... ist kein Produkt der Neuzeit. Ich hab Stunden damit verbracht, rauzukriegen, was auf der Umschrift meines bayerischen Halbbatzen von 1629 steht. Für Numismatiker vielleicht selbstverständlich, für jemanden mit ner Schuhschachtel voll alter und ausländischer Münzen aus der Kindheit eine riesige Aufgabe.
Dabei ist es ganz einfach:
M.C.P.R.V.B.D.S.R.I.A.E.E ist schlicht die Abkürzung von "Maximilian, Comes Palatinus Rheni Utriusque Bavariae Dux, Sacri Romani Imperii Archidapifer Et Elector" oder "Maximilian, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog beider Bayern, des Heiligen Römischen Reiches Erztruchsess und Kurfürst".
"
Archidapifer" hat die meisten Probleme bereitet. Sieht ja sowas von falsch und unlateinisch aus, dieses Wort. Aber Dapifer ist tatsächlich der korrekte Titel des kaiserlichen
Oberkellners, dessen Job (und dessen Amt als Kurfürst und dessen Ländereien in der Oberpfalz)
Maximilian als Kriegsbeute zu Beginn des 30-jährigen Krieges einkassieren konnte. In manchen Münzforen steht da "Archidux" als Übersetzung. Klingt besser, würde dann aber garnicht zu Maximilian passen.
Erzherzöge gabs hierzulande keine.
Dafür ist die Rückseite einfach: "Soli Deo Gloria". Einzig zur Ehre Gottes wurden damals die Münzen geprägt ;)
Nachtrag 10.3.08: Weil grad einer per Google-Suche nach "
mcprvbdsriaee" hier vorbeigeschaut hat, hab ich nochmal bei den
Münzfreunden nachgesurft... Ursprünglich stand da "Herzog von Bayern". Richtig müsste es "Herzog
beider Bayern" heissen, weil man anscheinend auch 120 Jahre nach der Wiedervereinigung von
Bayern-München und
Bayern-Landshut noch stolz darauf war, beides zusammenhalten zu können. Ob für die beiden Herzogtümer schon die Begriffe "Ober- und Niederbayern" verwendet wurden, weiss ich nicht sicher.