Tuesday, 11. November 2008Internet per PostMeistens kommt Werbung für Internetbenutzer per Einblendung in Homepages oder per Mail. Finden ja auch alle praktisch, die Verbraucher haben gleich was zum draufklicken und die Werber kostet es nicht viel. Ist natürlich schlecht für Unternehmen, die eigentlich Briefe zustellen wollen, die echten, aus Papier. Aber auch für die gibt es jetzt eine clevere Lösung. Die Deutsche Post hat nämlich die clevercard erfunden. Da bekommt der Verbraucher einen Brief und soll eine Postkarte zurückschreiben. Und dann kommt per Post eine Ding zurück, das etwas grösser ist als eine Zigarettenschachtel und das soll er an seinem USB-Anschluss einstecken. Danach bekommt er gelegentlich weitere Briefe mit "clevercards", das sind Karten aus speziellem gemusterten Papier. Die kann er in diesen Kartenleser stecken und schon öffnet sich ein exklusives Internetangebot für ihn. Genau so als ob er einen Link in der Werbemail angeklickt hätte. Das ist auch keine Internetsimulation oder so, mit einer "Homepage" auf der Karte, die Werbung ist echt online im Internet. Vermutlich mit Sonderkonditionen für die Clevercardbesitzer, so wie es andere Anbieter halt auch für bestimmte Kundengruppen anbieten. Ich hätts mir gerne zuschicken lassen, aber es geht nur mit Windows und ausserdem ist zwingend eine deutsche Tastatur nötig (?). Ich hätte gerne verfolgt, wie sich so eine grossartige Idee weiter durchsetzt und wäre gerne von Anfang an dabei gewesen. Monday, 10. November 2008Zwischenwas?
Warum nennt man Gorleben eigentlich Zwischenlager? Ich weiss jetzt auch keinen passenden Namen, aber das Ende einer Sackgasse würde ich auch nicht "Zwischenstopp" nennen...
Soweit ichs kapiert hab, ist es doch so:
Ausser den Müll in Gorleben zu lassen, seh ich irgendwie keine grosse Alternative. Aber so zu tun, als wüsste jemand, wie es weitergeht, find ich unehrlich. Ich fürchte, wenn das Moratorium für Gorleben aufgehoben wird, steht das Ergebnis der Forschung fest, die Union weiss es ja eh schon: Alle bisherigen Erkenntnisse haben die Eignung des vorgesehenen Endlagerstandortes Gorleben gezeigt. Weitere Suchschleifen führen nicht zu besseren Lösungen, sondern nur zu Verzögerungen und höheren Kosten. Und sollte uns das gleiche wie in Asse II passieren, ists auch egal. Nach gegenwärtigem Stand der Forscher der Gesellschaft für Strahlenforschung des "HemholtzZentrums münchen - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt" merkt das 30 Jahre lang kein aussenstehender, siebeneinhalb Legislaturperioden! Ausserdem kommen da noch ein paar Jahrzehnte Abkühlphase im Transportbehälterlager dazu, wenn wir also 2030 die ersten Castoren in den Schacht kippen, nochmal 30 Jahre draufschlagen bis wir auffliegen, ist ja fast eine Ewigkeit vergangen. Saturday, 8. November 2008Heimliche Gleichstellung
Unsere Regierung, oder eigentlich dieser Koallitionsausschuss hats ja schon schön hinbekommen, die Lebenspartnerschaft bei der Erbschaftssteuer ganz klammheimlich reinzuschmuggeln. Zumindest bei der Vererbung der Wohnung stehts so drin, bei anderen Vermögen nicht, aber mehr als eine Pressemitteilung hat ja noch keiner gesehn. Hätte ich garnicht gedacht, dass das die Union so einfach fressen würde. Aber wahrscheinlich sind die einfach nur froh, das Gesetz gerade noch vor seinem Ablauf am 1.1. durchs Parlament zu kriegen, da bleibt keine Zeit für Kritik.
Dabei war das Steuerrecht doch 2001 das grosse Problem. Da funktionierte die Gleichstellung ja nur deshalb nicht, weil der schwarze Block im Bundesrat beim Geld mitreden konnte und so die Einzigartigkeit der Ehe als Lebensform retten konnte. Ich finde, es wurde aber auch Zeit. Auf der Ausgabenseite hatte der Staat ja nie irgendwelche Skrupel, jegliche Form der Wohn- und Bettgemeinschaft dem Heiligen Stand der Ehe völlig gleichzustellen. Tuesday, 4. November 2008Rückkehr der SchnauzerAb morgen wird man schon genau aufpassen müssen, wo man in der Auswahl seines bevorzugten Pornodealers hinklickt. Weil wenn man sich da vertut und zum Beispiel den Zeichtrickfilm da unten ansieht, ist man ein Straftäter. Der Junge ist zwar kein Kind mehr (zumindest ist er offensichtlich ähm "reif"), und ausserdem ist er eine Zeichentrickfigur. Das langt in Zukunft aber nicht mehr. Er müsste 18 sein und auch so aussehen, damit man ihm unbestraft zusehen darf. Ab morgen gibts nämlich die "Jugendpornographie", eine schöne neue Erfindung aus dem Hause Zypries, die zum Schutz der Kinder (das sind kleine Menschen bis 14) auch die Darstellung von Jugendlichen (grössere Menschen bis 18) beim Sex verbietet. Dabei reicht es auch, wenn die Leute nur so aussehen als seinen sie jugendlich, oder so gezeichnet sind oder so beschrieben werden. Wir werden also eine Renaissance der Bärte erleben. Pornos wie die aus den 70ern, die uns bei RTL in den 90ern präsentiert wurden. Mit Darstellern denen man ihr hohes Alter am Backen- und Schnauzbart ansieht. Peter Steiner wird wieder Liebesgrüsse aus der Lederhose schicken müssen, nur um Rechtssicherheit für den Produzenten zu schaffen, es wird grausam! Monday, 3. November 2008Schwere Entscheidung
So als Milliardärin die von ihrem Ex-Lover und dessen Zuhälter erpresst wird, hat man ausser zu zahlen eigentlich zwei Möglichkeiten:
Entweder man geht zur Polizei die die Typen verhaftet. Dann findet man sein Gesicht am nächsten Tag in allen Zeitungen, irgendein Sender interviewt einen Callboy zum Thema "Wie es gewesen sein könnte" und eine "Millionärsgattin" die irgendwas von "Wer mit dem Feuer spielt" brabbelt und die Bild dokumentiert detailliert "Deutschlands spannendsten Liebeskrimi". Oder man zahlt einfach nicht. Dann spielt der Erpresser den Medien Bilder und Pornovideos zu, die die niemals zeigen würden, man findet ein anderes Gesicht in allen Zeitungen, ein Sender interviewt einen Callboy zu einem anderen Thema, eine "Millionärsgattin" brabbelt irgendwas über Mode und die Bild dokumentiert irgendeinen anderen "Deutschlands spannendsten Liebeskrimi". Gut dass ich keine Milliardärin bin, ich wüsste nicht, was ich tun würde...
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