Tuesday, 4. September 2007Langzeitarchivierung
Ich hab gestern meine Diplomarbeit gefunden. Ist ja schon schön zu sehen, dass man auch nach einem Jahrzehnt eine CD noch lesen kann (ok, vielleicht Glückssache) und dass es auch Textsatzsysteme und Druckformate gibt, die nach so langer Zeit einfach so anzuklicken, zu lesen und bei Bedarf zu konvertieren sind.
Inhaltlich kann ich leider nichts dazu sagen, ich versteh das alles einfach irgendwie nicht mehr so wirklich. Und mein Gott, wie jung ich damals aussah, so im Profil! Schnelleres Tor
Als die Info zum neuen Release 0.1.2.17 rauskam und danach die Meldung, dass doch bitte alle upgraden sollen, damit sie schneller surfen können, wollte ichs ja erst nicht glauben. Tor war ja ein super Konzept, aber so richtig schnell und bequem konnte man seit nem Jahr nicht mehr damit arbeiten. Anscheinend ist das Netz zu populär geworden, um die steigenden Nutzerzahlen und deren höheren Bedarf an Bandbreite zu befriedigen.
Das kommt mir jetzt anders vor, seitdem ich die neue Version draufhab, funktionierts wie zu alten ISDN-Zeiten, aber auch nicht langsamer. Der erste Aufruf einer Seite braucht ein wenig, weil die Route dorthin erst gebildet werden muss. Aber wenn man die Route dann mal steht, gehts wirklich wie am Schnürchen. Der Einsatz von Werbefiltern empfiehlt sich natürlich auch hier. Sonst muss für jeden blöden Counter und Bannerverteiler eigens eine Route aufgemacht werden und das dauert dann. Mal sehn wie langs anhält. Schnelleres Netz bringt ja mehr User mit mehr Bandbreitenbedarf, was zu langsamerem Netz führt. Es wird sich vermutlich bald bei mehr User und langsamen Netz einpendeln. Sunday, 2. September 2007Eilbedürftige Spezialsoftware
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass uns alle verarschen. Jetzt sind alle Politiker aus dem Sommerloch zurück und bereiten sich auf den Postenkampf nach der Machtübernahme in Bayern vor. Und Frau Merk, unsere Justizministerin äussert sich zum Bundestrojaner:
[Es kann] selbstverständlich auch Situationen geben [...], in denen es nicht möglich ist, eine richterliche Genehmigung einzuholen, in denen die Zeit einfach so drängt. Und in solchen Fällen - und ich sage, das sind wirklich absolute Ausnahmefälle - muss es dann auch möglich sein, dass zuallererst eben durch einen hochrangigen Staatsanwalt eine entsprechende Entscheidung getroffen wird und hernach dann durch den Richter. Da spricht einerseits der BKA-Chef von Spezialsoftware, die individuell auf den Zielrechner zugeschnitten ist, weshalb man ja auch nur 10 Stück pro Jahr schaffen wird. Andererseits kann sich die Justizministerin vorstellen, dass es Eilfälle gibt, wo man nicht rechtzeitig einen Richter aus dem Bett holen kann. Falls es wirklich so ist, dass die Softwarespezialisten unserer Geheimdienste schneller ihre Hacks schreiben als unsere Richter einen Durchsuchungbeschluss, sollten wir dringend in den Nachtschichtausgleich oder die Schreibmaschinenkurse unserer Justiz investieren... [Zum Richtervorbehalt] verpflichtet uns der Rechtsstaat, und er verpflichtet uns auch dazu, dass wir, wenn eine solche Durchsuchung gemacht wird, hernach aus datenschutzrechtlichen Gründen die Betroffenen davon benachrichtigen. Fein, dass unser Rechtsstaat so hoch geschätzt wird. Bei der Telefonüberwachung drückt sich diese Wertschätzung darin aus, dass 2,3% aller Überwachten von der Staatsanwaltschaft von sich aus darüber informiert wurden, 50% anlässlich der Anklageerhebung. Oder anders ausgedrückt: 94% aller unschuldig Überwachten wurden nicht verständigt. So richtig ärgerlich fand ich den vorletzten Satz der Ministerin: Frage: Von wem gehen diese Fehlinformationen aus? Bis jetzt kam der technische Unsinn ja hauptsächlich aus der Ecke der Befürworter der heimlichen Onlinedurchsuchung. Zur Behauptung "Wir müssen wegkommen von diesen Gespensterdebatten, von diesen Horrorszenarien, dass eine flächendeckende Durchsuchung gemacht würde, geplant wäre oder überhaupt technisch möglich wäre. Das alles ist nicht der Fall. Es ist ein begrenzter Bereich schwerster Straftaten" hilft vielleicht ein Blick auf die Statistik der Bundesnetzagentur zur Telefonüberwachung [Quelle (PDF)]. Entweder ist die Schwerkriminalität in den letzten 8 Jahren enorm gestiegen oder der Trend geht tatsächlich in Richtung "flächendeckende Überwachung". Auffällig ist auch der fehlende Peak um 2001 rum. Anscheinend hat der Terrorismus nicht sonderlich zugenommen. Vielleicht liegts aber auch nur daran, dass die Gattinnen unserer Geheimdienstmitarbeiter zunehmend untreu werden und man dringend an die Mails der Nebenbuhler kommen muss.
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