Wir machen uns seit Tagen Sorgen um die Zukunft des Verteidigungsministeriums. Weil eigentlich ist der bisherige Minister fast alternativlos. Der Nachfolger müsste aus der CSU kommen, was die Personalauswahl deutlich einschränkt. Einer aus der FDP scheidet aus, auch wenn wir uns Herrn Niebel wunderbar als Kriegsminister vorstellen können. Die Ämterverteilung innerhalb der Union ist auch festgeschrieben.
Die drei CSUler im Verteidigungsausschuss sind eher ungeeignet, schlimmstenfalls könnte man Herrn Hahn nehmen, den kennt jedenfalls irgendjemand. Aber wirklich glücklich wäre damit keiner. Allerdings: Ein Oberfranke wäre auch dabei, was den wichtigen innerparteilichen Regionalproportz im Gleichgewicht halten könnte.
Die bayerische Landespolitik gibt nichts brauchbares her. Unter den wenigen überlebenden profilierten Leuten glänzt nicht gerade ein kompetenter Verteidigungsexperte hervor und vermutlich hat jeder Beteiligte eine kleine Landesbankbombe im Keller, die jederzeit platzen könnte. Ausser Herr Söder vielleicht, aber der würde sich dauernd mit Westerwelle streiten, wenn er sich nicht mehr mit Rösler auseinandersetzen muss.
Im Arbeitskreis Sicherheit der CSU fällt nur Herr Uhl auf. Der könnte vielleicht noch bis zur Wahl den Job machen, so als Abschluss seiner Karriere. Verwalten kann er ja und vielleicht käme das der Bundeswehrreform zugute. Der hätte leider auch promoviert, allerdings zu einem Zeitpunkt, zu dem er noch nicht mal Stadtrat war, also vermutlich selber tippen musste. Kommunikativ wäre er auch, wenn auch etwas direkter als der jetzige Amtsinhaber, aber an dem schätzen seine Fans ja auch seine Geradlinigkeit.
Alles andere schien uns zu kompliziert, also z.B. dass der Herr Schäuble die Gelegenheit ergreift sich zur Ruhe zu setzen, Fahrenschon nach Berlin geht und dann die CDU ins Verteidigungsministerium einzieht.
Bis wir in Quer, versteckt in einem Beitrag über Kinderlärm, die überraschende Nachricht erfuhren, dass der Umweltminister zu den Christsozialen übergelaufen ist. Das ist natürlich die Lösung überhaupt: Man muss nur einen Minister tauschen und da darf man sich jetzt einen von der CDU aussuchen.
(Bild aus "Quer" vom 17.2.)