Monday, 12. February 2007Rechtschreibprüfung
(Nur für WP 2.1 bis einschliesslich Wordpress 2.3.3! 2.5 hat eine andere Rechtschreibkorrektur, da passt dieser Patch nicht. Sollte aber auch nicht nötig sein...)
Notiz für zukünftige Updates: Der Spellchecker von Wordpress 2.1 wäre ja eigentlich ganz praktisch, dachte ich, wenn er nur laufen würde. Irgendwie gings aber nach dem Auspacken nicht. Der könnte aspell verwenden (geht nicht, ich lass wordpress keine Systemaufrufe machen), oder pspell (geht nicht, weil ich habe keine Lust, php4 neu zu kompilieren und einbinden lässt der sich nicht nachträglich, soweit ich weiss), oder er könnte das Google-api zur Rechtschreibprüfung verwenden. Dieses Google-api scheint aber Anfang des Jahres auf https umgestellt worden zu sein, darum geht das wordpress 2.1, das ich mir runtergeladen habe auch nicht. Der spellchecker muss also nachinstalliert werden. Und das geht so:
Zwischendurch hab ich auch noch php-curl installiert. Wie sich herausstellte, funktioniert damit die Überprüfung besser. Ohne curl kam öfters (aber nicht immer...) eine Meldung "could not execute AJAX call, server didn't return valid a XML", die seit dem Einsatz von curl weg ist. "Nordwald" hat dann hier kommentiert und eine Version ohne Einsatz von curl vorgeschlagen. Das hat funktioniert und ab der Version 105a kann man auf curl verzichten. Jetzt läuft der checker, umschalten kann man ihn auch und die Qualität ist naja, die von Google halt. Falls es jemand schnell probieren will, ich hab die Dateien mit den Änderungen gezippt und zum Download bereitgestellt: spellcheck-DE-1031.zip (basierend auf dem TinyMCE Spellchecker PHP V 1.0.3.1 vom 10.1.07) spellcheck-DE-104.zip (basierend auf dem TinyMCE Spellchecker PHP V 1.0.4 vom 23.4.07), getestet mit WP 2.1.3 und WP 2.2 spellcheck-DE-105.zip (basierend auf dem TinyMCE Spellchecker PHP V 1.0.5 vom 28.5.07), getestet mit WP 2.2, WP 2.2.1, WP 2.2.2 und WP 2.2.3 spellcheck-DE-105a.zip (basierend auf dem TinyMCE Spellchecker PHP V 1.0.5 vom 28.5.07), getestet mit WP 2.2.3, WP 2.3, WP 2.3.1, WP 2.3.2 und WP 2.3.3 Für 2.5 gibt es keinen Patch. Der sollte aber auch nicht nötig sein... PS: Fehlende scharfe Se sind hier beabsichtigt, ich mag die nicht, das liegt also nicht am Spellcheck. Saturday, 10. February 2007Obstverkäufer
Was suchen eigentlich Menschen, die bei Google "Ananas Verkaufsgespräch" eintippen?
