Wenn ich mir die Berichte zur Verhandlung über Wahlmaschinen bei
Heise oder beim
Spiegel und was man sonst so im WWW findet so ansehe, fällt mir ja schon auf, dass so ziemlich jeder, der Ahnung von Computern hat gegen die Kisten ist und Befürworter ausschliesslich Leute aus Politik und Verwaltung sind. Die einzige Techniker unter den Befürwortern kommen eigentlich aus der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (die prüfen die Dinger) und vom Hersteller.
Wobei "prüfen" ja ein bisschen zu viel gesagt ist, die prüfen ja nur eine einzige Kiste samt der fest installierten Software. Dass das Gerät beim Wähler baugleich zu dieser Kiste ist, wird durch eine beigelegte Erklärung des Herstellers bewiesen. Die variable Software für einzelne Wahlen (also wie viele Kandidaten oder Stimmen oder Listen bei z.B. Kommunal- oder Landtagswahl) wird überhaupt nicht angeschaut, sondern beim Hersteller programmiert und durch eine kleine Testwahl verifiziert.
Das war mir auch neu. Ich dachte immer, die ganze Kiste (Hard- und sämtliche Software) würde sich irgendein unabhängiger Fachmann ansehen. Weil nachträglich kontrollieren geht ja nicht mehr, archivierte Stimmzettel sind nicht vorgesehen.
Ich frag mich ja, wem das überhaupt helfen soll. Wenn ich mir die
Berichte der Wahlbeobachter durchlese, stehen die Wahlhelfer und die Wähler unter Stress beim
ankreuzen knopfdrücken und wollen eigentlich lieber das klassische Kreuz machen. Jegliche Transparenz der Wahl und der Auszählung geht verloren und ob wir das erste halbwegs belastbare Zwischenergebnis um 19 Uhr oder ein bisschen später haben, ist irgendwie egal. Bei der letzten Bundestagswahl wussten auch alle zur Elefantenrunde um 22 Uhr, wer die Wahlsiegerin ist. Ausser dem Bundeskanzler natürlich, aber der war an diesem Abend
blau irgendwie komisch...