66 Prozent der Deutschen sind dafür, dass Einbürgerungswillige bei uns einen Fragebogen ausfüllen, bevor sie den deutschen Pass bekommen. Da hoff ich ja, dass da nur die 12% eine Stimme abgeben durften, die bei der weniger repräsentativen
Spiegel-Strassenumfrage die richtige Antwort auf "Wer wählt den Bundeskanzler?" wussten.
Ich hab übrigens auch
versagt. Vor der Einbürgerung muss ich unbedingt noch die Landeshauptstädte durchgehen und vor der Antwort auf
Was wollte Willy Brandt mit seinem Kniefall 1970 im ehemaligen jüdischen Ghetto in Warschau ausdrücken?
hat sich auch Brandt ein wenig gedrückt. Die Antwort "
Er bat Polen und die polnischen Juden um Vergebung" ist die richtigste unter den vier vorgegebenen. Aber ob der Kniefall exklusiv den Juden oder allen Opfern des Nationalsozialismus und des Krieges in Polen galt, überliess der Kanzler gern seinen Interpreten.
52% der Schüler sind übrigens gegen Einbürgerungstests. Kann sein, dass Schüler von Haus aus Prüfungen für doof halten, vielleicht liegts aber auch an dem
Drittel, das Adenauer für einen DDR-Politiker hält. Gut dass sie uns Erwachsene sowas peinliches nie fragen.
Für die Ausländer ist der Test kein Problem, glaube ich. Zumindest wenn sie die Fragen verstehen und ein paar Vokablen büffeln (Bundestag, -rat, -versammlung... könnte ja nicht-deutschsprachlern Schwierigkeiten machen): Wer ein bisschen auswendig lernen kann, kommt durch. Die Fragen sind ja bekannt und 50% Trefferquote bei 1aus4 multiple choice wird schon zu schaffen sein.