Tuesday, 7. December 2010Kleiner Maulwurf
Irgendwer hat den Amis nach Seehofers Bild-Interview gesteckt: State Chancellery and Ministry officials, including the State Secretary for Federal and European Issues, told the Consul General in a private meeting on December 8 they were "embarrassed by Seehofer's remarks" and suggested he had reacted "like a populist" to recent opinion polls that showed 69 percent of Germans opposed sending more German soldiers to Afghanistan. (NOTE: Another recent poll reported that 69 percent favored immediate withdrawal.) Dass man ein wenig verlegen wird, wenn im Kontakt mit ausserbayerischen Menschen das Gespräch auf die jeweils letzte Rede des Ministerpräsidenten kommt, geht eigentlich jedem hier so. Und dass er sich "wie ein Populist" verhält, würde ich dem Generalkonsul auch sagen, wenn er mir einen Kaffee spendiert und auch ein bisschen was erzählt. Verwunderlich ist vielleicht, dass auch höhere Funktionäre aus Partei und Staat das so empfinden. Die sollten ja durch jahrelanges Training weniger empfindlich auf Populismus ansprechen. Dafür sind die betroffener als zum Beispiel ich, weil sie sich schlecht vom Chef distanzieren können, was die Peinlichkeit erhöht. Friday, 3. December 2010Nur feste auf die Füsse des Gesindels
Es hat sich was geändert. Die Telegramme enthielten kaum persönliche Bemerkungen und waren viel höflicher. Es wimmelt von wortreichen Formulierungen wie "Ew. Hochwohlgeb. wollen umgehend der königlich Belgischen Regierung hiervon Mitteilung machen..." was bei handchiffrierten Texten sicher mühsam war. Nicht geändert hat sich allerdings die Indiskretion der Diplomaten. Der französische Botschafter in Berlin konnte schon mal erst seinem deutschen Gesprächspartner Vertraulichkeit zusichern und den Inhalt der Unterredung dann brühwarm nach Paris kabeln. Ebenfalls nicht geändert hat sich die Angst vor Leaks. Der deutsche Botschafter in Wien und der österreichische Aussenminister jedenfalls hatten die:
Denkbar undiplomatisch dagegen sind die handschriftlichen Bemerkungen des deutschen Kaisers, der wichtige Briefe gerne kurz am Rand kommentierte. Wilhelm II ging ja sowieso schon eher offen mit seiner Meinung um, aber da hat er wirklich die Sau rausgelassen. Zur nationalen Würde Serbiens:
Zur Bemerkung, dass man Balkanvölker nicht mit dem Massstab europäischer Kulturvölker messen sollte:
Zur Bemerkung, dass die Russen das vielleicht anders sehen:
Zum Einwand aus Russland, dass man weiss, was man dem monarchischen Prinzip schuldet:
Zur möglichen Verlagerung der serbischen Regierung nach Nisch, also weit weg von der Grenze zu Österreich:
Gut, dass das erst Jahrzehnte später an die Öffentlichkeit geraten ist. Womöglich wären Menschenleben gefährdet worden oder gar ein Krieg ausgebrochen. Zumindest hätten aber die Serben den Deutschen und Österreichern den Krieg erklärt statt andersrum. Alle Zitate aus "Juli 1914. Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkriegs" von Imanuel Geiss. Bild von der Library of Congress, Public Domain. Thursday, 2. December 2010Langweilige LeaksErst dachte ich ja, es sei typisch für den Spiegel: Gross die Werbetrommel rühren mit Wikileaks, und dann kommt nichts dabei raus ausser Klatschgeschichten vom Diplomatenball. Aber ich finde auch nach langer Suche nicht mehr als die bekannnte Boshaftigkeiten wie Chancellor Angela Merkel nominated Baden-Wuerttemberg (BW) Minister President Guenther Oettinger as EU Energy Commissioner primarily to remove an unloved lame duck from an important CDU bastion. die mir auch nur zeigen, dass in der amerikanischen Botschaft gute Beobachter ihres Gastgeberlandes sitzen.
Des "unpredictable politician" Seehofer Befürchtung Everything was possible, he said. German citizens no longer shrank from voting for the Left Party and in the long run, the SPD and Left Party would likely come together again. Five to six parties now had a realistic chance of entering state parliaments, even in Bavaria. hat ich mich erst erstaunt, bis ich festgestellt hab, dass wir ja schon fünf Fraktionen im Landtag haben. Vermutlich entfallen dem Ministerpräsidenten gelegentlich die Freien Wähler als politische Kraft. Passiert mir auch dauernd. Und dass zum Beispiel Pöstchen wie der des NATO-Generalsekretärs ausgekungelt werden mit Gefälligkeiten wie "Versprechen wir den Türken, dass wir ihnen helfen, Kurdensender in Dänemark zu schliessen, dann wählen sie unseren dänischen Generalsekretär" (und dass man sich danach nicht daran erinnern mag), hab ich mir immer genau so vorgestellt. So läuft das eben auf den Basars in Brüssel, Kopenhagen und Ankara.
Wednesday, 1. December 2010Sendezeit
Das da wäre ein funktionierendes Beispiel für eine Sendezeitbegrenzung per .htaccess. Wer tagsüber aus dem geschützten Deutschland eine html-Seite aufruft, wird auf kinderprogramm.html umgeleitet:
RewriteEngine On Vorher natürlich noch "libapache2-mod-geoip" installieren und gelegentlich diese GeoIP.dat bei maxmind aktuallsieren und auch an Bilder denken und an Seiten, die nicht auf .html enden. Ich glaube, ich stell mich einfach auf den Standpunkt, ich hätte hier eine Zeitung, die müssen nämlich keine Sendezeiten einhalten. Und in Sachen Jugendgefährdung kann ich kaum mit renomierten Presseerzeugnissen mithalten die mich z.B. mit Stories versorgen über die "Nackt-Nonne Anja, wie sie Castrop-Rauxel versext". Die aufgezeichneten Chats mit Eliza zeige ich aber tatsächlich nur noch nachts. Es ist ja doch erstaunlich, was die Leute so alles schreiben, wenn sie Cybersex mit einem Roboter suchen und dabei scheinbar anonym auftreten können... Normenklarheit gilt übrigens als wesentliches Merkmal eines Rechsstaats, sagt man. Aber ich glaub, das ist schon lange in Vergessenheit geraten... Nachtrag 2.12.: Ich glaube, diese Einschränkung auf deutsche Besucher baue ich wieder aus. Seit ich das geoip-Modul in Apache eingebaut hab, wimmelt mein Fehlerlog von Abbruchmeldungen bei cgi-scripts "Premature end of script headers". Bei allen Seiten, egal ob ich das dort benutze, oder überhaupt aktiviert habe, oder nicht. Ich kanns nicht näher eingrenzen, aber der zeitliche Zusammenhang ist schon recht deutlich. Für Besucher aus fremden Ländern in fernen Zeitzonen ist die Regelung zwar noch dämlicher als für Einheimische, aber die sollen ruhig sehen, wie ungeschickt unsere Länderparlamente sind... Friday, 26. November 2010Piratenopfer der KaribikDie "MLC Bremen" ist schon das vierte antiguanische Schiff, das dieses Jahr den somalischen Piraten in die Hände fällt. Ich frage mich, wann endlich die Schiffe der Flotte von Antigua und Barbuda auslaufen, um diesem Treiben ein Ende zu setzen. Die können ja zusammen mit den panamaischen Flottenverbänden fahren, die sind ebenso stark von dem Problem betroffen. Deren Flotte müsste allerdings erst aufgestellt werden, Panama hat anscheinend keine Streitkräfte.
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