Monday, 19. July 2010Glückspiel im Internet (von 6-23 Uhr)Seit Anfang 2009 werden wir vom Glückspielstaatsvertrag davor bewahrt, unser ganzes Taschengeld per Internet zu verzocken. Das war sicher gut gemeint, hat bestimmt schonmal einen Zocker vor dem Ruin gerettet, manchen privaten Internetwettanbieter in den Ruin getrieben und viele Kioske finanziell saniert. Hessische Spieler dürfen jetzt aber wieder per Internet zocken. Das heisst, nicht so richtig per Internet, sondern per E-Post. Das fühlt sich an wie E-Mail, kostet aber Porto. Und die Leute müssen sich per Postident dafür anmelden. Aber sonst ists wie Internet, nur dass es halt von der guten alten Post betrieben wird, deshalb gilt das eher als elektrisches Papier oder so... Merkwürdig finde ich, dass das gerade in Hessen eingeführt wird, dessen Innenminister schonmal auf die Idee kam, die Kinderporno-Websperren auch gegen ausländische Spielcasinos einzusetzen... Ruinieren soll sich damit übrigens keiner können. Weil die Schutzmassnahmen der Staatslotterie sind enorm hoch: Aus Gründen des Spielerschutzes beschränkt die Lotteriegesellschaft den maximalen Spieleinsatz pro Person und Woche auf 250 Euro. Zwischen 23 und 6 Uhr werden keine Spielaufträge angenommen. Darüber hinaus existiert eine strikte Trennung zwischen dem Bezahlkonto und dem Gewinnauszahlungskonto des E-Postbrief-Nutzers, anfallende Gewinne sollen nicht zu unmittelbar erneuten Spieleinsätzen animieren. „Mit dem neuen Serviceangebot können unsere Kunden von den Vorteilen der elektronischen Kommunikation wie Schnelligkeit und Bequemlichkeit profitieren, gleichzeitig erfüllt es unsere hohen Standards bei der Sicherheit und Spielsuchtprävention.“, so [der Geschäftsführer LOTTO Hessen] Dr. Sundermann weiter. Derart hohe Standards hätten private Buchmacher sicher niemals hinbekommen. Womöglich hätten die ihre Internetspielhölle aus rücksichtsloser Gier sogar um Mitternacht geöffnet! Thursday, 15. July 2010Helden des Sommers
So beginnt das US Patent Nummer 1085971 von Willis H Carrier, der uns die Unabhängigkeit von der Aussenwelt brachte.... also ausser wenn wir grad mit der Bahn fahren...
Die Zugriffszahlen unbekannter ServerKomisch... Carechild schafft es, bei einer Stichprobe von 20 mutmasslichen Kinderpornoseiten 16 nach einem Tag abschalten zu lassen und bei drei die Auskunft zu bekommen, dass aus Sicht der Providers dort alles in Ordnung sei. Banken schaffen es anscheinend innerhalb von ein paar Stunden, den Provider zum Abschalten zu bewegen. Nur das BKA bekommt einfach keine Löschbestätigungen. Das ist zumindest das bisherige Ergebnis des Versuchs "Löschen statt Sperren". Erfolgsmeldungen kommen überwiegend aus Russland, während die Server hauptsächlich in Staaten stehen, zu denen wir die diplomatischen Beziehungen abgebrochen haben, weil wir mit ihnen verfeindet sind. Namentlich genannt werden die USA, die Niederlande, Kanada, Schweden und Zypern. Als schwierig erweist sich dabei anscheinend oft die Ermittlung des zuständigen Providers, weil Seiten "untervermietet oder ins Ausland weitergeleitet" werden. Umso erstaunlicher ist, dass das BKA bei derart versteckten Servern, deren Provider es nicht findet, die Zugriffszahlen kennt. Und die sind "immens" und führen zu einer "Störung der öffentlichen Ordnung". Ich glaube, solche anfänglichen Reibungsverluste geben sich noch. Entweder fällt jemand auf die Typen rein und wir bekommen doch noch eine Internetsperre. Dann bleiben die Seiten zwar im Netz, aber das BKA hat seine Arbeit erledigt. Oder die Polizisten finden noch den Draht zu ihren Kollegen im feindlichen Ausland. Die einfache Möglichkeit, den Provider anzuschreiben geht natürlich nicht. Weil dem gegenüber hat man ja keine Macht, sondern steht wie Carechild oder die Banken auf einer Stufe mit ihm. Das funktioniert zwar offensichtlich ganz gut, aber das ist so eine Behörde nicht gewohnt. Unsere Justizministerin hält übrigens die Zahlen des BKA eher für bezeichnend für diese Behörde als für das Problem und wartet auf Zahlen aus der Zeit, in der unsere Polizisten zumindest mit halbstaatlichen Organisationen zusammenarbeiten. Shapefiles für Bundesländer und Kantone
Unsprünglich stammen die Daten von efele.net und stehen unter cc-Zero-Lizenz, sind also sowas wie public domain. Meine Änderungen sind nicht wesentlich und ändern die Lizenz nicht. Ich hab nur die Ländernamen eingetragen und in der Gegend um Laufen ein bisschen in den Grenzverläufen rumgepinselt. Es wurde wohl übersehen, dass die Leute 1994 dort den Kanton gewechselt haben und jetzt zu Basel-Landschaft gehören, nicht mehr zu Bern. Vielleicht stecken noch weitere solche Fehler drin, Grenzänderungen innerhalb eines Staates fallen von Aussen ja fast nicht auf. Mehr, vielleicht sogar korrektere Shapefiles gibts übrigens auch bei "Global Administrative Areas", allerdings "nur" für nichtkommerzielle Nutzung, dafür aber sogar mit Landkreisgrenzen. Wer Grenzen im svg-Format braucht, kann sich den gewünschten Ausschnitt hier aussuchen und dann exportieren. Nachtrag 09.2015: Die Daten können weiterhin runtergeladen werden, falls die cc0-Lizenz wichtig ist. Für alle anderen Fälle würde ich den Dienst OSM Boundaries empfehlen. Sämtliche administrativen Grenzen aller Verwaltungsebenen aller Staaten aus OSM-Daten, bequem auszuwählen und in drei oder vier leicht verarbeitbaren Formaten. Monday, 12. July 2010Widerstand positiv belegtUnser Polizeipräsident führt die zunehmende Gewalt gegen seine Leute auch darauf zurück, dass seit den 68ern der Begriff "Widerstand in der Gesellschaft positiv belegt" sei. Ich glaube, Herr Schmidbauer täuscht sich, der Begriff war schon Jahrzehnte davor positiv belegt. Deshalb haben die vor-68er-Hippies dem Begriff auch einen eigenen Absatz im Grundgesetz gewidmet, den es in der Verfassung zuvor nicht gab. Polizeipräsidenten sehen das natürlich traditionell ganz anders...
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