Ich versteh nicht, wie man Medienhetze gegen die katholische Kirche mit dem Nationalsozialismus vergleichen kann. Der Führer selbst hat sich doch sehr positiv über die Lebensweise der Kleriker geäussert und ihnen eine daraus resultierende "staunenswerte Jugendlichkeit", "stählerne Willenskraft" und "geistige Schmiegsamkeit" bescheinigt:
Hier kann die katholische Kirche als vorbildliches Lehrbeispiel gelten. In der Ehelosigkeit ihrer Priester liegt der Zwang begründet, den Nachwuchs für die Geistlichkeit statt aus den eigenen Reihen immer wieder aus der Masse des breiten Volkes holen zu müssen. Gerade diese Bedeutung des Zölibats wird aber von den meisten gar nicht erkannt. Sie ist die Ursache der unglaublich rüstigen Kraft, die in dieser uralten Institution wohnt. Denn dadurch, daß dieses Riesenheer geistlicher Würdenträger sich ununterbrochen aus den untersten Schichten der Völker heraus ergänzt, erhält sich die Kirche nicht nur die Instinkt-Verbundenheit mit der Gefühlswelt des Volkes, sondern sichert sich auch eine Summe von Energie und Tatkraft, die in solcher Form ewig nur in der breiten Masse des Volkes vorhanden sein wird. Daher stammt die staunenswerte Jugendlichkeit dieses Riesenorganismus, die geistige Schmiegsamkeit und stählerne Willenskraft.
(Adolf Hitler, "Mein Kampf" 1926, 2. Band, 2. Kapitel)
Wobei ich übrigens nicht glaube, dass Priester wesentlich schlimmer sind als weltliche Erzieher oder dass verheiratete Erwachsene weniger zu Kinderschändung und Aggression neigen. Nur dass der Lehrer- und Lehrerinnenverband nicht dauernd mit seinen Moralvorstellungen ankommt und kein Mensch auf die Idee käme, Ethikkommissionen und Rundfunkräte mit Vertretern anderer Sekten zu besetzen oder deren Führungsriege aus Steuermitteln zu alimentieren.
Nachtrag 22.3.: Inzwischen gibts die Predigt auch zum Nachlesen. Gestern hielt ich die Aufregung für ein bisschen übertrieben, schliesslich ist nicht jeder Bezug auf das Dritte Reich eine Verharmlosung des Holocaust und dass auch Katholiken unter der NS-Regierung leiden mussten, darf man auch erwähnen. Allerdings halte ich Metaphern wie
"dass andere ihre Kirchenfeindschaft nun bestätigt sehen und Brandsätze
hineinwerfen wollen in das Haus Gottes und es von dem Erdboden
vertilgen wollen"
bestenfalls beim irakischen Informationsminister für angemessen (Ich hoff ja, es war als Matapher gemeint...). Bei dem hielt man das aber für eine Mischung aus Irrsinn und ortsüblicher orientalisch-blumiger Rhetorik.