Sunday, 18. October 2009Atomausstiege in den FünfzigernVor 50 Jahren meldete die Zeit, dass die US Army auf die Entwicklung von atomgetriebenen Panzern verzichten will. Zu gross, zu schwer und zu teuer. Kurz darauf hat dann auch die Air Force darauf verzichtet, Flugzeuge damit zu betreiben. Es war auch kein gutes Konzept, jeden Testflug von einem Transportflugzeug mit einem Zug Marines begleiten zu lassen, die bei Unfällen mit dem Fallschirm abspringen und die Absturzstelle abriegeln sollten... Beim Automobilbau war der Atomausstieg ein echter Verlust, vom Standpunkt des Designs gesehen. Ford hat sich mit der Studie des "Ford Nucleon" echt Mühe gegeben und auch der "Simca Fulgur" machte eine gute Figur, währen die Russen wohl eher an Nutzfahrzeuge dachten.
Kaum zu glauben, wie aufgeschlossen die Leute damals der Atomenergie zunächst gegenüberstanden, aber letztendlich hat doch die Vernunft gesiegt... Bild: Simca Fulgur, aus der Flickr-Sammlung von "Hugo90" Moderne FährtensucherFrüher mussten Leute, die fernab der Zivilisation im Himalaya neue Wege suchten, spuren lesen können. Die Wege waren ja nur für Touristen neu, die Einheimischen haben da schon meisstens Spuren in Form von Pferdeäpfeln, Yakmist, Steinmandln und Gebetsfahnen hinterlassen. Heute macht man das anders. Der moderne Mensch kann schon zuhause per Google-Fernerkundung Pfade erkunden. Die Luftbilder sind dazu noch nicht so gut, aber die Spuren anderer Touristen sind auch im Internet zu finden. Ich hab gestern eine Einladung zum Bergfilm-Festival bekommen und wollte mal schauen, was man bei Google-Maps vom Himalaya findet. Der Teil davon, den ich kenne, ist eher schlecht erfasst, lediglich die Luftbilder sind recht schön. Was aber daran liegt, dass die Gegend dort recht gross ist und ein Gletscher mit 2km breite halt keine hohe Auflösung braucht um deutlich erkennbar zu sein. Ich hab auch unsere Wanderung durch die Gegend nicht nachvollziehen können, bis ich auf die deutlichen Spuren der Vorgänger stiess. Bei eingeschalteten Fotos und Wikipedia-Links tauchen die Wege nämlich auf, markiert durch die moderne Form des Steinmandls, das geographisch verortete Bild im Web. Der östliche ausgetretene Weg führt über den Shingo La, deutlich verknipst dank Reiseveranstaltern wie Hauser, die den als Teil ihres "Zanskar-Trek" anbieten. Der westlich Weg von Padum nach Süden über den Kang La ("La" heisst dort "Pass") und den Miyar-Gletscher ist wohl immer noch wenig begangen, aber schon deutlich markiert. Es reicht jedenfalls aus, den Weg auch auf einem Satellitenbild zu markieren (eines von der NASA mit Ortsnamen von der NGA, Google bietet noch ein oder zwei Zoomstufen mehr, aber die darf ich ja hier nicht wiedergeben und selbst bemalen).
