Sunday, 16. September 2007Ein exit node weniger![]()
Mal unterstellt, das ist kein Einschüchterungsversuch gegen unbequeme Anonymisierer, verstehe ich irgendwie nicht, wie die Polizei so doof sein kann. Die ersten paar Schritte der Ermittler kann ich ja noch nachvollziehen. Eine IP-Adresse postet eine Drohung in einem Forum. Könnte ja echt sein. Also schnell rauskriegen, wem diese IP-Adresse gehört (der Provider sagt das sicher einfach und unbürokratisch), den entsprechenden Rechner mitnehmen und untersuchen. Würde ich verstehen. Vielleicht auch gleichzeitig den Besitzer zuhause besuchen und aufpassen, dass der nichts davon mitbekommt und abhaut. Vom Tor-Server auf diesem Rechner wissen die Beamten ja noch nichts und selbst wenn wäre es zu billig, mit einem laufenden tor node alle Verbindungen auf diesem Server zu erklären. Aber ausgerechnet den wichtigsten Server und das beste Beweismittel stehenlassen und stattdessen das Wohnzimmer des Besitzers filzen ist ja das dümmste denkbare Vorgehen. Spätestens nachdem klar ist, das der Verdächtige einen Tor-Server betreibt, könnte man dann ja auch aufgeben. Der Typ kennt sich ja offensichtlich aus, es sollte also kein Problem für ihn sein, seine Bombendrohung anonym abzusetzen und er wird dabei ganz bestimmt jede andere IP-Adresse verwenden nur nicht die seines eigenen Servers. Aber vielleicht kenne ich einfach die Organisation unserer Polizei zu wenig. Die Polizeigewerkschaft beklagt ja immer wieder, dass sie eigentlich viel zu wenig Personal und viel zu wenig technische Kompetenz haben und statt prestigeträchtiger Überwachungsspielzeuge und Datenbanken für Geheimdienstler gerne mal einen Computer in jeder Inspektion hingestellt bekämen. Ob Dummheit oder Abschreckung, wir haben auf jeden Fall einen exit-node weniger in Deutschland, weil Alexander jetzt natürlich keine Lust mehr hat, sowas nochmal zu erleben. Verständlich, ich möcht auch nicht wissen, was mein Freund und die Nachbarschaft drüber denken, wenn die Uniformierten hier im Morgengrauen die Kisten raustragen... Konvertiten-Register
Die Wikipedia ist voll auf der Höhe der Zeit. Was Bosbach nicht ganz und Beckstein im Ernst erst jetzt fordern, wird dort schon seit Mai 2006 geführt: Die Liste der Konvertiten.
Hilft natürlich nicht unbedingt bei der Fahndung, viele der dort erfassten potentiellen Täter sind bereits tot. Aber vielleicht würde ein Blick in die Biographie des einen oder der anderen Prominenten dort helfen, zu verstehen, warum Menschen gelegentlich zu einem neuen Gott finden. Friday, 14. September 2007AustragshäuslPrototyp des bayerischen Barockfürsten in Licht- und Schattenseiten war Kurfürst Max Emanuel (* 1662), der Sohn Ferdinands und der Adelaide.[...] Es hat Tradition, verstossene bayerische Herrscher nach Brüssel in Austrag zu schicken. Verschwendung war damals vermutlich etwas glanzvoller, und auch die Persönlichkeiten der Herrscher hatten irgendwie mehr sex appeal, aber so ändern sich halt die Zeiten. Damals wars ein feuriger Reiter und Frauenheld, heute schieben wir die personifizierte Handakte als Rentner nach Brüssel ab, ausgerechnet um die dortige Bürokratie abzubauen. Aber wie schon früher hier vermutet: Der kommt vielleicht wieder, wenn ihn sein Volk ruft. Das wäre allerdings anders als beim "Blauen Kurfürsten": Gegen das Gewaltregime der Habsburger erhoben sich 1705 die bayerischen Bauern des Ober- und Unterlandes und wurden bei Sendling und Aidenbach blutig zusammengehauen [...] Wednesday, 12. September 2007Wir alle sind Wolfgang
Gelungener Hack, Unvermögen der Mannen des Innenministers, oder Notabschaltung wegen heranrückender Staatstrojaner aus Fernost?
