Tuesday, 23. December 2008Weihnachtsbotschaft aus RomWenn ich Papst wäre, ich würde mir ja auf die Reaktion auf meine Weihnachtsrede eine Flasche Messwein aufmachen. Da sagt er das, was er eigentlich immer redet, nämlich und schon springt die halbe Medienlandschaft in Mitbetroffenheit auf, nimmt ihn wichtig, beachtet ihn. Dabei wiederholt er doch nur das Grundsatzprogramm unserer Staatspartei: Für die CSU haben Ehe und Familie besonderen Rang, der auch in einem besonderen rechtlichen Status zum Ausdruck kommt. Die CSU lehnt die rechtliche Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften mit der Ehe und ein entsprechendes Adoptionsrecht ab.Er wettert auch noch gegen Geschlechtsumwandlung bei Transsexuellen. Aber auch das ist nicht wirklich weit von der deutschen Gesetzgebung weg, die seit 26 Jahren eine Fussnote im Transsexuellengesetz mit sich rumschleppt. Eigentlich ist das nämlich seit 1982 in mindestens einem kleinen Punkt verfassungswidrig, aber lieber lässt mans beim Hinweis auf die Nichtanwendung der Altersgrenze, als dass man sich nochmal damit beschäftigen und sich womöglich ne Transe als Gutachter in den Ausschuss holen müsste. Es könnte uns aber doch eigentlich egal sein, wenn ein Religionsführer solche Sachen von sich gibt. Für seine eigenen Leute mag das ja verbindlich sein, aber doch nicht für den Rest der Welt. Ich finds natürlich auch blöd, dass wir seine Bediensteten hier bezahlen und ihnen Mitsprache bei allerhand Dingen des täglichen Lebens einräumen, aber eigentlich können wir das doch auch als Folklore verbuchen. Wirklich schlimm wäre es natürlich, wenn die regierenden christlichen Parteien seine Meinung auch abseits ihrer offiziell verkündeten Moralvorstellungen ernst nehmen würde. Aber da sehe ich eigentlich keine Gefahr: Die Spitze der Partei beachtet offensichtlich das sechste Gebot im Privatleben nicht und selbst das fünfte ist ein bisschen auf den Hund gekommen, seit wir überall in robuste Mandate ziehen. Ich wünsche Seiner Heiligkeit, der gesamten Kurie, der Schweizer Garde und den anderen Jungs im Vatikan frohe Weihnachten und viel Spass im nächsten Jahr. Friday, 19. December 2008VermessenRosige Zeiten für Immobilienkäufer in Feldkirchen. Wenn die ihre Gewerbeflächen genauso schlecht vermessen wie die Entfernung zur Messe, bekommt man die 12,6-fache Fläche der gekauften Quadratmeter. Denn selbst bei grosszügigster Messung vom äussersten Eck des Messe-Freigeländes werden aus den versprochenen 500m schnell 1780m und da wäre es nur fair, beim Grundstückskauf das gleiche Massband zu verwenden. (Werbung aus dem IHK-Magazin, "Sonderheft Gewerbeimmobilien" der IHK München und Oberbayern, Landkarte von Openstreetmap, unter Creativecommons CC-By-SA-Lizenz) Monday, 8. December 2008Blaues LichtErst dachten wir ja an was adventliches, als um Mitternacht draussen alles blau geblinkt hat, irgendwas mit brennenden Tannennadeln. Im Einsatzbericht steht heute allerdings, dass ein Holzstoss gebrannt hat und leider auch die Hausfassade in Mitleidenschaft gezogen hat. Nachtrag: Die Polizei schreibt Brandlegung dazu....Nachtrag2: Aber nur eine fahrlässige des Besitzers des Holzstapels. Wednesday, 3. December 2008saubere Trennung
Woher haben eigentlich Zeitungen wie der Spiegel ihr technisches Hintergrundwissen wenn sie die Vorratsdatenspeicherung kommentieren?
Es dürfen auch "keinerlei Daten, die Aufschluss über den Inhalt einer Kommunikation geben, auf Vorrat gespeichert werden". Allerdings ist bei den Protokollen einiger Dienste, etwa E-Mail, technisch nicht ohne weiteres sauber zwischen Inhalten (etwa Betreffzeile) und Transportdetails (E-Mail-Adressen) zu trennen. Ich kenne keinen Mailserver, der Mailheader und Transportdaten nicht auseinanderhalten kann. Ehrlich gesagt wüsste ich zumindest bei gängigen Unix-Postämtern nichtmal, wie ich eine Protokollierung von Betreffzeilen überhaupt hinbekommen sollte, ohne gross die Programme umzuschreiben. Mit solchen unbedachten Aussagen wird doch nur der SPD die Matte fürs nächste Umfallen hingelegt. Die werden beim nächsten Nachverhandeln energisch darauf bestehen, dass keine Betreffzeilen gespeichert werden, die Union wird zähneknirschend auf einen Kompromiss eingehen und so wird der nächste grosse Sieg für den Rechtsstaat errungen.
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