Das sind doch mal Zeilen, die man gerne liest:
Seit Mittwoch vergangener Woche fühlt sich Merkel selber
als Opfer der Nukleargemeinde. Sie tat, was die Antiatombewegung
gern getan hätte: Sie stoppte sämtliche
Atommültransporte, jedenfalls vorläufig. Jahrelang, so
mußte die der Atomenergie bisher so wohlgesinnte Ministerin
erfahren, hatten die Meilerbetreiber sie im unklaren darüber
gelassen, daß beim Transport des Strahlenmülls nicht
alles mit rechten Dingen zuging.
[...]
Obwohl bisher kein Fall bekannt
geworden ist, daß durch die Überschreitungen des
Grenzwertes tatsächlich Leib und Leben von Menschen
gefährdet wurden, bezichtigte der Vorsitzende der
Polizeigewerkschaft die Atomindustrie des "menschenverachtenden
Verhaltens".
Leider ist diese Nachricht 12 Jahre alt, Merkels grüner Nachfolger im Umweltministerium, Jürgen Trittin, hat die Transporte dann mit besser abgedichteten Behältern wieder genehmigt.
Ich bin über den Artikel gestolpert, weil ich eigentlich rauskriegen wollte, warum die Castoren immer im November rollen. Früher gabs im März Transporte, 1996 auch mal im Mai, aber seit 2001 immer November. Ich habs aber nicht rausgebracht.
Ist das einfach der Zeitplan in der Aufbereitungsanlage? Lassen sich die warmen strahlenden Kisten so schlecht klimatisieren dass man sie nur durch die Kälte fahren darf? Will man möglichst kalte Protestnächte mit frierenden Blockierern und Polizisten? Frieren die Polizisten sowieso nicht, weil sie so dicht gepanzert sind und fürchten eher den Kreislaufkollaps an heissen Tagen? Hat die Polizei taktische Nachteile im sommerlich belaubten Wald mit eingeschränkten Blick- und Pfefferspritzfeld?