Friday, 9. February 2007KillergotchaBayern hat jetzt einen Gesetzesentwurf in den Bundesrat eingebracht, dass Killercomputerspiele verboten werden, in denen "menschenähnliche Wesen" abgeballert werden. Ausserdem werden echte Spiele verboten, bei denen die Würde der Mitspieler verletzt wird, indem man sie mit Schusswaffen spielerisch tötet. In allen Begründungen dazu steht zwar "Jugendschutz", aber im Gesetz taucht der Begriff nicht mehr oft auf. Hätte ja auch keinen Sinn, da bereits die Herstellung verboten werden soll. Bisschen düster raunt der Kommentar dazu noch von "Handlungsmöglichkeiten gegenüber Internet-Providern". Eigentlich könnts mir ja egal sein, das letzte menschenähnliche Wesen hab ich vor Jahren erlegt, danach lediglich ein paar Kampfraumschiffe vom Himmel geholt. Im Gegenteil, ich freu mich schon auf die Gerichtsverhandlungen, bei denen geklärt wird, ob ein Troll, ein Ork, ein Zombie und ein Borg menschenähnlich sind. Zum Gotcha-Spielen mussten wir schon immer nach Tschechien fahren, weil in Becksteins kleinem Reich derartige Spiele für allgemeine Besucher sowieso ordnungswidrig waren. Das fördert den Tourismus und die Völkerverständigung, die Reisekosten kann man ja dann durch Tanken und Zigarettenimport wieder reinholen und die Durchsuchung an der Grenze bei der Wiedereinreise gehört einfach zum Thrill, den man als Freizeitkrieger eben so braucht. Ich lege allerdings Wert darauf, dass durch eine Markierung auf dem Spielfeld meine Würde niemals in Gefahr war und ich auch bei eigenen Erfolgen niemals meinen Gegner seiner Würde beraubt habe. Vielmehr habe ich stets die Genfer Konvention beachtet, wie das ja auch im echten Leben in zivilisierten Kreisen immer der Fall ist. "Cowboy und Indianer" ist übrigens im Entwurf extra als nicht gemeint aufgeführt. Das ist nämlich nicht geeignet, die Menschenwürde zu verletzen, wie unser Kabinett weiss. Ebenso der Fechtsport, der der Körperertüchtigung dient. Mir wäre ja Boxen als erstes eingefallen, Becksteins Autoren sicher auch, aber vermutlich war den Verfassern die Parallele zum Gesichtsverlust zu offensichtlich. Und sonst heute neues aus dem Kabinett? Erbschaftssteuer, Hochschulpolitik und die Regierung kümmert sich um die wichtige Tradition der Böllerschützen. (das Bild stammt aus dem verschollenen Film "Gotcha-the Movie" von R.P. und zeigt M.M. bei illegaler aber würdevoller Spieltätigkeit) Nachtrag 13.2.: Sie haben verloren! Zum einen hat die Bundesregierung angekündigt, selbst einen Gesetzesvorschlag zu machen, der mehr am Jugendschutz orientiert ist. Zum anderen hat der Spiegel das Gesetz wohl aufmerksamer gelesen als das Kabinett. Kann ja passieren, wenn man so aufgeregt ist... Aus Spiegel-Online "Gesetz mit Nebenwirkungen": Doch der Antrag hat bisher nicht bemerkte Nebenwirkungen: Er käme einem Pornoverbot in Videotheken gleich[...] Das ist zwar schön gesagt, aber der CSU-Wähler steht in der Wahlkabine allein und unbeobachtet wie vor der Pornoglotze und vielleicht erinnert er sich dann an seine ethisch fundierte Familienministerin, die ihm seinen ganzen Spass verdorben hat. Das trauen die sich nie! Thursday, 8. February 2007Truderinger Strassen
Schon interessant, wenn man einfachen Meldungen, die man so aufschnappt hinterherrecherchiert. Robert ist ja jetzt immer auf dem Laufenden, was neue Strassen betrifft und so erfährt man, dass die Truderinger Von-Trotha-Strasse jetzt neuerdings Hererostrasse heisst. Zunächst nur eine Meldung, die ich eher skurril fand. Ein schneller Blick in den Stadtplan von 1937 zeigte auch, dass der "Platz der Opfer des Nationalsozialismus" vor 1945 nicht etwas "Platz der Waffen-SS" geheissen hat. Das Stück Wiese nördlich des Maximiliansplatzes war einfach unbenannt.
