Letztens hab ich in der Arbeit meine Mails der letzten paar Wochen verloren. Alle Kollegen haben gesagt, ich soll doch irgendein Band einspielen, aber ich musste zugeben, dass die garnicht auf Band kopiert werden. Dann haben alle gesagt, ich sei doof, dafür hätten wir doch die Backups und eigentlich könnte das doch garnicht passieren.
Und gelacht haben sie!Dabei kann das wirklich jedem passieren: Die Bundeswehr zum Beispiel
verliert sämtliche Daten, die ihr Nachrichtendienst von 1999 bis 2003 in Ausland gesammelt hat. Und merkt das erst 2007, als das Parlament gerne gewusst hätte, ob Herr Kurnaz tatsächlich in seinem afghanischen Gefängnis auf KSK-Soldaten getroffen ist.
Schade, wird man nie aufklären können. Dabei hätte nur noch eine einzige Stellungnahme der Bundeswehr gefehlt. Die haben ihre Soldaten ja von Aussage zu Aussage asymptotisch dem Gefangenen angenähert, von "waren da noch daheim" über "waren da noch auf einer Insel im persischen Golf" bis "haben vielleicht das Gefängnis bewacht, aber nur den äusseren Ring".
Auch woanders gehen Daten einfach verloren: Die
Festplatte von Herrn Strauß wurde ja auch nie wieder gesehen, nachdem sie ein paar Mal zwischen Gutachter und Staatsanwaltschaft hin- und hergetragen wurde. Gerichtsakten, die angeblich die Verwicklung sächsischer Honoratioren mit Kriminellen zum Thema haben verschwinden
ebenfalls im Reisswolf.
Man sieht also, sowas kann jedem passieren. Ganz egal, ob er halbwichtige Mails schreibt, militärische Lageeinschätzungen macht, die beim Entscheiden über Krieg und Frieden helfen sollen oder Verbrecher jagt. Menschliches versagen halt, kann man nix machen.