Friday, 26. November 2010Piratenopfer der KaribikDie "MLC Bremen" ist schon das vierte antiguanische Schiff, das dieses Jahr den somalischen Piraten in die Hände fällt. Ich frage mich, wann endlich die Schiffe der Flotte von Antigua und Barbuda auslaufen, um diesem Treiben ein Ende zu setzen. Die können ja zusammen mit den panamaischen Flottenverbänden fahren, die sind ebenso stark von dem Problem betroffen. Deren Flotte müsste allerdings erst aufgestellt werden, Panama hat anscheinend keine Streitkräfte. Thursday, 11. November 2010KinderliederIch frag mich ja, wer eigentlich die ganzen Bücher mit Kinderliedern kaufen soll, wenn die Kinder das alles umsonst kopiert bekommen. Alle paar Wochen geistern die Kindergärten durch die Medien, weil sie über die GEMA die Gebühren für Liedtextkopien an die Musikeditions-Verwerter abdrücken sollen. Auch Martinszüge sollen schon gefährdet sein. Eigentlich ist es nie zu früh, den Kindern beizubringen dass die Menschen mit den schönen Liedern ihr Geld wollen. Später müssen sie das sowieso irgendwann verstehen oder ihre Eltern dazu überreden, eine Petition gegen das Urheberrecht zu machen. Es ist auch nichts dabei, Kindern und Eltern Kohle aus der Tasche zu ziehen. Ganze Industriezweige leben von der Ernährung, Bekleidung und der Freizeit der Kleinen ohne dass das irgendwie anrüchig wäre. Warum nicht auch die Musikbranche? Ausserdem finde ich es gut, wenn die harte Realität des Urheberrechts auch mal ausserhalb des Internets zuschlägt, viele Leute glauben ja, Raubkopiererei sei ein Problem junger Menschen im Netz und wer erwischt wird, dem geschieht es recht. Wer nicht zahlen, aber trotzdem rechtschaffener Bürger sein will, muss sich halt Werke suchen, deren Verfasser schon länger nicht mehr lebt. Für Traditionsveranstaltungen sollte das ja kein Problem darstellen und zumindest die Texte sind leicht zu finden. Achim von Arnim zum Beispiel ist seit fast 180 Jahren tot und hat uns jede Menge Liedtexte hinterlassen. Einige seiner Kinderlieder sind vielleicht ein bisschen unzeitgemäss und in einigen spiegelt sich das harte Los der Kinder im 18. Jahrhundert wieder, aber es gibt auch zeitlos schönes zur Weihnachtszeit. Für Martinszüge eignet sich Hoffmann von Fallersleben (urheberrechtlich unbedenklich, 136 Jahre tot). Der hat das passende Liedgut für die Kinder mit
Dabei bitte unbedingt die Version von zeno.org kopieren, keinesfalls die vom Projekt Gutenberg ohne vorher die Rechtslage zu klären. Die Gutenbergs wollen eine Beteiligung
für die Abtipperei und Hostingkosten falls die Texte kommerziell
weiterverwendet werden und wer weiss, ob sie einen Kindergarten mit
Kindergartengebühr für was kommerzielles halten. Wednesday, 10. November 2010Verwirrender Ausweis
Ich hatte bisher keine so richtig klare Meinung zum neuen Personalausweis und hab immer gehofft, dass die Kinderkrankheiten sicher vorbei sind, bis ich einen neuen brauch. Aber jetzt hab ich entweder was völlig falsch verstanden oder ich hab doch eine klare Meinung... Den neuen Ausweis soll man deshalb nicht mehr kopieren dürfen (z.B. für ein online-Geschäft, oder ein italienisches Internetcafe), weil der dort eine Geheimnummer aufgedruckt hat, die niemand erfahren soll. Das Innenministerium erklärt dazu:
