Wer Gesichtserkennung für was unheimliches hält und sich mal richtig gruseln möchte, kann sich mit INDECT beschäftigen. Einem Forschungsprojekt der EU, das der Sicherheit der Menschen im urbanen Umfeld dient.
Die erforschen da Systeme, die den öffentlichen physischen und virtuellen Raum überwachen und automatisiert auf abnormales (was sie in diesem Kontext als "kriminell" verstanden wissen möchten) Verhalten hin abscannen. Also zum Beispiel, wenn sich Randalierer zusammenrotten oder Leute im Internet schmutzige Dinge verabreden. Und wenn die Vorhersage des Verhaltens mal doch nicht klappt, will man wenigstens fast live dabei sein, wenn einer einen Koffer auf dem Bahnhof stehen lässt und dann wegrennt.
Und natürlich forscht man an der Zusammenführung diese Informationen. Man möchte ja wissen, wer sich da zusammenrottet, wo er herkam, mit wem er in Beziehung steht, was er schreibt und ob er zu Kriminalität neigt.
Dazu beschäftigen sie sich mit Kameras und Mikrophonen (die braucht man z.B., um das Splittern von Glas per Spektralanalyse erkennen), Gesichts-, Ohr und Iriserkennung, mit der Analyse von Chats, dem Zuordnen anonymer Texte zu einem Autor (oder zumindest zu einer Gruppe nach Alter, Abstammung, Geschlecht und Persönlichkeitsmerkmalen), Ortungstechniken mit festen oder mobilen selbständigen Ortungsgeräten und mit der Interaktion innerhalb eines Schwarms von Aufklärungsdrohnen.