Statt wie all die mediokren Neider an der Promotion des Retters von Opel und Siegers von Kundus herumzufleddern, sollte unser Augenmerk doch eher den feinen Unterschieden zwischen den unausgegorenen Vorlagen und ihrer summacumlaudischen Wortwerdung gelten.
Ich finde, der Herr Doktor hat Grosses geleistet, nicht nur copy&paste. Inhaltlich kann ich das ja nicht beurteilen, aber sprachlich ist es einfach genial, wie man bei jeder Wortersetzung den echten Baron wiedererkennt. Da wird aus einem proletenhaften "anders" ein freiherrliches "differierend" und schon klingt das ganz konträr.
Ich hab mal einen winzigen Thesaurus aus dem zusammengestellt, was mir so bei GuttenPlag und Spiegel Online auffiel:
andererseits |
gleichwohl |
erwähnen |
konstatieren |
lebhafte Diskussion
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zuweilen unmäßig geführte Diskussion
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herausarbeiten |
einen Blick wagen
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im nachhinein
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ex post
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natürlich |
indes |
jetzt |
nunmehr |
Notwendigkeit |
Maxime |
anders
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konträr
|
anders |
differierend |
auf etwas abstellen |
rekurrieren |
Man muss mit so schönen Worten natürlich vorsichtig umgehen. Manchmal ergibt sich aus der Ersetzung ein kleiner Bedeutungswandel, aber ein bisschen eigene Ideen muss man dem Schlussredakteur einer Doktorarbeit ja auch zugestehen.