Tuesday, 2. March 2010Kirchliche ZuständigkeitenErst dachte ich ja, mein Wissen über katholische Klöster sei dank zu starker Prägung durch den "Namen der Rose" irgendwo im Mittelalter stehengeblieben und war verwirrt, dass ein Bischof einfach so den Rücktritt eines Benediktinerabts fordern kann, blos weil das Kloster zufällig in seinem Bezirk liegt. Dabei ist das nur die Aussendarstellung des Ordinariats, die ganz leise auch mal korrigiert wird:
Was mich nur wundert: Warum schicken Leute Solidaritätsbekundungen mit dem Abt nach München, statt sich nach Niederaltaich an den Zuständigen zu wenden? Das sind doch alles fromme Katholiken und mit den Regeln, Traditionen und Hierarchien ihrer Kirche vertraut. Verfassungswidrig und nichtigMeine Lieblingsstellen aus dem Urteil des Verfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung: Zwar ist eine Speicherungspflicht in dem vorgesehenen Umfang nicht von vornherein schlechthin verfassungswidrig. Es fehlt aber an einer dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz entsprechenden Ausgestaltung. Die angegriffenen Vorschriften gewährleisten weder eine hinreichende Datensicherheit, noch eine hinreichende Begrenzung der Verwendungszwecke der Daten. Auch genügen sie nicht in jeder Hinsicht den verfassungsrechtlichen Transparenz und Rechtsschutzanforderungen. Die Regelung ist damit insgesamt verfassungswidrig und nichtig.und Demzufolge können die Vorschriften auch nicht in eingeschränktem Umfang übergangsweise weiter angewendet werden, sondern verbleibt es bei der gesetzlichen Regelfolge der Nichtigerklärung. Ich hab jetzt leider keine Stelle gefunden, wo für die Verfassungsbrecher Bussgeld oder Haft gefordert wird. Oder Heute Abend wirds sicher wieder jede Menge Leute geben, die sich routiniert darüber freuen, dass dieses wegweisende Urteil endlich Rechtssicherheit schafft, wie weit man als Gesetzgeber die Verfassung belasten darf. Unser Innenminister fängt schonmal damit an. Die Reaktion ist verständlich. Man hat es leichter im Leben wenn man in jedem Strafzettel nur einen wichtigen Hinweis sieht, dass man grundsätzlich schon richtig parkt, lediglich bei der Interpretation dieser blau-roten durchge-x-ten Schilder am Strassenrand von der StVO leicht abweicht. Monday, 1. March 2010Hilfsprofiler
Falls ich ein googlemail-Konto besitze oder einen youtube-Account oder eine andere Dienstleistung dieser Firma in Anspruch nehme, kann dort mein Interesse für Innere Sicherheit auch gleich meinem Persönlichkeitsprofil hinzugefügt werden. Google verspricht natürlich, das nicht zu tun, aber ich wüsste nicht, warum unsere Behörden oder ich uns darauf verlassen sollten. Ich weiss nicht, welcher Webdesigner den Ministerialen eingeredet hat, dass google analytics für Behördenseiten was tolles ist, aber ich halts für unnötig. Logfiles haben die ja selber auch, Werbung machen sie nicht und mehr als eine Meldung der Art "Über Hundertausende Besucher haben unser Gesetzblatt runtergeladen" will ja auch keiner von den Betreibern sehen. Vermutlich wars der gleiche, der ihnen eingeredet hat, für das Hypen einer Verbraucherschutz-Homepage bräuchte man so um die 200000 Euro. Ich würde den Berater jedenfalls wechseln, ausser es wäre ein Parteifreund oder ich wäre ihm anderweitig verpflichtet... Monday, 22. February 2010Sprichwörtliches
27. Einen Knaben à la Jesuite behandeln. Ich glaube, der Bischof Mixa hat Unrecht. Der Einfluss der sexuellen Revolution auf das klerikale Leben der letzten 140 Jahre wird von ihm deutlich überschätzt. (Zitat aus der Volltextbibliothek bei www.zeno.org; Bild: Gipfelkreuz auf dem Sonnenberg) Sunday, 21. February 2010Atlas Major digitalIn einem Eintrag des Landkarten-Blogs bin ich auf einen Scan von Willem Bleaus Atlas Major von 1645 gestossen. Wer mal einen wirklich tollen Scan alter Karten sehen will, sollte unbedingt das Regionaal Archief Leiden besuchen. Die haben die Seiten nicht nur schön fotografiert, sondern auch mit Ortsnamen und modernen Staatenbezeichnungen verlinkt. Man kann also auch nach Afghanistan suchen oder nach Haiti, wenn man mal eine echte Seekarte der Piraten der Karibik braucht. Allein Deutschland ist auf ca. 50 Kartenblätter aufgeteilt, die Details sind wirklich verblüffend für ein 350 Jahre altes Werk, das vermutlich eher wenige Käufer hier in der Gegend hatte.
Ausserhalb wirds aber wieder einfacher. Fast alle eingezeichneten Dörfer sind noch da und bis auf ein paar Buchstaben blieben auch die Ortsnamen gleich. Auch wenn man heute den beiden Ortsteilen von Hochmueting oder Orten wie Meschenfeld und Zinnenberg keine so prominente Darstellung in der Karte einräumen würde wie im 17. Jahrhundert und Fuesberg nur noch übers Burgeninventar findet. (Das Bild stammt nicht aus Leiden, sondern von der UCLA. Die haben den ersten Band des Atlas mit Deutschland und Nordeuropa eingescannt. Nicht so hoch aufgelöst wie die Holländer, ohne viewer zum zoomen und verschieben und mit weniger gutem Ortsverzeichnis, aber dafür darf man deren Bilder unter cc-by-nc-sa-Lizenz verwenden. Bei den Leidenern reichen meine Sprachkenntnisse nicht, um das herauszufinden...)
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