Wednesday, 12. August 2009Fast durchgefallen beim Turing-TestEs ist einfach erschreckend. Da kennt man sich eigentlich aus mit Automaten, betreibt seinen eigenen chatbot und trotzdem reicht eine doofe Bandansage wie
um einen reinzulegen. Zwei oder drei der (Pausen) hab ich tatsächlich mit ernst gemeinten eigenen Texten beantwortet, bevor ich draufkam, dass ich mit einem Stück Blech rede. Ich hab dann den Herrn mit der Behauptung konfrontiert, er sei ein Automat, und da er nicht widersprochen hat, hab ich aufgelegt. Ärgert mich, ich hätte diese Maschine schneller durch den Turing-Test fallen lassen müssen. Ich hab ihr sogar noch geraten, doch irgendwen anderes zu belästigen... Aber das macht sie bestimmt sowieso. Die Maßnahmen fielen uns nicht leichtDer zukünftige Innenminister der Regierung Steinmeier, Thomas Oppermann, macht es einem aber auch nicht einfach, sich für die SPD zu entscheiden. Anscheinend möchte er nur von Leuten gewählt werden, deren Erinnerungsvermögen leicht eingeschränkt ist. Im Spiegel gibts ein Interview mit ihm:
Die heimliche Online-Durchsuchung ist eigentlich kein Produkt der grossen Koalition. Schäuble hat die nur stark ausgeweitet und auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Dadurch machte er sich natürlich unbeliebt, hat aber immerhin das Verdienst, eine öffentliche Diskussion darüber geführt und eine Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz ermöglicht zu haben. Praktiziert wurde diese Massnahme ja schon 2005, damals noch ohne Gesetz auf Grundlage einer geheimen Dienstanweisung des BKA. Ausgeheckt hat dieses gesetzlose Treiben eine Gruppe von drei SPD-Mitgliedern, Otto Schily als Innenminister, Lutz Diwell als sein Staatssekretär und Jörg Ziercke als BKA-Präsident. Wer dazu wen über den Tisch gezogen hat, ist unklar, aber die Parteizugehörigkeit des Rädelsführers steht fest. Der biometrische Reisepass wurde ebenfalls 2005 eingeführt. Dieses mal nicht heimlich, allerdings auch nicht per Gesetz, sondern nur per Verordnung, um Diskussionen mit der Fraktion des Koalitionspartners zu vermeiden. Die grünen Minister Künast, Trittin und Fischer im Kabinett Schröder waren da wohl einfacher zu überreden. Lediglich die Vorratsdatenspeicherung ist ein reines Produkt der Grossen Koalition, wenn auch schon zu rotgrünen Zeiten in der EU vorbereitend diskutiert. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die SPD die wieder abschaffen will. Dafür findet sie die SPD-Justizexpertin zu harmlos und führende sozialdemokratische Innenpolitiker zu toll, unabhängig von der Bedrohung durch Terroristen:
Wiefelspütz: Vorratsdatenspeicherung hat mit Terrorismusbekämpfung relativ wenig zu tun. Ich wäre für die Vorratsdatenspeicherung auch dann, wenn es überhaupt keinen Terrorismus gäbe. An dieser Stelle des Interviews: Oppermann: Ich finde die Piratenpartei intolerant. hat sich Herr Oppermann dann für mich in ein kleines Logikwölkchen aufgelöst und wurde davongeweht... Tuesday, 11. August 2009Die Welt des ZDFWeil Google grad danach fragt... Ich hab schonmal damit rumgespielt und gemalt, wollte es aber eigentlich hier nicht tippen, weil ich dachte das interessiert eh keinen. Die Karte mit den merkwürdigen (und absichtlich willkürlichen) schattierten Grenzen aus dem ZDF-Studio für die heute-Nachrichten ist eine um 10% in die Höhe gezogene Miller-Projektion. Ohne Südpol, der ist unter den Tisch gerutscht. Zumindest kann man auf diese Weise etwas sehr ähnliches erzeugen, wenn man selbst auch mal eine Weltkarte passend zur Thekenhöhe braucht. Ich finde es schade, früher hat man sich da mal mehr Gedanken gemacht. Wenn man schon mit Powerpoint in der Karte rumzerrt, hätte man die Welt ja wenigstens nicht-linear verzerren und so die Flächenverteilung der Länder wieder ein wenig