Fast ein Jahr haben sie ermittelt. Woche für Woche haben sie versucht, den Meister des Verbrechens zu überführen. Haben versucht, seinen Code zu knacken:
"Wassertank XXL für Senseo 7810"
stand in der Mitte des abgenutzten Flipcharts, von dem Linien und Pfeile abgingen und immer weiter vordrangen in die Welt der Schmuggler. "Wassertank XXL für Senseo 7810". Wofür steht das? Tanks für den Rhein? Um den Stoff aus niederländischen coffeeshops über die Seegrenze zu bringen? XXL? Ein dicker Mann? Ist der Gesuchte fett? Und wer ist dieser mysteriöse "S."? Der Kopf der Bande oder nur ein Abnehmer? Klingt südländisch der Name, endlich ein fassbares Mitglied der Kaffeemafia? 7810 eine Telefonnummer? Dann fehlt aber noch ein Teil des Puzzles. Ein Schliessfach? Ein Code im Code?
Sie haben es doch nicht geschafft, ein Jahr Ermittlungen umsonst, wieder war er zu raffiniert für sie, ein weiteres Mal ist er ihnen entwischt. Sie kommen nicht weiter, stossen immer wieder auf Indizien, Hinweise und dann wieder auf eine Mauer des Schweigens.
Doch eines Tages macht auch er einen Fehler und dann schlagen sie zu. Die Männer und Frauen vom Hauptzollamt Augsburg.
Und mir bleibt auch nur, mich zu entschuldigen. Ich hab ihn zu früh als Schmuggler geoutet, als Koffeinpirat beschimpft. Das Verfahren gegen Herrn M. aus K. wegen Kaffeesteuerhinterziehung wurde am 30. April eingestellt.