Sunday, 20. February 2011ParteientauschWir machen uns seit Tagen Sorgen um die Zukunft des Verteidigungsministeriums. Weil eigentlich ist der bisherige Minister fast alternativlos. Der Nachfolger müsste aus der CSU kommen, was die Personalauswahl deutlich einschränkt. Einer aus der FDP scheidet aus, auch wenn wir uns Herrn Niebel wunderbar als Kriegsminister vorstellen können. Die Ämterverteilung innerhalb der Union ist auch festgeschrieben. Die drei CSUler im Verteidigungsausschuss sind eher ungeeignet, schlimmstenfalls könnte man Herrn Hahn nehmen, den kennt jedenfalls irgendjemand. Aber wirklich glücklich wäre damit keiner. Allerdings: Ein Oberfranke wäre auch dabei, was den wichtigen innerparteilichen Regionalproportz im Gleichgewicht halten könnte. Die bayerische Landespolitik gibt nichts brauchbares her. Unter den wenigen Im Arbeitskreis Sicherheit der CSU fällt nur Herr Uhl auf. Der könnte vielleicht noch bis zur Wahl den Job machen, so als Abschluss seiner Karriere. Verwalten kann er ja und vielleicht käme das der Bundeswehrreform zugute. Der hätte leider auch promoviert, allerdings zu einem Zeitpunkt, zu dem er noch nicht mal Stadtrat war, also vermutlich selber tippen musste. Kommunikativ wäre er auch, wenn auch etwas direkter als der jetzige Amtsinhaber, aber an dem schätzen seine Fans ja auch seine Geradlinigkeit. Alles andere schien uns zu kompliziert, also z.B. dass der Herr Schäuble die Gelegenheit ergreift sich zur Ruhe zu setzen, Fahrenschon nach Berlin geht und dann die CDU ins Verteidigungsministerium einzieht. Bis wir in Quer, versteckt in einem Beitrag über Kinderlärm, die überraschende Nachricht erfuhren, dass der Umweltminister zu den Christsozialen übergelaufen ist. Das ist natürlich die Lösung überhaupt: Man muss nur einen Minister tauschen und da darf man sich jetzt einen von der CDU aussuchen. (Bild aus "Quer" vom 17.2.) Thursday, 17. February 2011Kleiner ThesaurusStatt wie all die mediokren Neider an der Promotion des Retters von Opel und Siegers von Kundus herumzufleddern, sollte unser Augenmerk doch eher den feinen Unterschieden zwischen den unausgegorenen Vorlagen und ihrer summacumlaudischen Wortwerdung gelten. Ich finde, der Herr Doktor hat Grosses geleistet, nicht nur copy&paste. Inhaltlich kann ich das ja nicht beurteilen, aber sprachlich ist es einfach genial, wie man bei jeder Wortersetzung den echten Baron wiedererkennt. Da wird aus einem proletenhaften "anders" ein freiherrliches "differierend" und schon klingt das ganz konträr. Ich hab mal einen winzigen Thesaurus aus dem zusammengestellt, was mir so bei GuttenPlag und Spiegel Online auffiel:
Man muss mit so schönen Worten natürlich vorsichtig umgehen. Manchmal ergibt sich aus der Ersetzung ein kleiner Bedeutungswandel, aber ein bisschen eigene Ideen muss man dem Schlussredakteur einer Doktorarbeit ja auch zugestehen.
Thursday, 10. February 2011112Nicht vergessen: Am 11. Februar ist der Tag der europaweiten Notrufnummer
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Leider weiss ich nicht so recht, wie man dieses Fest begeht, vielleicht einfach mal anrufen und gratulieren... In 19 von 27 europäischen Staaten kann man diese Nummer sogar vom Handy ohne SIM-Karte aus anrufen. In Deutschland geht das seit 2009 nicht mehr, um den Missbrauch der Nummer zu verhindern, ein Flohmarkthandy ohne eingesteckte Karte hat ja keine Telefonnummer und ist völlig anonym. Ich weiss auch nicht, ob französische, britische und deutsche Rettungsleitstellen empfindlicher sind als zum Beispiel polnische, österreichische oder spanische. Vielleicht neigt der Deutsche an sich auch irgendwie mehr zu Scherzanrufen. Tuesday, 8. February 2011Spät dranErst hab ich gedacht, unsere Regierung ist ja ganz schön spät dran mit ihrer Neuregelung der Hartz IV-Sätze, immerhin bleiben die verfassungswidrigen Normen nur "bis zu einer Neuregelung, die der Gesetzgeber bis zum 31. Dezember 2010 zu treffen hat, weiterhin anwendbar". Die schlauen Richter wussten aber schon vorher, dass 12 Monate nicht reichen und der Gesetzgeber auch gerne mal seiner Pflicht nicht nachkommt: Sollte der Gesetzgeber allerdings seiner Pflicht zur Neuregelung bis zum 31. Dezember 2010 nicht nachgekommen sein, wäre ein pflichtwidrig später erlassenes Gesetz schon zum 1. Januar 2011 in Geltung zu setzen.Immerhin, heute soll bei Braten und erlesenen Weinen der Kompromiss zwischen Ach übrigens, bis 30. Juni 2011 brauchen wir ein verfassungsmässiges Wahlrecht für den Bundestag. Also eigentlich nur eines, wo "mehr Wähler" auch "mehr Sitze im Parlament" bedeutet. Mal sehn, ob da drei Jahre seit dem Urteil reichen, sonst dürfen wir 2013 nicht mehr wählen und müssen die derzeitige Regierung behalten...
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