Monday, 12. October 2009Zweigleisiges KonzeptIch finds nett, wie sehr unsere Innenpolitiker von der Union die FDP loben, weil die immer so brav alle Bürgerrechtsbewegtheit fallen lässt, wenn sie in irgendeine Regierung kommen. Ist schon fast gemein, so viel Applaus von der falschen Seite zu spenden. Letzte Woche Wolfgang Bosbach:
und gestern Joachim Herrmann:
Die beiden Unionspolitiker haben recht: Die FDP kann alle wirklich zufrieden stellen. Die Hardliner freuen sich über den überwachungsgeilen FDP-Innenminister, der verfassungswidrige Gesetze machen lässt, und die Bürgerrechtler findens toll, dass noch ein paar liberale Liberale die Ära Kohl überlebt haben und gegen den Parteifreund beim Verfassungsgericht gewinnen. Die FDP wehrt sich auch schon gegen das Lob:
Den Zusammenhang mit der Beschlagnahmung verstehe ich nicht, um den feinen Unterschied zwischen "heimlich Schnüffeln" und "An der Türe klingen, sagen wer man ist und dann beschlagnahmen" gehts ja eben bei der Online-Durchsuchung. Aber wenn die "nicht weitgehenden" Befugnisse schon in Karlsruhe scheitern, dann müssen wir uns keine Sorgen machen. Dann geht der Prozess von FDP-Mann Gerhart Baum gegen die das BKA-Gesetz der Bundesregierung genauso aus wie sein Prozess gegen den Landesminister und Parteikollegen. Ich hoff ja nur, der Herr Baum hat auch ein paar Lehrlinge in seiner Partei, der ist schon 77 und kann vermutlich nicht mehr lange gegen jedes Gesetz selber klagen. Ich fürchte aber die Jungen dort kommen eher nach Westerwelle... Sunday, 11. October 2009DunkelzifferWenn der Bund der Kriminaler gerne einen Notrufknopf im Browser hätte, weil er über die erhebliche Dunkelziffer bei Internetverbrechen besorgt ist, kann er ja schon mal in meiner Mailbox anfangen. Da muss man nichts installieren, mir reicht eine Adresse zur Weiterleitung, dann kann ich den "Druck auf den Notrufknopf" auch automatisieren. Ich kann auch gerne schon mal grob nach Fachbereichen vorsortiert die Beweismittel abliefern. Ich wurde heute nämlich mehrmals Zeuge von Betrug, Verstössen gegen das Arzneimittelgesetz und das Markengesetz sowie Missbrauchs von Titeln. Ein paar Mal wurde ich sogar aufgefordert bei Straftaten mitzumachen, hauptsächlich in den Kriminalitätsfeldern Betrug und Geldwäsche. Einige Male sollte ich das Opfer sein. Ich vermute, das meisste davon sind sogar bandenmässig und gewerblich betriebene Straftaten, kein Terrorismus zwar, aber bis vor ein paar Jahren musste der Begriff "Organisierte Kriminalität" auch reichen, Budget für die Polizei locker zu machen. Ich dachte bisher immer, die Polizei bekäme solche Mails auch und würde die wie jeder andere auch wegfiltern und sich nicht weiter darum kümmern, weil ihnen das Netz fremd ist und die Täter nur mühsam zu ermitteln. Dass sich kein Opfer meldet, kann nicht der Grund sein, die Polizei dient ja auch der Prävention und sollte bei Betrügerbanden auch von sich aus tätig werden. Dabei wissen die gar nicht, dass sowas praktisch alltäglich ist und vermuten nur eine Dunkelziffer und ärgern sich, das so wenig angezeigt wird. Anders lässt sich eigentlich nicht erklären, warum wir nicht heute schon in Form leerer Spamordner die Erfolge sehen, die so ein Notrufknopf brächte.
Tuesday, 6. October 2009Hosting am SüdpolDas ist doch mal ein schöner whois-Eintrag aus der Republik CyberBunker: inetnum: 84.22.122.0 - 84.22.122.255 In Wirklichkeit liegt das in den Niederlanden, aber zumindest die Geodatenbank von Maxmind übernimmt auch in der Profiversion kritiklos die Ortsangabe "AQ" für die Antarktis. Ich musste da mal nachschauen, weil mich doch irgendwann gestört hat, dass einer der Tor-Knoten über die ich eine Statistik der weltweiten Verteilung führe, immer am Südpol geortet wurde. Das ist zwar ganz witzig, aber bei der riesigen Fläche der Antarktis doch ein bisschen zu sehr als Fehler zu erkennen. Falls sich jemand wundert, warum auf der Karte China fehlt, wo bisher immer ein paar Tor-Server standen: Zum 60. Jahrestag der Befreiung des Volkes hat die dortige Regierung ihre Bemühungen verstärkt, politisch oder moralisch schädliche Internetinhalte vom Volk fernzuhalten. Deshalb gibt es derzeit dort keine Tor-Server und ausländische Server (ausser Bridges) sind für Chinesen nicht erreichbar. Vielleicht der zukünftige Dauerzustand, vielleicht eine vorübergehende Erscheinung zu den Jubiläumsfeierlichkeiten.
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