Sunday, 28. December 2008Kleiner KartenserverEigentlich wollte ich mir ja einen richtigen Kartenserver zulegen. Ich habs auch geschafft, mir einen UMN-Mapserver zu installieren (geht einfach, gibt ein Debian-Paket), wusste dann aber nicht weiter. Das ganze wurde plötzlich so verwirrend, als es um die Einbindung irgendwelcher Karten ging und eigentlich war ich schon bei dem Punkt überfragt, wo ich erstmal eine einfache Weltkarte hernehmen soll, einfach nur zum spielen. Die Leute, die sich damit auskennen, will ich in ihren Foren auch nicht unbedingt belästigen. Ich glaube, Leute die nichtmal den Begriff "Projektion" erklären können, sind dort nicht sooo beliebt als Fragesteller. Und allzuviel büffeln will ich auch nicht dafür. Vermutlich hätte es eh nicht richtig funktioniert. Ein WMS-Server hat Karten in Form von Vektordaten und rechnet die live in Pixel um, damit die Karte dann als Bild ausgeliefert wird. Da wäre ich hier mit meinem Viertelgigabyte recht schnell an die Grenzen gestossen. Zum Rumspielen hab ich mal eine einfache Weltkarte genommen und die Daten des Geocounters draufgemalt. Die grünen Gegenden sind die Heimat der erwünschten Besucher der Seiten, die sich dort eingetragen haben. Die roten Gegenden sind die Brutstätten der Würmer, die Standorte der Spamschleudern und die Herkunft der Portscans Das Ergebnis ist nicht weiter überraschend: Erwünschte Besucher kommen fast alle aus Deutschland, Österreich und den Nachbarländern, weil die Leute dort Deutsch können. International verständliche Inhalte haben wir nur wenig. Würmer dagegen brauchen keinerlei Sprachkenntnisse um sich zu verbreiten und die Spammer sind eh global agierende Botnetze und können auch gut aus Osteuropa, aus Amerika oder dem Fernen Osten arbeiten.
Geschrieben von Max
in Bastelspass, Geocounter, Landkarten
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02:07
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Tuesday, 23. December 2008Weihnachtsbotschaft aus RomWenn ich Papst wäre, ich würde mir ja auf die Reaktion auf meine Weihnachtsrede eine Flasche Messwein aufmachen. Da sagt er das, was er eigentlich immer redet, nämlich und schon springt die halbe Medienlandschaft in Mitbetroffenheit auf, nimmt ihn wichtig, beachtet ihn. Dabei wiederholt er doch nur das Grundsatzprogramm unserer Staatspartei: Für die CSU haben Ehe und Familie besonderen Rang, der auch in einem besonderen rechtlichen Status zum Ausdruck kommt. Die CSU lehnt die rechtliche Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften mit der Ehe und ein entsprechendes Adoptionsrecht ab.Er wettert auch noch gegen Geschlechtsumwandlung bei Transsexuellen. Aber auch das ist nicht wirklich weit von der deutschen Gesetzgebung weg, die seit 26 Jahren eine Fussnote im Transsexuellengesetz mit sich rumschleppt. Eigentlich ist das nämlich seit 1982 in mindestens einem kleinen Punkt verfassungswidrig, aber lieber lässt mans beim Hinweis auf die Nichtanwendung der Altersgrenze, als dass man sich nochmal damit beschäftigen und sich womöglich ne Transe als Gutachter in den Ausschuss holen müsste. Es könnte uns aber doch eigentlich egal sein, wenn ein Religionsführer solche Sachen von sich gibt. Für seine eigenen Leute mag das ja verbindlich sein, aber doch nicht für den Rest der Welt. Ich finds natürlich auch blöd, dass wir seine Bediensteten hier bezahlen und ihnen Mitsprache bei allerhand Dingen des täglichen Lebens einräumen, aber eigentlich können wir das doch auch als Folklore verbuchen. Wirklich schlimm wäre es natürlich, wenn die regierenden christlichen Parteien seine Meinung auch abseits ihrer offiziell verkündeten Moralvorstellungen ernst nehmen würde. Aber da sehe ich eigentlich keine Gefahr: Die Spitze der Partei beachtet offensichtlich das sechste Gebot im Privatleben nicht und selbst das fünfte ist ein bisschen auf den Hund gekommen, seit wir überall in robuste Mandate ziehen. Ich wünsche Seiner Heiligkeit, der gesamten Kurie, der Schweizer Garde und den anderen Jungs im Vatikan frohe Weihnachten und viel Spass im nächsten Jahr. Der größte Tatort
Zuerst dachte ich ja, es sei der total falsche Augenblick. Gerade wenn die Polizei ihre einzigen zwei Tatverdächtigen freilassen muss, weil deren Alibi sich doch als eher richtig rausgestellt hat, kommt einer von der Polizeigewerkschaft daher und erzählt was davon, dass man das Internet viel besser überwachen muss. Fast so, als seien die Täter plötzlich in einer Online-Welt untergetaucht.
