Thursday, 31. May 2007Jede fünfte!
Die Welt meldet, dass jede fünfte Seite, die aus einem Firmennetzwerk aus offensichtlichem Privatvergnügen heraus besucht wird, gefährlich ist. Dort verbergen sich nämlich "bösartige Viren und kleine Programme, die das Rechnersystem eines Unternehmens schädigen können".
Ich frag mich ja, was die Leute für Geschmäcker haben.... Dass "private" Seiten häufiger Viren enthalten als beispielsweise Bestellsysteme für Grosskunden, leuchtet mir ein. Aber jede fünfte halte ich ja schon für übertrieben. Da müsste ich mir ja zuhause, wo ich fast nur privat surfe, täglich dutzende von Viren und Würmern einfangen. Vielleicht hätten die Welt auch einfach keinen Experten von Scansafe fragen dürfen. Die verkaufen schliesslich Content-Filter an Firmen, die privates Surfen vom Arbeitsplatz aus unterbinden sollen. Da könnte es leicht sein, dass die ein bisschen zu grosszügig schätzen. Vor 6 Wochen hat sich die Firma recht öffentlichkeitswirksam ins Gespräch gebracht, als sie verkündete, dass 80% aller Blogs unflätige Inhalte aufweisen und dass "There were as many blogs with the 'F-word' as the word 'China'". Fuck, wer hätte das gedacht... Wednesday, 23. May 2007Freiwillig
Bei Fingerabdrücken und DNA-Tests hab ich ja so meine Vorbehalte, aber eine freiwillige Geruchsprobe geb ich beim nächsten Amtsbesuch gern ab. Wär zwar nicht fair gegenüber dem Sachbearbeiter, aber der Spass wär mir eine Socke wert...
Monday, 21. May 2007Früher war alles - detailierter
Damals, das war so um 1985 rum, war die Welt irgendwie komplizierter. Selbst der gemeine und nur am Rande interessierte Tagesschauer musste echt büffeln, um den damaligen Libanon zu verstehen.
Er musste lernen, die Drusen von den Maroniten zu unterscheiden, samt der komplizierten Sippschaft der Maronitenführer und gelegentlich einem kleinen Einschub, an was so ein Maronit eigentlich glaubt. Sonst konnte man nämlich leicht die Maroniten mit den restlichen Christen dort verwechseln. Es gab die Sunniten und die Schiiten und natürlich die Palästinenser (PLO und Fatah) und man musste wissen, dass der Mann im Fernsehen von den Falange-Milizen redet, wenn er die Leute der Gemayels (also eigentlich die Regierung damals) meinte. Vielleicht liegts an mir, dass ich Details heute nicht mehr wahrnehme. Sicher liegts daran, dass es zunehmend schwerer wird, Peter Scholl-Latour und Gerhard Konzelmann im Fernsehen zu folgen (was an ihrem hohen Alter liegen mag oder daran, dass in den 3-Minuten-Häppchen-Talks nichts rüberkommt). Es fehlen wohl auch neue Leute im TV, die uns die komplizierten Verhältnisse erklären können. Oder Sendezeit dafür bekommen ausserhalb der "Brennpunkte" 2 Stunden nach einem Vorfall, wo uns der Korrespondent in Beirut erzählt, dass man auch dort noch überhaupt keine Ahnung hat, was los ist. Oder die Welt und besonders die Völker im Orient sind wirklich einfacher geworden... Die Süddeutsche berichtet heute: Harte Gefechte zwischen Armee und Islamisten Und der Bayerische Rundfunk meldet: In der libanesischen Hafenstadt haben sich Armee und islamische Extremisten den zweiten Tag in Folge heftige Gefechte geliefert. So einfach kanns sein: Es gibt Regierung und Islamisten. Womit auch die gute und die böse Rolle schon verteilt sind. Nachtrag: In den Tagesthemen hat Patrick Leclercq gerade mein Bild wieder etwas geradegerückt. Die Moslems dort scheinen doch nach wie vor auch im Blick der hiesigen Berichterstattung vielschichtig zu sein. Saturday, 19. May 2007Massenvergiftung
Schon blöd, da hat man bei der SZ einmal ein richtig tolles Thema und könnte ein ganz grosses Fass aufmachen und dann verpufft das einfach so.
Was am Montag noch eine für die Autorin ganz "offenbare Kohlenmonoxidvergiftung" war, war am Dienstag keine mehr. Die Äusserung eines indiskreten Leichenbeschauers, der Kohlenmonoxid-Spiegel sei zwar nur "leicht erhöht aber doch höher, als es etwa durch Rauchen erklärbar wäre", löste sich im Obduktionsbericht in ,,nicht schlimmer als bei einem Raucher‘‘ auf. Von den 48 weiteren Personen, die sich gemeldet haben beim Anruf der Polizei ob sie denn nach dem Kartfahren ebenfalls Vergiftungserscheinungen hätten, hat man nie wieder etwas gehört. Die bange Überschrift "Entlüftungsanlage in Ordnung?" konnte dann auch am Freitag mit "Ja" beantwortet werden. Schade, aber es wird sich schonmal wieder die Gelegenheit geben, einen echten Reisser zu bringen, bei dem dann die Bild gezwungen sein wird die SZ-Überschriften abzuschreiben...
Werteverfall
Dank Google-Anzeigen weiss ich jetzt, wovon gewalttätige Demonstranten geprägt werden...
Unter einen Artikel der SZ über Merkels Vorstellung von Demonstrationsfreiheit pappt Google die Anzeige der Aktion "Kinder in Gefahr": Im Gegensatz zu Google sehe ich da ja keinen Zusammenhang. Ich würde den G8-Gegnern weder Blasphemie noch Unmoral unterstellen wollen, noch glaube ich dass der Genuss von Pornographie in dieser Hinsicht schädlich ist. Ich weiss nichtmal, ob Bravo wirklich der "Feind Nr. 1 der Kinder" ist, wie die Aktion behauptet. Meinen Vorschlag, diese Treffen doch auf hoher See stattfinden zu lassen, finde ich übrigens immer noch gut. Die Polizei verfolgt aber den eher umgekehrten Ansatz. Sie drängt einfach die Demonstranten weit genug in unbewohnte Gebiete ab, so dass gewaltlose und friedliebende Menschen wie Bush und Putin nicht weiter durch irgendwelche opponierende Andersdenkende gestört werden können.
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