Monday, 20. September 2010Bilder vom Oktoberfest
Es war wirklich schön, wir haben sogar die "Historische Wiesn" gefunden, die anlässlich des 200. Jubiläums aufgebaut war. Die haben sie ein bisschen abseits platziert (wer sie sucht: die Wirtsbudenstrassse nach Süden, an der Bavaria vorbei, dann durch die Wohnwägen der Schausteller und wenn man glaubt, da käme nichts mehr ausser Parkplatz und ein Platz zum Pinkeln, dann ist man da. Rechts ist der Eingang, vorher links eine Eintrittskarte lösen). Die Pferdeschau wird vor allem Pferdefreunde freuen, aber auch die Karusselle und sonstigen alten Fahrgeschäfte sind nett. Das Herzkasperlzelt war auch besuchenswert, vielleicht die ideale Gelegenheit, den verlorenen Flair der Wiesn zu erfahren. Das lag hauptsächlich an der Musik, die auch dem nicht-Volksmusikfan gezeigt hat, dass Bierzelt nicht unbedingt ein blechernes Medley aus Fürstenfeld und Defiliermarsch bedeutet, sondern auch richtig gut klingen kann. Und natürlich an den mässig vielen Besuchern, die nicht von Ordnern auf die Sitzplätze gescheucht werden mussten, sondern sogar ein bisschen vor der Bühne tanzen konnten. Die Keferloher waren auch stimmig. Ich trau es mich ja fast nicht schreiben: Das letzte Mal hab ich das 2001 erlebt. Damals war die Welt betroffen und in Terrorangst, die Touristen haben abgesagt und die Zelte waren halb leer. Die Musik war auch in den grossen Zelten weniger aggressiv und die Leute haben Walzer auf den Gängen getanzt, statt auf den Tischen "Höllehöllehölle" zu gröhlen... Saturday, 28. August 2010Kurze PauseWir waren schnell auf einen griechisch-türkischen Mokka in Zypern und haben ein paar Bilder mitgebracht... Saturday, 7. August 2010Alte VerträgeDie Aufregung über die staatliche Subvention für unsere Kirchen find ich irgendwie merkwürdig. Mich störts natürlich auch, dass ausgerechnet ich als Nichtmitglied diese Leute bezahlen soll. Aber mich stört weniger, dass ich die bezahle, als dass die immer noch so viel mitreden dürfen. Ich kann mir keine andere Gruppierung vorstellen, die so viel Dreck am stecken hat und trotzdem Ethikkomissionen bevölkern darf, um ihre nicht selbst praktizierten Moralvorstellungen für die Allgemeinheit umzusetzen. Vor allem wundert mich, dass ernsthafte konservative kapitalistische Politiker auf die Idee kommen, man müsste sich an einen Vertrag nicht halten, blos weil er über 200 Jahre alt ist. Bei den Linken würde ichs ja verstehen, die mögen keinen zusammengeerbten Grossbesitz und würden die Umverteilung aller Besitzungen, die sich auf uralte Titel stützen, sicher begrüssen. Aber wie die FDP auf diese Schiene kommt, einen alten Beschluss aus den 70ern auszugraben, der eigentlich seit Jahrhunderten nicht umgesetzt wurde... Das Problem könnte nämlich schon lange vom Tisch sein, wenn unser Staat seine Verträge ernst nehmen würde. 1803 wurden die die kirchlichen Territorien den deutschen Staaten einverleibt und die Klöster und deren Besitzungen eingezogen. Im Reichsdeputationshauptschluss steht dazu:
das mit der Erleichterung ihrer Finanzen hörten die weltlichen Fürsten gern und die kleine Kröte konnte man schon schlucken:
Mit den unverzüglich zu treffenden näheren Bestimmungen hat man in Bayern dann noch ein bisschen gewartet. Aber bereits 1817 wurde ausgemacht, eine einmalige Abschlagzahlung in Fonds zu zahlen, aus denen die Bischöfe dann ihre Pensionen beziehen:
Den praktisch gleichen Text aus dem Vertrag des Königs schrieben die demokratischen Nachfolger 1925 in das neue Konkordat:
Dieses Konkordat von 1925 ist übrigens bis heute gültig. Ein paar Änderungen daran gabs, aber nicht in diesem Punkt. Der Freistaat könnte jederzeit einfach seinen Teil des Vertrags erfüllen und so einen Fond gründen. Das wären einmalig ein paar Milliarden, schliesslich müssten die Kleriker sich aus den Zinsen ernähren, aber schlimmer als ein Landesbankschaden wäre das auch nicht. Alternativ könnten wir natürlich den Reichsdeputationshauptschluss rückabwickeln. Dann könnte sich der Erzbischof von den Steuern der Allianz und von Pro7 ernähren, die Franziskaner bekämen die Pachteinnahmen des Nationaltheaters, die Augustiner würden das Jagdmuseum vermieten und die Paulaner bekämen ihre Brauerei zurück. Wohnen könnten die Paulaner in ihrem alten Kloster am Mariahilfplatz, nachdem sie das Münchner Landratsamt rausgeworfen haben. Mit Olympia 2018 wirds aber dann nichts: Berchtesgaden und Garmisch wären Ausland.
Thursday, 29. July 2010Du sollst nicht meuchelnJetzt hab ich vor Schreck, was bei uns alles erlaubt sein soll, sogar die Haager Landkriegsordnung gelesen. Ich glaube, das Hauptproblem bei Texten aus uralten Zeiten ist, dass die Sprache nicht mehr verstanden wird. Auch wenn diese
verbietet, darf man anscheinend die feindlichen Heeresangehörigen schon töten, meint unser zuständiges Ministerium:
Und vermutlich steht das tatsächlich irgendwo in den Vorschriften der NATO. Das Problem scheint zu sein, dass das Wort "meuchlerisch" oder "Meuchelrotten" nur noch die ganz alten Leute kennen. Die jungen allerdings auch wieder, weil anscheinend jeder Schurkencharakter in WoW ordentlich von hinten meucheln können muss (in den Verstohlenheitsmodus gehen, von hinten anschleichen und dann auf "meucheln" klicken, hab ich mir ergoogelt...). Nur die mittelalten Vorschriftenverfasser der Armeen verstehen irgendwas anderes darunter als das Töten aus dem Hinterhalt. Friday, 23. July 2010Ein Bild sagt mehr...Vielleicht würde es reflexhaften und monokausal veranlagten Menschen helfen, wenn man ihnen ein Bildchen malt. Das könnte zumindest zwei sehr populäre Ansichten widerlegen: (a) es war früher besser und (b) das Internet ist schuld. Quellen: Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts (dort der Schlüssel 131000) und die Onlinestudie 2009 von ARD und ZDF
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