Heise hats schon heute Nachmitag gemeldet und immer noch ist die Seite unseres Innenministers unerreichbar und zeigt stattdessen auf den eigenen Rechner des Besuchers. Also schnell mal alle den Webserver auf dem PC anschmeissen und sich im Glanz grosser Namen sonnen. ~$ dig @ns1.arcor-ip.de wolfgang-schaeuble.de AXFR .... wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN SOA wall.cdu.de. \ root.wall.cdu.de. 2007090602 21600 1800 300 300 wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN NS ns1.arcor-ip.de. wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN NS ns2.arcor-ip.de. wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN NS ns3.arcor-ip.de. wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN NS wall.cdu.de. wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN MX 5 mail1.cdu.de. wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN MX 10 mail.cdu.de. wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN MX 20 mail.arcor-ip.de. #www.wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN A 193.219.105.30 www.wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN A 127.0.0.1 wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN SOA wall.cdu.de. Angesichts der Raute glaube ich, das weder Hack noch Notabschaltung in Betracht kommen. Ist mir auch schon ganz oft passiert, nur dass ich das immer schneller gemerkt hab und keine Prominenz hoste. Dass die Raute sehr häufig ein Kommentarzeichen ist, bei Bind aber nicht, weil da wird ein Kommentar durch Strichpunkt gekennzeichnet, muss man nicht unbedingt wissen. Falls man aber den Nameserver wichtiger CDU-Politiker betreut (ich nehme an Arcor ist da nur Dienstleister, verantwortlich zeichnet ja root@wall.cdu.de), könnte man das schon. Vor allem sollte man ausprobieren, obs noch geht, wenn man da was umstellt. Sieht ja blöd aus für das Präsidiumsmitglied der Partei, das auch gleichzeitig betont über Leute mit höchster Kompetenz in Computerdingen zu verfügen. Schön übrigens von Arcor, dass sie ihren Kunden derart viel Transparenz ihres Nameservers bieten. Viele Leute glauben ja, dass ein Zone-Transfer nichts für Endverbraucher ist. Ist es auch nicht, aber amüsanter ist es schon. Nachtrag 13.9.: Seit heute Abend gibts wieder eine Seite für den Minister. Eintönig blau mit "die gewünschte Web-Seite steht Ihnen hier in Kürze zur Verfügung" von Arcor. Anscheinend wechselt der Mann zu seinem neuen Lieblingsprovider, der sich durch seinen vorauseilenden Gehorsam beim Zensieren von Schmutz und Schund in den letzten Tagen profilieren konnte. Die Raute gilt in Kreisen der CDU-Dienstleister immer noch als Kommentarzeichen: #www.wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN A 193.219.105.30 www.wolfgang-schaeuble.de. 10000 IN A 145.253.3.75 Ich mein, von meiner Dorf-CSU hier kenne ich das ja, dass die schon fleissig Werbung in den Printmedien machen ("Weitere Informationen auf unserer Homepage www.csu-aschheim.de") und dann monatelang eine united-domains-Werbeeinblendung stehen lassen, bevor sie online gehen (falls das überhaupt jemals passieren sollte, ich würde mich gern informieren, aber irgendwann verliert man doch die Lust, immer nachzuschaun...). Aber dass das auch die Weltpolitiker so stümpern lassen, wundert. Tuesday, 11. September 2007FaviconsSie befinden sich hier: Was es soll, weiss ich nicht, aber die Idee fand ich witzig, Blogs einfach nur mit ihrem favicon zu verlinken. Hat natürlich irgendwie was von "und das ist unser Hotel und dort im 6. Stock, drittes Fenster links, das war unser Balkon", aber manche fühlen sich ja erst in der Masse wohl. Und jetzt schau ich mir mal die Nachbarn an...
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