-Datenbank von MaxMind. Die ist bei dynamischen IP-Adressen natürlich besonders ungenau, weil sie der regionalen Poolverteilung der grossen Provider immer hinterherhechelt. Zum Ausprobieren dienten Homepages einiger Städte. Bei Firmen war mir klar, dass das Hosting und der Firmensitz nicht unbedingt übereinstimmen (Dass die Deutsche Bank in einem Ort namens "Bank" bei Aaachen sitzt, ist allerdings ein Fehler der Datenbank). Grosse Seiten wie die Nasa oder das Weisse Haus gehen auch nicht zum Testen, weil die so grossen Besucherandrang erwarten, dass sie lieber gleich auf globale Dienstleister wie Akamai ausweichen und die europäische Kunden auch von europäischen Servern bedienen. Ein bisschen überrascht war ich von München, das aus den Ergebnissen der Städteortung deutlich heraussticht. Das ist aber kein Fehler der Datenbank, sondern ein Ausdruck enger Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit IBM. (Karte: openstreetmap unter dieser CC-Lizenz) Sunday, 7. September 2008August Bebels Taschenuhr
Beim derzeitigen Verschleiss an Vorsitzenden hab ich mir Sorgen um die Taschenuhr von August Bebel gemacht. Einer alten Parteisage zufolge soll das gute Stück ja von Vorsitzendem zu Vorsitzendem weitergegeben werden. Mit dieser Legende demonstriert die SPD sowas wie Kontinuität des Geistes der Sozialdemokratie, der vermutlich irgendwie in der Uhr wohnen soll.
Zum Glück stimmt die Legende nicht. Die Uhr muss nicht ständig den Besitzer wechseln sondern darf in einer Vitrine der Willy-Brandt-Ausstellung bleiben. Das Bild zeigt übrigens nicht die Uhr vom Bebel, sondern mein Erbstück. Es hat uns Stunden gekostet, die Umschrift zu interpretieren: "Weihnachten 1914 - 19. J.T.D" und "Russisch. Feldzug" mit einem Christbaum um den sich eine "Gott mit uns"-Banderole windet. Erst als sich Robert kein I mehr für ein J vormachen liess, konnte es geklärt werden. Es handelt sich um eine Erinnerung der 19. Infanterietruppendivision der Österreichischen Armee. Passt auch besser zur Familiengeschichte als irgendwelche Herkunftsbezeichnungen aus dem Deutschen Reich. Sitz der 19. I.T.D in Friedenszeiten war Pilsen und vermutlich waren meine Vorfahren als Böhmen eher in der k.u.k-Armee als in der deutschen Armee. Altersfreigabe
Falls mal man ein Beispiel braucht, dass schaurige Filme bei 13-jährigen gelegentlich ungeahnte Wirkung haben, findet man was passendes im heutigen Polizeibericht:
13jähriges Mädchen verletzt sich bei Fenstersturz [...] Nachdem sie sich die Nacht zuvor den Film „Das Parfüm“ angeschaut hatten, sperrten sich die beiden [13-jährigen] Mädchen, als die aufsichtsführende Tante in den Morgenstunden das Haus verlassen hatte, aus Angst im elterlichen Schlafzimmer im 1. Stock ein. Als sie glaubten Geräusche im Haus zu hören, gerieten die beiden Schülerinnen in Panik und wollten sich mit zusammengebundenen Bettlaken aus dem Fenster abseilen. Die Tochter der Hausbesitzer wollte als erste aus dem Fenster klettern, erschrak jedoch wegen einer Spinne auf dem Fensterbrett und stützte ca. 5 m auf die Kellertreppe. [...] [Folgen: ein Verdacht auf Beckenbruch, ein Schock] Leider erfahren wir nicht, ob die Kinder die FSK-12-Version oder die anscheinend besonders gruselige FSK-16-Premium-Fassung angeschaut haben. Wobei sich für die Premium-DVD anscheinend jeder DVD-Händler seine eigene Freigabe ausdenkt. Bei Amazon FSK-12, bei World of Video FSK-16, die Mehrheit der Händler gibt allerdings 12 an. Thursday, 4. September 2008Möglichst weit links positioniert
Unser Innenminister macht in einem Interview mit dem Bayernkurier Werbung für die SPD, ich werds bei der Entscheidung berücksichtigen...
(Es geht um die SPD und ihre Zusicherung, nach der Landtagswahl nicht mit den Linken zu koalieren...) "Der Mehrheitstrend der SPD geht ganz eindeutig in Richtung Linkspartei. Und das ganz besonders in Bayern, wo die SPD stolz darauf ist, möglichst weit links positioniert zu sein. Deshalb ist die öffentliche Abgrenzungsbeteuerung in jeder Hinsicht unglaubwürdig. Nicht von ungefähr ist der größte Widerstand gegen die Reformpolitik von Gerhard Schröder in der bayerischen SPD entstanden."
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