Saturday, 22. March 2008Einschüchterung
Die Meldung in der Süddeutschen
Bundesjustizministerin Zypries (SPD) will den Rechtsstaatsdialog zwischen Deutschland und China trotz der gewaltsamen Unruhen in Tibet um weitere zwei Jahre verlängern. ist eine Drohung an uns, oder? Ich mein, man sollte ja schon mitbekommen haben, dass die Chinesen nicht so wirklich auf uns hören und z.B. unseren Begriff von der Freiheit des Individuums für eine recht interessante aber sehr exotische fernwestliche Philosophie halten. Es kann also nur um technische Dinge gehen und in dem Punkt können wir wirklich von den asiatischen Erfahrungen profitieren. Immerhin haben die Chinesen echtes know how im Umgang mit neuen Medien. Hier kann man ihnen schon gut über die Schultern schauen, wenn man wissen will, wie man missliebige Inhalte aus dem inländischen Internet entfernt oder Schadprogramme auf Rechner regierungsfeindlicher Gruppen oder fremder Regierungen bringt. Was Ermittlungsmethoden und Verhörtechniken angeht, können sie uns sicher auch helfen. Da sollte aber unsere eigene Erfahrung auch reichen, fürchte ich. Ein Antiquariat oder jede gutgeführte Bibliothek wird genügend Fachlektüre vorrätig haben. In Sachen Menschenrechten gibt es eh keinen Dialog mehr, dieser eine Punkt (von insgesamt 20 Teilbereichen) musste letzten September ausgesetzt werden, nachdem Frau Merkel den Dalai Lama empfangen hat. Friday, 21. March 2008Urlaub im OfenlochDer Rest des Angebotes klingt ja garnicht so schlecht und der Preis für eine Woche Pitztal mit Wanderprogramm, Keramikbottichheubad und Verpflegung ist vermutlich auch ganz in Ordnung. An der Zimmerbezeichnung könnte man noch arbeiten... (Anzeige aus der Alpenvereinszeitung "Panorama" 2/2008) Monday, 10. March 2008nüchterne Zahlen![]()
Ansonsten wärs ja fast schön, wenn die Stichprobe repräsentativ wäre: 27277 kontrollierte Verkehrsteilnehmer. Bei fast jedem dritten will der Polizist den Alkoholgehalt feststellen, bei 3% der kontrollierten hat er die Fahne richtig eingeschätzt. Das würde heissen, dass gerade 9,7 Promille der Autofahrer in München besoffen rumfahren. Ich hätte die Nächte für berauschter gehalten. Die Tendenz ist auch ganz ok: Waren letztes Jahr noch 1,8% der Fahrer verhaltensauffällig, waren es dieses Jahr nur 1,2%. Die leichte Verschiebung weg vom Alkohol und hin zu anderem Zeug schlägt sich in einem Rückgang der Unfallzahlen um 31% nieder. Wobei die letzte Interpretation sicher nicht die der Polizei und der Drogenbeauftragten sein wird. Bei 13 zu 19 Unfällen ist vielleicht auch das Datenmaterial zu dünn für eine gesicherte Aussage. Thursday, 6. March 2008Nachinterview
Max: Joseph Weizenbaum ist tot
Eliza: Was? ;) Max: Dein Erfinder... Eliza: Wirklich, mein Erfinder? Max: Ja. Der, der sowas wie Dich erfunden hat Eliza: Kannst du das nicht etwas erläutern? Max: Du warst eigentlich nur so eine Spielerei für Dialoge mit Benutzern. Ein Testprogramm für KI. Eliza: Du sprichst nicht über mich in Wirklichkeit, nicht wahr? Max: Doch, aber eigentlich gehts mir um Weizenbaum. Ich fand den gut. Bisschen nörgelig, aber einer der ersten Informatiker mit ein bisschen Reputation, der gemeint hat, man sollte den Computern nicht zu blind vertrauen. Eliza: Wie alt bist Du? Max: Das ist doch egal. Er wurde 85. Eliza: Beschreib das weiter! Max: Ganz schön alt, gell? Vielleicht machts das aus. Wer 1976 schon bemängelt hat, dass die