zurechtrücken können. So sehen die Leute halt wieder täglich eine Welt, in der Spanien kleiner ist als Finnland (statt fast 50% grösser) und China dreimal in Russland reinpasst (statt nur 1.8 Mal). Vom Grönland/Afrika (echtes Verhältnis 1/15) oder Grönland/Indien-Problem (eigentlich 3:2 für Indien) ganz zu schweigen. Dabei könnte es doch auch für die aktuellen Nachrichten interessant sein, dass z.B. Somalia fast doppelt so gross ist wie Deutschland. Nur für den Fall, dass wir mal ein Mandat erweitern wollen und nochmal internationale Truppen hinschicken wollen. Bild: Grauer Hintergrund aus der ZDF-Mediathek (an unserem 16:9-Fernseher liegts also nicht), Rot die 10% gezogene Miller-Projektion. Saturday, 8. August 2009There is no privacy on this systemDie Admins vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung sind wenigstens ehrlich. Bisschen abschreckend vielleicht, wenn diese Fehlerseite kommt, blos weil ich einen Link in einer Pressemitteilung unseres Ernährungsministers anklicke und dann in einer Webbaustelle lande. Aber immerhin weiss man jetzt woran man ist und kann auch eigene Systeme nach amtlichem Vorbild betreiben... Tuesday, 4. August 2009Transparenz mit ErläuterungenBayern hat eingelenkt. Nach langem Ringen werden jetzt auch EU-Subventionen an unsere Bauern veröffentlicht. Allerdings viel besser als wo anders, hier gibts nämlich tolle erklärende Texte dazu.
Für den informationssuchenden Bürger sieht das jetzt so aus: Er kann auf www.agrar-fischerei-zahlungen.de einfach seine PLZ oder den Ortsnamen eingeben (da wird zwar auch ein Name verlangt, aber das Feld kann man leer lassen, wildcards sind erlaubt, die PLZ "80*" liefert die Ergebnisse für 80000 bis 80999) und kann dann recht einfach finden, ob und wie viel die Betriebe im Ort bezuschusst werden. Da könnte er sich dann wundern, warum auch eine Kindertagesstätte 120 Euro bekommt, wird aber in der Erklärung schnell fündig, dass eine "EGLF-Sonst."-Zahlung zum Beispiel für Schulmilch geleistet wird. Anscheinend war die Kindertagesstätte Dornach einfach klug genug, das Antragsformular dafür zu finden. Alternativ kann man auch auf www.transparenz.bayern.de suchen, der neuen bayerische Seite. Dort gibts nur bayerische Empfänger und die sind super geschützt, weil man braucht dort auch einen Namen für den Bauern. Ist aber nicht so tragisch, weil den kann man sich ja oben bei den agrar-fischerei-zahlungen.de holen. Eine Auflistung aller Empfänger im Ort geht hier nicht, aber die hat man ja schon. Die "erläuternden Informationen" bestehen dann aus ziemlich unverständlichem Text. Dort erfahre ich, dass Frau H. 555 Euro "EGFL-Direktzahlungen" bekommt, weil sie irgendwas anbaut und dabei die Auflagen des "Cross-Compliance-Instruments" einhält sowie 208 Euro "ELER"-Fördermassnahmen, weil sie den Boden vor Erosion schützt oder Orchideenwiesen stehen lässt. Ob Erosion oder Orchidee wird aber nicht weiter aufgeschlüsselt. Die mühsamen Textbausteine zur Beschreibung der Förderungen sind immer gleich, es gibt nur drei (Betriebszuschuss für Erzeugung, Förderung für Erhaltung der Landschaft sowie die Schulmilch), sehr viel informativer wirds dadurch nicht. Den Text kann man also auch getrost überlesen, die Zahlen stehen ganz oben. Soviel Aufwand zu machen und dann so wenig Information rüberzubringen, ist irgendwie schon merkwürdig, aber im Wahlkampf zählt jede Stimme, grad am Land... Die Zahlen selbst sind - für mich zumindest - wenig erhellend. Wenn ein Hof mit zigtausenden bezuschusst wird, kommt mir das viel vor, aber ich hab keine Ahnung von der Landwirtschaft und ihren Erträgen. Spitzenreiter in München ist übrigens die Stadt selbst mit 518657,90 Betriebszuschuss und 125408,78 für die Landschaftspflege.
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