Warum nennt man Gorleben eigentlich Zwischenlager? Ich weiss jetzt auch keinen passenden Namen, aber das Ende einer Sackgasse würde ich auch nicht "Zwischenstopp" nennen...
Soweit ichs kapiert hab, ist es doch so:
- Die Castor-Behälter fahren ins Transportbehälterlager Gorleben. Dort stehen sie in so einer Art Parkhaus, kühlen ab und warten für unbestimmte Zeit auf ein bisher unbekanntes Ereignis.
- In Ahaus steht ebenfalls so eine Halle für Castoren.
- In Gorleben gibt es auch ein Endlager. Das ist in einem Salzstock. Die Eignung dieses Lagers wird noch untersucht, zur Zeit allerdings nicht, weil die Untersuchung ausgesetzt wurde. Sie wurde nämlich von den Endlagergegnern als versteckter Ausbau angesehen. Dieses Moratorium der Untersuchung dauert seit 2000 mindestens bis 2003, maximal bis 2010, die Dauer bestimmt die Bundesregierung.
- In Asse II wird seit Jahrzehnten untersucht, ob und wie sich der Müll im Salz endlagern lässt. Die Forschung dort ist aber total in die Hose gegangen und jetzt werden dort nur noch Container angeliefert, die die radioaktive Suppe auffangen sollen, die durch den Schacht rinnt. Bis 2017 soll dieses Bergwerk zugeschüttet sein, die Müllfässer die man bis 1978 eingelagert hat, bleiben drin.
- Im Schacht Konrad, einem Eisenerzbergwerk bei Salzgitter wird ab 2013 geendlagert, aber nur schwach- und mittelradioaktiver Müll. Krankenhausabfälle, Industriemüll und so. Den Inhalt der Castoren können wir dort also auch nicht hinbringen.
- In Morsleben gibt es ebenfalls ein altes Salzbergwerk. Das hat die DDR als Endlager für schwach- bis mittelradioaktiven Müll verwendet. Wird allerdings gerade zugemacht und aufwändig stabilisiert.
Ausser den Müll in Gorleben zu lassen, seh ich irgendwie keine grosse Alternative. Aber so zu tun, als wüsste jemand, wie es weitergeht, find ich unehrlich.
Ich fürchte, wenn das Moratorium für Gorleben aufgehoben wird, steht das Ergebnis der Forschung fest, die
Union weiss es ja eh schon:
Alle bisherigen Erkenntnisse haben die Eignung des vorgesehenen Endlagerstandortes Gorleben gezeigt. Weitere Suchschleifen führen nicht zu besseren Lösungen, sondern nur zu Verzögerungen und höheren Kosten.
Und sollte uns das gleiche wie in Asse II passieren, ists auch egal. Nach gegenwärtigem Stand der Forscher
der Gesellschaft für Strahlenforschung des "
HemholtzZentrums münchen - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt" merkt das 30 Jahre lang kein aussenstehender, siebeneinhalb Legislaturperioden! Ausserdem kommen da noch ein paar Jahrzehnte Abkühlphase im Transportbehälterlager dazu, wenn wir also 2030 die ersten Castoren in den Schacht kippen, nochmal 30 Jahre draufschlagen bis wir auffliegen, ist ja fast eine Ewigkeit vergangen.