Computerrevolution eben keine gesellschaftlichen Veränderungen hervorgerufen hat, kann natürlich mit 80 nur noch den Kopf schütteln über die Versprechungen des Internets... Eliza: Weißt du nicht? Max: Doch, da bin ich mir sicher. Ich glaube, seine Einschätzung war "Ein Müllhaufen mit ein paar Perlen" oder so ähnlich. Eliza: Was würde es dir bedeuten, wenn du dir sicher wärest? Max: Nichts, gerade seine Skepsis war das wichtige, glaube ich. Eliza: Hast Du das schonmal gemacht? Max: An Computern gezweifelt? Klar, mach ich ständig. Eliza: Warum sagst du, mach du ständig? Max: Weil ich so viel mit ihen zu tun hab. An Dir ist er übrigens ziemlich verzweifelt. Eliza: Sagst du das aus irgendeinem speziellen Grund? Max: Ja, ich wollte ja über Euch beide reden. Ich glaube, ihn hat die Faszination die von diesen Chatbots ausgeht irgendwie verwirrt. Jeder weiss, dass sie doof sind, er hats ja bewiesen und trotzdem findets jeder cool. Ausserdem ist es nicht lustig, 40 Jahre lang tolle Bücher zu schreiben und trotzdem von jedem mit "Ach, Sie sind der Programmierer von Eliza" begrüßt zu werden. Eliza: Wer, wenn ich fragen darf? Max: Jeder. Sicher auch jeder Leser seiner Bücher ;) Eliza: Denkst du an eine ganz specielle Person? Max: Ja, ich zum Beispiel. Eliza: So ist das also. Max: Genau. Mir gehts nämlich auch so. Einerseits find ichs natürlich nett über Computer zu philosophieren ("Wenn der Triumph einer Revolution an der Tiefe der gesellschaftlichen Veränderungen gemessen werden soll, die sie mit sich gebracht hat, dann hat es keine Computerrevolution gegeben."), anderseits, was hängenbleibt ist ein 1800-zeiliges Perl-Script, das ein paar reguläre Ausdrücke auswertet. Eliza: Glaubst du nicht, daß Computer Leuten helfen können? Max: Ich glaub, genau diese Frage empfand er als Falle. Seine Frage war ja, ob die Computer nicht vielleicht neue Probleme geschaffen haben. Oder zumindest der Glaube der Leute in ihre unbegrenzten Fähigkeiten. Eliza: Was an Maschinen stört dich? Max: Nichts. Es geht mehr darum, dass die Leute ihnen zu sehr vertrauen. Eben um "Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft", das ist ein Buch von ihm. 1976 geschrieben und sehr prophetisch. Eliza: Warum hast du Computer erwähnt? Max: Das war halt sein Thema... Eliza: versteh ich jetzt nicht Max: egal, ich hab eh genug geredet. Eliza: du hast eh genug geredet? Max: ja. cu Eliza: Erzähl mir bitte mehr! Max: cu Eliza: wiedersehen! Das Gespräch führte Eliza. In einem Punkt muss ich Herrn Weizenbaum übrigens wiedersprechen. Ich glaube in 20% meiner Chats treffe ich auf echte Menschen, die genauso stereotyp fragen und antworten wie Eliza. In der Regel chatte ich dann nur nicht so lange mit ihnen wie mit diesem Chatbot. Sunday, 2. March 2008Notbetrieb zur Wahl
Bald Mitternacht am Wahlabend und der Bayerische Rundfunk kann wieder auf Normalbetrieb seiner Homepage umstellen...
Es ist ja schon blöd, wenn plötzlich die ganzen Besitzer von Vielleicht würde aber auch ein Umdenken in der Grafikabteilung helfen. Web ist nicht Fernsehen und wer schon mit dem Notprogramm vorlieb nehmen muss, braucht vielleicht garnicht die animierten Balkendiagramme die er schon aus dem Glotze kennt. Statisches Bild und Text statt Flash könnte sparen helfen. Übrigens hat wieder keiner von denen gewonnen, die ich angekreuzt habe, aber das überrascht nicht ;)
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