Monday, 31. January 2011Landestrojaner mit ScreenshotIch hab unserem Innenminister ja schon vor 2 Jahren nicht geglaubt, als er seinen Landestrojaner mit Gefasel von "terroristischen Vereinigungen" und "Verhinderung von Bombenanschlägen" begründet hat. Inzwischen wissen wir, dass seine Untergebenen das Ding auch gegen Verdächtige einsetzen, die bandenmässig Betäubungsmittel ins Ausland verkaufen sollen. Illegalerweise übrigens. Falls ein Richter eine Abhörsoftware für Skype genehmigt, greifen die Hüter der inneren Sicherheit vom LKA schon gern die Gelegenheit beim Schopf und machen nebenbei Screenshots im 30-Sekunden-Takt, sobald der Überwachte seinen Firefox startet. Kein sehr elegantes Verfahren und nicht sonderlich effektiv, finde ich, aber billig zu haben. Und einen Karriereknick wegen illegaler Polizeimassnahmen muss ein Beamter in Herrmanns Reich sicher nicht fürchten... Tuesday, 25. January 2011Jährlicher Wehrbericht"... sind aber Alkoholeinfluß, die Neigung Einzelner zu Gewalttätigkeiten, angebliche persönliche Schwächen der Opfer und deren vermeintliche Wehrlosigkeit für derartige Rechtsverletzungen ursächlich. Hinzu kommt auch fehlerhaftes Verhalten von Vorgesetzten. Die Vielschichtigkeit dieser Vorgänge läßt Erklärungsversuche nicht zu, die nur von einer Ursache ausgehen; folgende Beispiele hierzu: Im Laufe einer abendlichen Zecherei von vier Wehrpflichtigen weckten zwei einen bereits schlafenden Kameraden in einer anderen Stube und drängten ihn, mitzukommen und Bier zu trinken. Als der Soldat kurze Zeit später die Stube wieder verlassen wollte, wurde er daran gehindert und gezwungen, mit den anderen Soldaten in den Duschraum zu gehen. Hier mußte er den Schlafanzug ausziehen und sich unter die Dusche stellen. Dabei wurde das Wasser des öfteren von warm auf kalt gestellt. Einer der vor der Dusche stehenden Soldaten cremte wiederholt Rücken, Gesäß und Genitalbereich des Mißhandelten mit schwarzer Schuhcreme ein. Bei der anschließend geforderten Reinigung hatte er sich der Klosettbürste zu bedienen und war weiteren Mißhandlungen ausgesetzt." So stehts im Bericht des Wehrbeauftragten 1980. Und Jahr für Jahr wird mit Spannung der neue Bericht erwartet um dann die Missstände endlich zu beseitigen. Monday, 17. January 2011NetzrevolutionIch finde so Bezeichnungen wie Twitterrevolution oder Facebook-Revolution irgendwie ziemlich doof, immerhin gabs schon sehr erfolgreiche Revolutionen vor Einführung der Elektrizität. Trotzdem finde ich, man sollte Internet und Revolutionen nicht zusammen erwähnen, ohne Tor ein bisschen zu würdigen. Sowohl im Iran als auch in Tunesien hats zumindest ein bisschen geholfen. Oder zumindest wurde es genutzt. Dass Tor in diesen Fällen geholfen hat, Leute wirklich dauerhaft unerkannt zu lassen und Informationen zu verbreiten, die sonst nicht verbreitet worden wären, kann man nur vermuten. Gerade bei der Anonymisierung hab ich ja immer so meine Bedenken. Ich bin mir nicht sicher ob ein Gelegenheitsuntergründler die vielen Fallstricke beachten kann. Die vielen möglichen Lücken allein bei der Übertragung der Daten sind schon schwer zu verstehen für den Laien, an Probleme mit dem Inhalt der Tweets, Messages und Filmchen will ich gar nicht erst denken... Thursday, 13. January 2011Bajonettscheue DemokratenWer gerne in alten Zeitungen schmökert, findet bei der Bayerischen Landesbibliothek eine schöne Sammlung von 1848 bis 1850. Ich fands faszinierend, dort das Neue Münchner Tagblatt zu lesen, eine ziemlich konservative, monarchistische und antinationale Zeitung. Das liest sich nicht nur wie Berichte aus einer anderen Zeit, sondern wie aus einem völlig anderen Kulturkreis. Zum Beispiel das Argument gegen die Abschaffung der Todesstrafe:
Lustig machte man sich über die Forderung der Demokraten (das ist übrigens ein Schimpfwort) sich gerne ohne militärischen Schutz in Bamberg versammeln zu können:
Mir war auch vorher garnicht klar, wie sehr der Badische Aufstand, der dort praktisch Tagesthema war, ein richtiger Krieg war. Ich kannte nur den Begriff "revolutionäre Unruhen", aber das was da in der Zeitung steht ist echte Kriegsberichterstattung mit Truppenbewegungen, waffentechnischen Berichten und Gefallenenzählung. Ab Mitte August natürlich nur noch Berichte über Hinrichtungen der Aufständischen. Aber natürlich gabs auch die ganz normalen Berichte wie in heutigen Zeitungen. Der Verkehr war auch damals schon ganz schlimm, inzwischen ist die Stelle vorm Donisl allerdings eine Fussgängerzone.
Und Bierzelte waren auch damals schon regelmässig Orte der Gewalt:
Wednesday, 12. January 2011Radiergummiproblem gelöst
Ich glaube, ich habe die Lösung für das Radiergummiproblem gefunden. Wir machen einfach weiter wie bisher und warten drauf, das unsere Grafikformate an Altersschwäche sterben. Sollte mir zum Beispiel dieses Portrait im xbm-Format irgendwann peinlich sein, müsste ich nur ein paar Jahre warten. Der Internet Explorer kann das schon seit fünf Jahren nicht mehr anzeigen, Safari angeblich auch nicht und mein Chrome zeigt eine weisse Seite. Firefox 3.0 und Opera 10 unter Linux zeigen was, Firefox 3.6 unter Windows nicht. Eines Tages werden auch unsere gifs und jpgs einfach überholt sein.
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