Allein die Idee einer Geheimnummer, die irgendwo abgedruckt ist, ist ja irgendwie schon völlig schräg. Auf der ministerialen Seite zum Ausweis steht dann nochmal, wozu diese Berechtigungs-Nummer da ist: Was passiert, wenn ich meine PIN falsch eingebe? Irgendwas muss ich übersehen haben. Weil mit dieser Anweisung bringe ich "Die Geheimnummer darf insbesondere nicht auf dem Personalausweis vermerkt oder in anderer Weise zusammen mit diesem aufbewahrt werden" aus dem Ausweisgesetz nicht in Übereinstimmung. Warum soll ich die PIN nicht auf den Ausweis schreiben, wenn die Nummer für den 3. Versuch eh auf dem Ausweis abgedruckt ist? Ich muss was übersehen haben, alle anderen Erklärungen wären einfach zu bizarr. (Robert meint, vielleicht brauch ich beim 3. Mal die PIN und Zugangsnummer... Trotzdem frag ich mich, was das soll. Weil der Ausweis liegt während ich tippe auf dem Lesegerät, die PIN wird ja zum Ausweis übermittelt. Dass ich in dessen Besitz bin, sollte also klar sein, ob ich lesen kann, ist nicht Gegenstand der Prüfung und kopieren kann man den Chip im Ausweis nicht...) Tuesday, 9. November 2010Opfer der NukleargemeindeDas sind doch mal Zeilen, die man gerne liest:
Leider ist diese Nachricht 12 Jahre alt, Merkels grüner Nachfolger im Umweltministerium, Jürgen Trittin, hat die Transporte dann mit besser abgedichteten Behältern wieder genehmigt. Ich bin über den Artikel gestolpert, weil ich eigentlich rauskriegen wollte, warum die Castoren immer im November rollen. Früher gabs im März Transporte, 1996 auch mal im Mai, aber seit 2001 immer November. Ich habs aber nicht rausgebracht. Ist das einfach der Zeitplan in der Aufbereitungsanlage? Lassen sich die warmen strahlenden Kisten so schlecht klimatisieren dass man sie nur durch die Kälte fahren darf? Will man möglichst kalte Protestnächte mit frierenden Blockierern und Polizisten? Frieren die Polizisten sowieso nicht, weil sie so dicht gepanzert sind und fürchten eher den Kreislaufkollaps an heissen Tagen? Hat die Polizei taktische Nachteile im sommerlich belaubten Wald mit eingeschränkten Blick- und Pfefferspritzfeld? Monday, 8. November 2010Hauptsache GoogleEdén Pastora Gómez war früher mal als Nicaraguanischer Guerilliaführer namens Commandante Cero als Kommandeur der Südfront im Costaricanischen Grenzgebiet tätig, bevor er für die Sandinisten Vizeinnen- und Vizeverteidigungsminister wurde. Der Mann hat eigene Vorstellungen vom Grenzverlauf, weil er ein paar Verträge auf eigene Weise interpretiert. Er gilt als wenig konfliktscheu gegenüber dem Nachbarn und durchaus als ortskundig in seinem ehemaligen Operationsgebiet. Zur Zeit beschäftigt er sich als Flussbaumeister für den Grenzfluss, der aus wirtschaftlichen Gründen ein Streitpunkt geworden ist. Im Rahmen dieser Tätigkeit schnappt er sich ein paar Bewaffnete, baggert an "seinem" Fluss herum und überrascht die Costaricanischen Bauern am Südufer mit der Nachricht, dass sie auf Nicaraguanischem Grund siedeln. Das alles wohl wissend, dass er damit gegen die allgemeinen Ansichten vom Grenzverlauf verstösst. Und als dann irgendwer sagt "Schaut mal, sogar Google hat die Grenze so eingezeichnet, wies der Commandante sieht", wird die Nachricht auch bei uns interessant. Und in der hiesigen Presse wird aus dem Commandante ein dümmlicher Grenzpostenkommandant, der nach Google-Maps navigiert, versehentlich ins Nachbarland einmarschiert und Google verursacht fast einen Krieg...
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