Tuesday, 9. November 2010Opfer der NukleargemeindeDas sind doch mal Zeilen, die man gerne liest:
Leider ist diese Nachricht 12 Jahre alt, Merkels grüner Nachfolger im Umweltministerium, Jürgen Trittin, hat die Transporte dann mit besser abgedichteten Behältern wieder genehmigt. Ich bin über den Artikel gestolpert, weil ich eigentlich rauskriegen wollte, warum die Castoren immer im November rollen. Früher gabs im März Transporte, 1996 auch mal im Mai, aber seit 2001 immer November. Ich habs aber nicht rausgebracht. Ist das einfach der Zeitplan in der Aufbereitungsanlage? Lassen sich die warmen strahlenden Kisten so schlecht klimatisieren dass man sie nur durch die Kälte fahren darf? Will man möglichst kalte Protestnächte mit frierenden Blockierern und Polizisten? Frieren die Polizisten sowieso nicht, weil sie so dicht gepanzert sind und fürchten eher den Kreislaufkollaps an heissen Tagen? Hat die Polizei taktische Nachteile im sommerlich belaubten Wald mit eingeschränkten Blick- und Pfefferspritzfeld? Monday, 8. November 2010Hauptsache GoogleEdén Pastora Gómez war früher mal als Nicaraguanischer Guerilliaführer namens Commandante Cero als Kommandeur der Südfront im Costaricanischen Grenzgebiet tätig, bevor er für die Sandinisten Vizeinnen- und Vizeverteidigungsminister wurde. Der Mann hat eigene Vorstellungen vom Grenzverlauf, weil er ein paar Verträge auf eigene Weise interpretiert. Er gilt als wenig konfliktscheu gegenüber dem Nachbarn und durchaus als ortskundig in seinem ehemaligen Operationsgebiet. Zur Zeit beschäftigt er sich als Flussbaumeister für den Grenzfluss, der aus wirtschaftlichen Gründen ein Streitpunkt geworden ist. Im Rahmen dieser Tätigkeit schnappt er sich ein paar Bewaffnete, baggert an "seinem" Fluss herum und überrascht die Costaricanischen Bauern am Südufer mit der Nachricht, dass sie auf Nicaraguanischem Grund siedeln. Das alles wohl wissend, dass er damit gegen die allgemeinen Ansichten vom Grenzverlauf verstösst. Und als dann irgendwer sagt "Schaut mal, sogar Google hat die Grenze so eingezeichnet, wies der Commandante sieht", wird die Nachricht auch bei uns interessant. Und in der hiesigen Presse wird aus dem Commandante ein dümmlicher Grenzpostenkommandant, der nach Google-Maps navigiert, versehentlich ins Nachbarland einmarschiert und Google verursacht fast einen Krieg... Wednesday, 3. November 2010GeodatenschutzWoran liegts nur, dass unsere Politiker so gerne auf Streetview schimpfen, und dabei das Wort "Geodaten" verwenden? Mir fällt ja fast kein Beispiel ein, wo Geodaten irgendwie schützenswert sind. Ich hab Angst, dass es immer schwieriger wird, ganz alltägliche Daten zu erheben oder Städte zu knipsen, blos weil das irgendwas geographisches an sich hat und plötzlich unter den Schutz der Bürger vor Fassadenspannern fällt. Mal ein Beispiel: Das da links sind "Geodaten". Rechts daneben befindet sich oben eine mögliche Darstellung dieser Daten und darunter das Bild einer Hausfassade:
Es wäre berechtigt, wenn die Bewohner dieses Hauses oder deren Nachbarn nicht möchten, dass ihr Haus im Internet gezeigt wird und darauf hingewiesen wird, dass sie in einem derart prächtigen Haus wohnen. Oder zu welchem Zweck sie das Gebäude nutzen. Ob das allein für die Fotografie der Fassade von der Strasse aus gilt, darüber kann man streiten. Das ändert aber nichts an den Geodaten zu diesem Haus als Verkehrshindernis und Orientierungspunkt. Ein Stadtplan würde selbst gegen den Willen der Bewohner die Grenze zwischen Haus und Verkehrsfläche irgendwie einzeichnen um nicht versehentlich Fussgänger und Radler über die scheinbar unbebaute Fläche zu führen. Noch ein Beispiel: Wieder links Geodaten, rechts eine mögliche Darstellung derselben und darunter das Bild eines markanten Punktes der mittels solcher Daten lokalisiert werden kann:
Es ist möglich, dass der Mensch mit dem GPS-Gerät in der Tasche nicht möchte, dass jeder weiss, wo er am 16.10. um 10:04 GMT war. Oder dass er überhaupt jemals in der Gegend um 47.6 Nord 11.6 Ost war. Oder dass er zwei Stunden für 890 Höhenmeter braucht und dann eine Pause einlegen muss. Das ist sein gutes Recht und diesen Personenbezug und die Details dieser Wanderung geheim zu halten wäre Datenschutz. Die Information, dass bei 47.65278 Nord 11.64361 Ost ein 1601 Meter hoher Grasbuckel mit Kreuz steht, ist ein typisches nicht schützenswertes Geodatum. Das geheim zu halten wäre kein Datenschutz. Das wird aber sicher auch bald geschützt, wenn dauernd die Begriffe "Geodaten", "Bild von deinem Haus im Internet" und "Personenbezogene Daten" vermischt werden, weil man glaubt, das käme beim Volk grad leicht verständlich an. (Die Karte, der Grundriss und die Daten zur Theatinerkirche sind von Openstreetmap unter cc-by-sa-Lizenz) Tuesday, 2. November 2010Päckchen für den KanzlerDass nahöstliche Terrorgruppen unserem Kanzleramt Bomben per Post schicken hat übrigens Tradition. Früher ging man allerdings im Interesse guter internationaler Beziehungen viel diskreter damit um, selbst wenn ein Polizist beim Aufmachen starb. Aus dem mutmasslichen damaligen Drahtzieher mit seinem auch sonst gerne ausgelebten Hang zu Sprengstoffattentaten wurde später ein allseits geachteter Friedensnobelpreisträger. Es besteht also Hoffnung, dass sich die Terroristen ändern... Monday, 1. November 2010Herbstlicht
« vorherige Seite
(Seite 29 von 131, insgesamt 653 Einträge)
» nächste Seite
|
KategorienVerwaltung des Blogs |