Die Süddeutsche hat auch schon nützliche
Hinweise für die Bevölkerung, wie sie sich gegen Schäubles Trojanische Pferde schützen kann. Irgendwie schon lustig, vermutlich gibt es keine andere polizeiliche Ermittlungsmassnahme, die derart fleissig von den Medien sabotiert wird. Finde ich zwar schön, aber warum sollten Leute gegen den Bundestrojaner Schutzmassnahmen ergreifen, die bisher auch nichts dagegen hatten, ominösen Botnetzbetreibern ihre Rechner zur Verfügung zu stellen?
Manchmal frag ich mich nur, wo die von der Süddeutschen ihre Computerratgeber herhaben... Da steht dann
Die Installierung von Firewalls ist prinzipiell nur sinnvoll, wenn mehrere Computer vorhanden sind, da das Schutzprogramm nicht auf dem zu schützenden System laufen soll.
Und der Leser fragt sich, was wohl mit einem einzelnen Rechner ist, der geschützt werden soll und das Schutzprogramm dennoch nicht auf ihm laufen soll...
Ein bisschen stimmts aber. Firewalls helfen nicht gross gegen typische Holzpferde der Feinde. War ja der Witz an der Sache damals in Kleinasien, dass die Trojaner das Pferdchen der Griechen selbst in die Stadt holten, da half auch keine stabile Stadtmauer. Was natürlich kein Argument gegen Stadtmauern und Firewalls an sich ist. Kluge Belagerungsopfer hätten halt das Tor zugelassen.
Am schönsten finde ich
dagegen hilft nur eines: keine unbekannten Anhänge öffnen. Der Initiator des Gesetzes, Innenminister Wolfgang Schäuble, sagt selbst: "Ich öffne grundsätzlich keine Anhänge von E-Mails, die ich nicht genau einschätzen kann." Gute Mail-Dienste haben einen Spam-Schutz eingebaut.
Also ich glaube ja auch nicht, dass die Zahl von "höchstens 10 Fälle" stimmt, die unser BKA-Präsident gerne angibt. Aber dass der Bundestrojaner als nächste Spamwelle nach Casino, Aktien und Medikamenten über uns schwappt, glaube ja nichtmal ich. Aber gut, dass wir "Spam" auch noch im Artikel untergebracht haben, klingt fachkundig.
Ausserdem öffnet Schäuble seine Mails nicht selbst, der sagt das nur so um halt auch mitzureden. Die werden ausgedruckt, in der Poststelle des Ministeriums auf Sprengstoff und Anthrax untersucht und dann erst dem Vorzimmer vorgelegt.