Während unsere Verbraucherschutzministerin tapfer gegen die Internetriesen kämpft, die "ganze Persönlichkeitsprofile erstellen" können, arbeitet unsere Landesregierung fleissig mit bei der Preisgabe ihrer Homepagebesucher. Falls ich mich zum Beispiel bei der bayerischen Staatskanzlei über den Verfassungsschutz informieren möchte, wird diese Tatsache mit meiner momentanen IP-Adresse sofort vom Ministerium an Google weitergeleitet.
Falls ich ein googlemail-Konto besitze oder einen youtube-Account oder eine andere Dienstleistung dieser Firma in Anspruch nehme, kann dort mein Interesse für Innere Sicherheit auch gleich meinem Persönlichkeitsprofil hinzugefügt werden. Google verspricht natürlich, das nicht zu tun, aber ich wüsste nicht, warum unsere Behörden oder ich uns darauf verlassen sollten.
Ich weiss nicht, welcher Webdesigner den Ministerialen eingeredet hat, dass google analytics für Behördenseiten was tolles ist, aber ich halts für unnötig. Logfiles haben die ja selber auch, Werbung machen sie nicht und mehr als eine Meldung der Art "Über Hundertausende Besucher haben unser Gesetzblatt runtergeladen" will ja auch keiner von den Betreibern sehen. Vermutlich wars der gleiche, der ihnen eingeredet hat, für das Hypen einer Verbraucherschutz-Homepage bräuchte man so um die 200000 Euro. Ich würde den Berater jedenfalls wechseln, ausser es wäre ein Parteifreund oder ich wäre ihm anderweitig verpflichtet...