Ich hab mir mal die Amtswechselei unserer letzten vier Bundeskabinette (2x Schröder, 2x Merkel) angeschaut. Eigentlich dachte ich, es sei häufiger, dass die Minister ihre Stühle tauschen, aber eigentlich sind die recht beständig. Es gibt kaum Stühlerücken am Kabinettstisch.
Falls also jemand seine Karriere plant: Der Kanzleramtsminister ist der Job mit den grössten Aufstiegschancen. Von dort aus kann man das Innen-, Aussen- und Finanzministerium erreichen, Rücktritte sind auf drei der vier Posten nicht zu befürchten. Ansonsten bietet nur das Wirtschaftsresort noch den (allerdings extrem absturzgefährdeten) Aufstieg über die Verteidigung zu Arbeit und Soziales. Alle anderen Posteninhaber haben oft Glück, dass sie zwei Legislaturperioden überdauern, nur die Verkehrsminister waren bei Schröder schnell verschlissen. Weiteren Verschleiss muss nur der Gesundheitsminister befürchten. Der Rücktritt des Landwirtschaftsministers war der Herr Seehofer, der vermutlich das "Bananenministerium" gern verlassen hat, das zählt also nicht.
Bundeskanzler kann man als Minister nicht werden, zumindest nicht in den letzten vier Legislaturperioden. Bei Merkel lag eine lange Pause zwischen den Amtszeiten, das letzte Mal kam 1974 mit Helmut Schmidt ein Minister ohne grosse Wartezeit zum Kanzleramt.
Amtsinhaber aus der Wikipedia zusammengesucht, Rücktritte nach Bundestagswahlen wurden nicht berücksichtigt, ich hoffe, ich hab alle zusammengebracht...