Thursday, 15. July 2010Die Zugriffszahlen unbekannter ServerKomisch... Carechild schafft es, bei einer Stichprobe von 20 mutmasslichen Kinderpornoseiten 16 nach einem Tag abschalten zu lassen und bei drei die Auskunft zu bekommen, dass aus Sicht der Providers dort alles in Ordnung sei. Banken schaffen es anscheinend innerhalb von ein paar Stunden, den Provider zum Abschalten zu bewegen. Nur das BKA bekommt einfach keine Löschbestätigungen. Das ist zumindest das bisherige Ergebnis des Versuchs "Löschen statt Sperren". Erfolgsmeldungen kommen überwiegend aus Russland, während die Server hauptsächlich in Staaten stehen, zu denen wir die diplomatischen Beziehungen abgebrochen haben, weil wir mit ihnen verfeindet sind. Namentlich genannt werden die USA, die Niederlande, Kanada, Schweden und Zypern. Als schwierig erweist sich dabei anscheinend oft die Ermittlung des zuständigen Providers, weil Seiten "untervermietet oder ins Ausland weitergeleitet" werden. Umso erstaunlicher ist, dass das BKA bei derart versteckten Servern, deren Provider es nicht findet, die Zugriffszahlen kennt. Und die sind "immens" und führen zu einer "Störung der öffentlichen Ordnung". Ich glaube, solche anfänglichen Reibungsverluste geben sich noch. Entweder fällt jemand auf die Typen rein und wir bekommen doch noch eine Internetsperre. Dann bleiben die Seiten zwar im Netz, aber das BKA hat seine Arbeit erledigt. Oder die Polizisten finden noch den Draht zu ihren Kollegen im feindlichen Ausland. Die einfache Möglichkeit, den Provider anzuschreiben geht natürlich nicht. Weil dem gegenüber hat man ja keine Macht, sondern steht wie Carechild oder die Banken auf einer Stufe mit ihm. Das funktioniert zwar offensichtlich ganz gut, aber das ist so eine Behörde nicht gewohnt. Unsere Justizministerin hält übrigens die Zahlen des BKA eher für bezeichnend für diese Behörde als für das Problem und wartet auf Zahlen aus der Zeit, in der unsere Polizisten zumindest mit halbstaatlichen Organisationen zusammenarbeiten. Shapefiles für Bundesländer und KantoneWeil hier gelegentlich Anfragen kommen, wo es die Shapefiles für deutsche und österreichische Bundesländer zum Runterladen gibt, hab ich meine mal zusammengepackt...
Unsprünglich stammen die Daten von efele.net und stehen unter cc-Zero-Lizenz, sind also sowas wie public domain. Meine Änderungen sind nicht wesentlich und ändern die Lizenz nicht. Ich hab nur die Ländernamen eingetragen und in der Gegend um Laufen ein bisschen in den Grenzverläufen rumgepinselt. Es wurde wohl übersehen, dass die Leute 1994 dort den Kanton gewechselt haben und jetzt zu Basel-Landschaft gehören, nicht mehr zu Bern. Vielleicht stecken noch weitere solche Fehler drin, Grenzänderungen innerhalb eines Staates fallen von Aussen ja fast nicht auf. Mehr, vielleicht sogar korrektere Shapefiles gibts übrigens auch bei "Global Administrative Areas", allerdings "nur" für nichtkommerzielle Nutzung, dafür aber sogar mit Landkreisgrenzen. Wer Grenzen im svg-Format braucht, kann sich den gewünschten Ausschnitt hier aussuchen und dann exportieren. Nachtrag 09.2015: Die Daten können weiterhin runtergeladen werden, falls die cc0-Lizenz wichtig ist. Für alle anderen Fälle würde ich den Dienst OSM Boundaries empfehlen. Sämtliche administrativen Grenzen aller Verwaltungsebenen aller Staaten aus OSM-Daten, bequem auszuwählen und in drei oder vier leicht verarbeitbaren Formaten. Monday, 12. July 2010Widerstand positiv belegtUnser Polizeipräsident führt die zunehmende Gewalt gegen seine Leute auch darauf zurück, dass seit den 68ern der Begriff "Widerstand in der Gesellschaft positiv belegt" sei. Ich glaube, Herr Schmidbauer täuscht sich, der Begriff war schon Jahrzehnte davor positiv belegt. Deshalb haben die vor-68er-Hippies dem Begriff auch einen eigenen Absatz im Grundgesetz gewidmet, den es in der Verfassung zuvor nicht gab. Polizeipräsidenten sehen das natürlich traditionell ganz anders... Sunday, 11. July 2010Vergessene LoipenIch glaube, es war ein Fehler, in die Bewerbung um die Winterolympiade nur als "München 2018" zu ziehen. Jetzt fühlen sich die Leute in den Bergen, also da wo man Skifahren kann und Rodeln und Langlaufen, ein bisschen über den Tisch gezogen von den Leuten aus München, wo man eigentlich nur Eistanzen und Eishockey spielen kann. Und natürlich den Tross bewirten, Pressekonferenzen geben, Parties feiern und die Gattinnen der Funktionäre shoppen lassen kann. Oberammergau ist schon ausgestiegen, weil die Bauern mit Unterstützung der Bevölkerung ihre Wiesen nicht für Loipen und Parkplätze verpachten wollten. Und ich glaube, sie haben recht, die touristische Zugwirkung einer olympischen Loipe wird weit überschätzt. Zumindest mir sind Namen wie "Autrans", "Igman Veliko Polje", "Les Saisies", "Nozawa Onsen", "Soldier Hollow", "Cesana Torinese" kein Begriff. Die Olympiaden von "Grenoble", "Sarajevo", "Albertville", "Nagano", "Salt Lake City" und "Turin" kenne ich allerdings schon, nur die Austragungsstätten des Biathlon sind längst vergessen... Saturday, 10. July 2010OstwestkartenDie Initiative D21 bringt jedes Jahr eine Bestandsaufnahme raus, in welchem Umfang wir das Internet nutzen. Dabei ist natürlich auch der Anteil der Internetnutzer bezogen auf Einwohner nach Bundesland. Und alle stürzen sich drauf:
Was mich erstaunt, ist das Erstaunen. Den Trick mit dem Ost-West-Gegensatz kann man mit so ziemlich jeder Statistik mehr oder weniger deutlich vorführen, die auch nur ein bisschen mit Bevölkerungsstruktur oder Kaufkraft zu tun hat. Nur die Stadtstaaten und das Saarland passen oft nicht ins Bild, aber das ist bei der Online-Nutzung auch so.
Und jedes Mal sind wir aufs neue erstaunt.... Bild aus der SZ-online, Daten von 2007-2009 vom Portal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, und vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. Karte selbstgebastelt, Lizenz cc-by.
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