Beim Nachsurfen etwickelte sich aber dann eine spannende Geschichte, ein Streit, der anscheinend seit Jahren herrscht, aber völlig an mir vorbeigegangen ist. Irgendwann nach dem 1. Weltkrieg benannten die Truderinger, einige davon Heimkehrer aus den verlorenen Kolonien ihre Strassen nach den bedeutenden Orten und Persönlichkeiten des an die Sieger verlorenen Paradieses. Die Wege dort heissen immer noch nach Togo, Tanga, Samoa, Usambara, Sansibar, von Gravenreuth (dem Kolonialoffizier) und von Trotha. Generalleutnant Lothar von Trotha war Gouverneur und Kommandeur der Schutztruppen in Deutsch Südwest. Dorthin wurde er 1904 berufen, weil sein Vorgänger mit seiner freundlichen Art nicht mit den aufständischen Hereros zurechtkam, die immer wieder mal deutsche Siedler überfielen und ermordeten. Bis dahin folgte man dort mehr oder weniger der Vorstellung, dass man die einheimischen Afrikaner zwar ausbeuten und missionieren sollte, bei Vergehen natürlich auch abstrafen musste, sie aber keinesfalls ausrotten durfte. Herr von Trotha war da etwas anders gestrickt und es kam ihm gelegen, dass nach einer gewonnenen Schlacht am Waterberg die Hereros in die Wüste flüchteten. Aus der liess er sie auch nicht mehr raus, sondern erliess vielmehr einen Schiessbefehl auf die Unterlegenen. Letztendlich starb dort in der Wüste ein grosser Teil des Hererovolkes. In der Heimat war der General nicht sehr hoch angesehen. Sein Schiessbefehl auf Frauen und Kinder (er hat allerdings erklärend hinzugefügt, dass man nur auf Männer zielen soll und über die Frauen hinwegschiessen soll, um sie zu vertreiben) war in der öffentlichen Meinung mit dem Ethos eines deutschen Soldaten unvereinbar (August Bebel: "Einen derartigen Krieg wie Herr von Trotha kann jeder Metzgerknecht führen."). Das führte dann zu seiner Abberufung und einer deutlich freundlicheren Behandlung der Einheimischen durch seinen Nachfolger. Trotz des schon damals schlechten Rufes bekam der General aber seine Strasse in Trudering. Bis 1993 irgendwer darauf aufmerksam wurde und der Stadtrat die Strasse umwidmete. Sie war von da an nicht mehr dem Generalleutnant Lothar gewidmet, sondern ganz allgemein der Familie von Trotha, zu der ausser Lothar seit dem 11. Jahrhundert noch eine ganze Reihe von Bischöfen, Rittern, Admirälen und Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime gehörten. Das war zwar eine einfache und sehr kostengünstige Lösung, das hat aber wohl keiner wirklich mitbekommen. Es wäre ja auch schwer zu erkennen gewesen, dass die Querstrasse der Waterbergstrasse nicht nach dem Befehlshaber einer der dort aufgestellten Truppen benannt sein sollte. Und so kochte das Thema immer wieder hoch, besonders im Sommer. Die Grünen wollten dem Massen- oder Völkermörder kein Denkmal setzen, die CSU fand das verschwenderisch und die SPD war dafür. Wir hatten eine Stadtrat der mehrheitlich umbenennen will und einen Truderinger Bezirksausschuss mit dessen Vorsitzenden, Georg Kronawitter, der alles so lassen will wies ist. Anarchistische Kräfte verübten zwischendurch auch Attentate auf imperialistische Hausnummernschilder mit Spraydose und Schraubenzieher. 2005 schliesslich setzte sich die Stadtratsmehrheit durch. Die Strasse heisst jetzt Hererostrasse, die Leute dort bekommen ihre Hausnummernschilder von der Stadt bezahlt, Visitenkarten müssen sie sich selbst besorgen. Wer mehr lesen will, findet viel Text bei der taz und bei Indymedia. Interessant fand ich auch ein Interview mit einem Nachfahren des ehemaligen Namenspatrons. Nachtrag: In einer früheren Version dieses Beitrags habe ich den Münchner Alt-OB Georg Kronawitter von der SPD und den Vorsitzenden der Ostmünchner CSU und Bezirkausschussvorsitzenden Georg Kronawitter für identisch gehalten. Das sind sie nicht. Ob sie verwandt sind, weiss ich nicht. Monday, 5. February 2007Bundestrojaner müssen draussen bleiben
Nach dem erfreulichen Urteil des BGH, dass die Polizei nicht das Recht hat, meinen Computer online zu durchsuchen hat unser Innenminister natürlich schnell reagiert und will sich halt das Gesetz so weit umschreiben lassen, dass es passt.
