Sunday, 3. October 2010Kinder an die Front
Für die Kinder in jedem Fall eine wertvolle Erfahrung, die locker ein paar Sozialkundestunden ersetzt... (Bild aus dem Bundesarchiv, via Wikipedia, Lizenz: cc-by-sa) Friday, 1. October 2010Pflastersteine zu Kastanien
Einem Polizisten, auf den sowas zufliegt nehme ich ja ab, dass er erst mal nur was fliegen sieht. Ich an seiner Stelle würde das auch als Angriff werten, egal was mir jemand an den Kopf wirft. Und ich würde auch meinen Wasserwerfer in die Richtung halten, aus der das kommt. Innenminister sollten aber erst darüber reden, nachdem schon mal jemand so ein Geschoss aufgehoben und begutachtet hat. Sie können sich auch gern etwas Zeit lassen mit dem Einheizen der Diskussion, falls sie noch nicht alle Gerüchte überprüft haben. Ich würds ja gern für zufällige Pannen halten, aber ich finde es passiert zu oft, dass später aus Pflastersteinen Kastanien werden, aus Splitterbomben Feuerwerkskörper und aus Säurespritzen Wasserpistolen. Umgekehrte Fälle von Falschinformation sind dagegen eher selten. Lässt sich natürlich auch besser verkaufen und in Zeiten kurzlebiger politisch instrumentalisierter Empörung fragt nach ein oder zwei Tagen eh keiner mehr, ob der Minister Tatsachen berichtet hat oder unbestätigte Gerüchte. Sunday, 26. September 2010Rausch auf StaatskostenIch finde, man sollte Bier, Wein und Schnaps ruhig in den Hartz IV-Sätzen drinlassen. Mit 7.52 Euro/Monat ist richtiger Alkoholismus eh nicht finanzierbar und zwei Zigaretten am Tag deuten auch nicht auf übermässiges Suchtverhalten hin. Im Kochbuch von Senator Sarrazin wurden diese Sätze übrigens schon zu den Lebensmitteln geschlagen, obwohl dort nur Tee, Saft und Leitungswasser serviert wird. Was sagen eigentlich Volker Kauder, Ilse Aigner, Frank-Walter Steinmeier und Host Seehofer als "Botschafter des Bieres" dazu? Zu irgendwas muss die Lobbyarbeit der Biererzeuger doch gut sein... Saturday, 28. August 2010Kurze PauseWir waren schnell auf einen griechisch-türkischen Mokka in Zypern und haben ein paar Bilder mitgebracht... Saturday, 7. August 2010Alte VerträgeDie Aufregung über die staatliche Subvention für unsere Kirchen find ich irgendwie merkwürdig. Mich störts natürlich auch, dass ausgerechnet ich als Nichtmitglied diese Leute bezahlen soll. Aber mich stört weniger, dass ich die bezahle, als dass die immer noch so viel mitreden dürfen. Ich kann mir keine andere Gruppierung vorstellen, die so viel Dreck am stecken hat und trotzdem Ethikkomissionen bevölkern darf, um ihre nicht selbst praktizierten Moralvorstellungen für die Allgemeinheit umzusetzen. Vor allem wundert mich, dass ernsthafte konservative kapitalistische Politiker auf die Idee kommen, man müsste sich an einen Vertrag nicht halten, blos weil er über 200 Jahre alt ist. Bei den Linken würde ichs ja verstehen, die mögen keinen zusammengeerbten Grossbesitz und würden die Umverteilung aller Besitzungen, die sich auf uralte Titel stützen, sicher begrüssen. Aber wie die FDP auf diese Schiene kommt, einen alten Beschluss aus den 70ern auszugraben, der eigentlich seit Jahrhunderten nicht umgesetzt wurde... Das Problem könnte nämlich schon lange vom Tisch sein, wenn unser Staat seine Verträge ernst nehmen würde. 1803 wurden die die kirchlichen Territorien den deutschen Staaten einverleibt und die Klöster und deren Besitzungen eingezogen. Im Reichsdeputationshauptschluss steht dazu:
das mit der Erleichterung ihrer Finanzen hörten die weltlichen Fürsten gern und die kleine Kröte konnte man schon schlucken:
Mit den unverzüglich zu treffenden näheren Bestimmungen hat man in Bayern dann noch ein bisschen gewartet. Aber bereits 1817 wurde ausgemacht, eine einmalige Abschlagzahlung in Fonds zu zahlen, aus denen die Bischöfe dann ihre Pensionen beziehen:
Den praktisch gleichen Text aus dem Vertrag des Königs schrieben die demokratischen Nachfolger 1925 in das neue Konkordat:
Dieses Konkordat von 1925 ist übrigens bis heute gültig. Ein paar Änderungen daran gabs, aber nicht in diesem Punkt. Der Freistaat könnte jederzeit einfach seinen Teil des Vertrags erfüllen und so einen Fond gründen. Das wären einmalig ein paar Milliarden, schliesslich müssten die Kleriker sich aus den Zinsen ernähren, aber schlimmer als ein Landesbankschaden wäre das auch nicht. Alternativ könnten wir natürlich den Reichsdeputationshauptschluss rückabwickeln. Dann könnte sich der Erzbischof von den Steuern der Allianz und von Pro7 ernähren, die Franziskaner bekämen die Pachteinnahmen des Nationaltheaters, die Augustiner würden das Jagdmuseum vermieten und die Paulaner bekämen ihre Brauerei zurück. Wohnen könnten die Paulaner in ihrem alten Kloster am Mariahilfplatz, nachdem sie das Münchner Landratsamt rausgeworfen haben. Mit Olympia 2018 wirds aber dann nichts: Berchtesgaden und Garmisch wären Ausland.
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