Mit manchen Dingen, die die volkstümliche Tradition so mitbringt, hab ich ja meine Probleme. Aber irgendwie ist dieser Biergarten mit Topfbäumchen im Münchner Flughafen schon so kitschig, dass es wieder passt. So kann auch der schnelle Besucher einen halben Liter bayerische Trinkkultur für nur 2,30 im vorbeifliegen schlucken.
Wenn man sich schon vor dem Terminal 2 rumtreibt, kann man noch einem Relikt einen Abschiedsbesuch abstatten. Der abgesägte Transrapid, schon mit weissblaugerautetem Wappen bemalt, steht da noch rum. Möglicherweise eine letzte Chance, bevor er zurück ins Emsland kommt. Vielleicht haben die Fans auch Glück und die Münchner CSU muss nur ins Vilstal fahren, um sich mal reinzusetzen und die schwebende Ruhe bei den dortigen
Oldtimerfreunden geniessen zu können. (Ich habs bei "Quer" gesehn, dass die den Zug haben wollen, der
Dingolfinger Anzeiger berichtet ebenfalls. Ich finde, der würde gut zu den schönen Bussen auf der Homepage der Oldtimerfreunde passen).
Köln hat auch ein schönes Terminal. Ausser mit Fotografieren kann man dort die Wartezeit nicht besonders gut totschlagen aber das Knipsen hält einem dort wenigstens die unglaublich aufdringlichen Kreditkartenhaie von American Express vom Leib.
[sprachlicher Hinweis: "Wost hischaugst Hoamat" = "Wo Du hinsiehst: Heimat".
Angeblich hats der Spruch sogar bis in die Tourismuswerbung geschafft, was natürlich doof ist, weil Touris sehen sich ja fast grundsätzlich anderer Leute Heimat an...]
Nachtrag 2.5.: Der alte Transrapid kommt nicht ins Oldtimermuseum, sondern als Innovationssymbol nach Weiden zur Firma Max Bögl, einem Bauunternehmen, das am Transrapidkonsortium beteiligt war.