Zeit mal wieder meinen Lieblingslink zu diesem Thema hier unterzubringen: Ein Aufsatz von Burkhard Hirsch in der Zeit zum Thema "grosser Lauschangriff". Der ist zwar schon ziemlich alt, ist aber eigentlich immer aktuell. Mir tuts ja richtig Leid, dass ich früher das "Freiheitlich" bei der FDP nie so richtig wahrgenommen habe und immer nur deren Wirtschaftsliberalismus gesehen hab. Ein Zitat aus der "Abweichende Meinung" zweier Richterinnen des BGH zum damaligen Urteil finde ich auch einfach passend: "Inzwischen scheint man sich an den Gedanken gewöhnt zu haben, dass mit den mittlerweile entwickelten technischen Möglichkeiten auch deren grenzenloser Einsatz hinzunehmen ist. Wenn aber selbst die persönliche Intimsphäre, manifestiert in den eigenen vier Wänden, kein Tabu mehr ist, vor dem das Sicherheitsbedürfnis Halt zu machen hat, stellt sich auch verfassungsrechtlich die Frage, ob das Menschenbild, das eine solche Vorgehensweise erzeugt, noch einer freiheitlich-rechtsstaatlichen Demokratie entspricht. Umso mehr ist Art. 79 Abs. 3 GG streng und unnachgiebig auszulegen, um heute nicht mehr den Anfängen, sondern einem bitteren Ende zu wehren." Nachtrag 7.2.: Soeben ist ja die Frau Zypries auch in meiner Achtung gestiegen. Im Gegensatz z.B. zum BKA-Chef Zierke mit seiner Aussage "Die Online-Durchsuchung ist unerlässlich für die Strafverfolgung. Wir finden heute im Internet Bombenbauanleitungen, Aufträge für die Durchführung von Anschlägen, die Rekrutierung junger Menschen zum Dschihad. Das Internet ist das entscheidende Kommunikationsmittel des internationalen Terrorismus und die Szene arbeitet hoch konspirativ, das heißt sie arbeitet verdeckt, sie verschlüsselst, anonymisiert." "Wir werden den Beschluss des Gerichts erst einmal genau prüfen. Aus meiner Sicht müssen die Praktiker, also die Strafverfolgungsbehörden, sehr genau darlegen, warum sie zwingend erforderlich Computer ohne das Wissen der Beschuldigten durchsuchen wollen. Wenn dies geschehen ist, müssen wir uns überlegen, welche Folgen dieser erhebliche Eingriff in die Privatsphäre haben könnte. [...] Es geht eben nicht um Internet, Online-Anwerbungen für Terroristen, Kinderpornochats und Bombenbauanleitungen. Es geht bei der online-Durchsuchung darum, den Rechner mit all seinen dort gespeicherten Daten, die womöglich auch nie für irgendeinen Kommunikation bestimmt waren, zu filzen. Und es geht vor allem darum, dass diese virtuelle Hausdurchsuchung heimlich passieren soll. Das wovon Herr Zierke erzählt, die Überwachung der Kommunikation, darf er nämlich schon, und seine Kollegen machen davon auch 42000 Mal pro Jahr gebrauch. Irgendwie verstehe ich die aufgeregte Forderung nach einem möglichst über Nacht beschlossenen Gesetz eh nicht. Die Bundesregierung kennt ganze 4 Fälle (PDF), in denen die Fahnder überhaupt schnüffeln wollten (gesetzeswidrig, wie man heute weiss). Für die Entwicklung dieses hochkomplizierten Amtsvirus haben sie ganze zwei Planstellen vorgesehen und wollen 200000 Euro ausgeben. Das Ding wurde bisher also weder gebraucht noch ist es abzusehen, dass die den Trojaner irgendwann zum laufen bringen werden. Die Innenpolitiker und die Polizisten tun aber alle so, als müssten unsere Ordnungshüter jetzt plötzlich alle ihre Waffe abgeben.
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