Aber der Eindruck stimmt nicht. Die Floskel "Das Internet ist der größte Tatort der Welt" liegt seit mindestens 2 Jahren als vorformulierte Antwort in den Schubladen der Polizeigewerkschaft und wird vom Vorsitzenden immer verlesen, wenn man Personal oder Mittel möchte. Egal sich die Frage auf Killerspiele, Amokläufer, Jugendschutz oder Polizistenmörder bezieht: Es passt einfach immer. Was soll man auch sonst sagen... Das BKA hält übrigens das Internet in knapp 3% der Fälle für das Tatmittel, Gewalttaten sind dort praktisch unbekannt. Dass sich allerdings die dort begangenen Taten auf Betrug, Verbreitung von Pornographie und Urheberrechtsverstösse beschränkt, wundert auch mich. Das Internet bietet sich doch für alle Arten von Beleidigung, Verhetzung und Gedankenverbrechen an. Vielleicht surfen die Polizisten doch zu wenig.
Friday, 19. December 2008Ausverkauf zum JahresendeDer Bundesrat hat heute das BKA-Gesetz samt Bundestrojaner abgenickt. Die Widerstandssimulation der SPD ist endlich beendet, und die Legislative darf in die wohlverdienten Weihnachtsferien gehen. Der Präsident muss noch unterschreiben, aber der ist es gewöhnt, dass ihm kurz vor Silvester noch ein paar Gesetze vorgelegt werden. Jetzt muss wieder das Verfassungsgericht die ganze Arbeit machen, aber die Schlussredaktion für Polizei- und Geheimdienstgesetze liegt ja traditionell bei den Leuten in Karlsruhe. Gibts eigentlich für die Kammern des Parlaments auch sowas wie in den grossen Firmen? Ein Budget an Freiheitsrechten, die man noch in diesem Jahr verpulvern muss, sonst bekommt man im nächsten entsprechend weniger Spielzeug zum kaputtmachen? Samt den lästigen Marketingdrohnen am Telefon, die einem noch im vierten Quartal einen Trojaner, eine präventive Befugnis oder eine Reduzierung der Berufsgeheimnisträger reindrücken wollen. Schäuble klang ja fast so mit seinem "Noch vor Weihnachten, sonst mag ich überhaupt kein BKA-Gesetz mehr haben!". Der Spiegel hebt hervor, dass die BKA-Beamten nicht heimlich in die Wohnung einbrechen dürfen zur Installation ihres Holzpferdes. Das stimmt natürlich, dazu müssen sie aber nur unsere Landespolizisten um Hilfe bitten. Die dürfen das, zumindest bis die Verfassungsbeschwerde gegen unser Polizeiaufgabengesetz entschieden ist. Das ist das schöne an unserer weit gestreuten Zuständigkeitsverteilung: Irgendeiner darf immer und das Argument "wir wollen nur dürfen, was der auch darf" zieht auch immer. Einen Fingerabdruck für den Personalausweis haben sie im Bundestag auch noch schnell am Donnerstag abgesegnet. Ab 2010 gibts den Ausweis mit RFID-Chip fürs Bild und die Identitätsdaten. Optional soll der Bürger noch eine elektronische Signatur speichern können und freiwillig zwei Fingerabdrücke abgeben dürfen. VermessenRosige Zeiten für Immobilienkäufer in Feldkirchen. Wenn die ihre Gewerbeflächen genauso schlecht vermessen wie die Entfernung zur Messe, bekommt man die 12,6-fache Fläche der gekauften Quadratmeter. Denn selbst bei grosszügigster Messung vom äussersten Eck des Messe-Freigeländes werden aus den versprochenen 500m schnell 1780m und da wäre es nur fair, beim Grundstückskauf das gleiche Massband zu verwenden. (Werbung aus dem IHK-Magazin, "Sonderheft Gewerbeimmobilien" der IHK München und Oberbayern, Landkarte von Openstreetmap, unter Creativecommons CC-By-SA-Lizenz)
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