Sunday, 7. September 2008Altersfreigabe
Falls mal man ein Beispiel braucht, dass schaurige Filme bei 13-jährigen gelegentlich ungeahnte Wirkung haben, findet man was passendes im heutigen Polizeibericht:
13jähriges Mädchen verletzt sich bei Fenstersturz [...] Nachdem sie sich die Nacht zuvor den Film „Das Parfüm“ angeschaut hatten, sperrten sich die beiden [13-jährigen] Mädchen, als die aufsichtsführende Tante in den Morgenstunden das Haus verlassen hatte, aus Angst im elterlichen Schlafzimmer im 1. Stock ein. Als sie glaubten Geräusche im Haus zu hören, gerieten die beiden Schülerinnen in Panik und wollten sich mit zusammengebundenen Bettlaken aus dem Fenster abseilen. Die Tochter der Hausbesitzer wollte als erste aus dem Fenster klettern, erschrak jedoch wegen einer Spinne auf dem Fensterbrett und stützte ca. 5 m auf die Kellertreppe. [...] [Folgen: ein Verdacht auf Beckenbruch, ein Schock] Leider erfahren wir nicht, ob die Kinder die FSK-12-Version oder die anscheinend besonders gruselige FSK-16-Premium-Fassung angeschaut haben. Wobei sich für die Premium-DVD anscheinend jeder DVD-Händler seine eigene Freigabe ausdenkt. Bei Amazon FSK-12, bei World of Video FSK-16, die Mehrheit der Händler gibt allerdings 12 an. Thursday, 4. September 2008Möglichst weit links positioniert
Unser Innenminister macht in einem Interview mit dem Bayernkurier Werbung für die SPD, ich werds bei der Entscheidung berücksichtigen...
(Es geht um die SPD und ihre Zusicherung, nach der Landtagswahl nicht mit den Linken zu koalieren...) "Der Mehrheitstrend der SPD geht ganz eindeutig in Richtung Linkspartei. Und das ganz besonders in Bayern, wo die SPD stolz darauf ist, möglichst weit links positioniert zu sein. Deshalb ist die öffentliche Abgrenzungsbeteuerung in jeder Hinsicht unglaubwürdig. Nicht von ungefähr ist der größte Widerstand gegen die Reformpolitik von Gerhard Schröder in der bayerischen SPD entstanden." Schluss mit schwarzen SchafenDas Ergebnis des Datenschutzgipfels beruhigt mich wirklich. Endlich sollen Daten nur noch mit Einwilligung des Betroffenen weitergegeben werden können. Falls nicht können die schwarzen Schafe in der Wirtschaft streng bestraft werden. Helfen sollte es vor allem den grossen Konzernen und Datensammler. Schliesslich waren sie bei allen Skandalen der letzten Zeit die eigentlichen Opfer. Täter waren vor allem ihre Drückerkolonnen speziellen Subunternehmer im Bereich der Kundenakquise, die sie erst duch kriminell niedrige Angebote nötigen, alle Bedenken wegen der Kundendaten fahren zu lassen und dann anschliessend gemein ihre Daten rauben. Da können die versprochenen strengeren Gesetze schon was bringen, aber wenns bei der Bayerische Quote von 15 Bußgeldbescheiden in 2 Jahren wegen Datenschutzvergehen bleibt, werden wir die Händler nicht so sehr erschrecken. Der Behörde kann man da keinen Vorwurf machen, sie sind halt nur zu sechst für das ganze Land. Ich glaube wirklich, es gab keine Fall der Konstellation "Firma beutet Kunde aus". Alle grösseren Geschichten waren entweder der Fall "Kunde vertraut Firma und die ist jetzt ganz entsetzt über ihren Dienstleister" oder (sicherheits)technisches Missgeschick:
An der Auswahl sieht man auch schön, wie wenig hilfreich der ständige Hinweis ist, dass die Leute mit ihren persönlichen Daten halt nicht so freigiebig rumsauen sollen. Die SKL ist bei aller Schmierigkeit ihrer Callcenterwerbung immerhin eine Anstalt des öffentlichen Rechts und beim Handy werden korrekte Adressdaten zum Zweck der Kriminalitätsbekämpfung erhoben. Am Einwohnermeldeamt kommt eh keiner vorbei, da kann man bestenfalls der automatischen Auskunft per Internet widersprechen (falls man von dieser Möglichkeit erfährt) und wer einen Job will, sollte vielleicht auch nicht mit einer Phantasieadresse ankommen. Bücher kann man natürlich auch beim Buchhändler kaufen und Spielzeug im Spielzeugladen. Aber wirklich fahrlässig finde ich die Bestellung beim Versand auch nicht. Was bei Beate Uhse so besonders schlimm daran sein soll, dass unter ihren Kunden auch welche sein sollen, die "öffentliche Ämter bekleideten" verstehe ich übrigens nicht. Ich finds gut, dass auch die Bekleider von Ämtern im Bett oder sonstwo Spass haben und das Privileg eines besonders gut funktionierenden Datenschutzes für Amtspersonen kenne ich auch nicht. Wednesday, 3. September 2008Kandidatensurfen
Als informierter Wähler muss ich ja schon auch mal im WWW nachschaun, was unsere Wahlkreiskandidaten so unterscheidet. Ich glaube, ein Blick in Kandidatenwatch.de erleichtert wirklich die Auswahl. Ich muss mich nur noch zwischen den Leuten entscheiden, die dort
Punkt (4) machts natürlich wieder schwieriger, aber die ersten drei helfen auch schon ein bisschen weiter. Ich war überrascht, dass die Kandidaten der etablierten Parteien diese Internetfragerei schon ernst nehmen. Anscheinend haben die doch erkannt, dass man im Netz echte Wähler erreichen kann und ausser Zeit nichts verlieren kann, wenn man den Leuten dort antwortet. Richtig ernst fühlen sich die Leute zum Beispiel genommen, wenn man auf lokale Fragestellungen auch lokale Antworten kennt und nicht sofort zum Textbaustein des Bundesprogramms springt. Die Antwort zum Neubau der B-471 sollten zum Beispiel erkennen lassen, dass man diese Bundesstrasse schonmal gesehen hat oder zumindest weiss, wo sie ist. Danach kann man ja immer noch die verkehrspolitische Stellungnahme aus dem Wahlprogramm reinkopieren. Ehrlichkeit kann man auch gut demonstrieren, indem man Antworten gibt, die dem Fragesteller eher nicht passen. Schliesslich liest ja nicht nur der die Antwort, sondern auch Leute mit völlig anderer Meinung. Gewinner in den letzten beiden Punkten sind übrigens die SPD und die CSU. Bei der Wertung der Homepages der Kandidaten liegen Herr Weidenbusch (CSU) und Herr Gantzer (SPD) ungefähr gleich. Beides professionelle und aktuelle Seiten mit Terminen und ein paar Veröffentlichungen. Beim Herrn Gantzer frage ich mich allerdings ob die dort demonstrierte Nähe des Oberst d.R. zum Militär günstig ist. Immerhin sind auch Zivis wahlberechtigt... Die Seite von Herrn Thalhammer (FDP) sticht vom Design her deutlich ab, aber der ist ja auch viel jünger als die anderen und macht irgendwas mit Medien. Ausserdem kann er singen. Auch wenn er da nicht ganz meinen Geschmack trifft, aber er soll ja auch mehr reden und schreiben als MdL. Die anderen Kandidaten verweisen entweder auf die Seite des Landesverbandes oder ich finde keinen Link zu deren Auftritt. (Auch nicht bei Suchmaschinen, bei Kandidatenwatch hat nicht jeder einen Link. Da müsste der Kandidat 100 Euro zur Finanzierung des Projekts beitragen, um Passbild und Link unterbringen zu dürfen.) So richtig kann ich mich also noch nicht entscheiden. Mal sehn, vielleicht versorgen sie mich noch mit Flyern und Plakaten, sie haben ja noch ein paar Wochen Zeit, die Meinung des Wechselwählers zu beeinflussen. Stichwortsuche
Stichwortsuche in den Kontoauszügen?
oder ist Ende August halt einfach jeder pleite?
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