Tuesday, 30. March 2010Kinder Kinder...Ich hab gestern ganz übersehen, dass im Entwurf für die EU-weite Im Sinne dieser Richtlinie bezeichnet der Ausdruck: Das was bei uns also als Herstellung von "Jugendpornographie" vor gut einem Jahr eingeführt wurde, wäre in Zukunft also dem Pornodreh mit Säuglingen gleichgestellt und mit 2 Jahren Knast bedroht. Eine zusätzliche Strafverschärfung ist noch für echte Kinder vorgesehen, falls das Kind "nach den einschlägigen Bestimmungen des nationalen Rechts das Alter der sexuellen Mündigkeit noch nicht erreicht hat". Die Darsteller müssen nicht mal unter 18 sein, es reicht, wenn sie so aussehen. Im Zweifel sollte man also etwas künstliche Rückenhaare und Orangenhaut benutzen. Das wird schlimm für junge Erwachsene. Passt auf, was Ihr so knipst. Sexdates dürft Ihr mit 17jährigen Kindern übrigens ausmachen, selbst mit "Mitteln der Informations- und Kommunikationstechnologie". Da steht freundlicherweise die "sexuelle Unmündigkeit" dabei. Für Sperrlistenbefürworter wirds dagegen richtig schön, immerhin lässt sich mit dieser Auffassung von "Kind" die Anzahl der gefundenen Seiten extrem steigern. Monday, 29. March 2010Schon wieder SperrenKaum ist das Thema in Deutschland so halb vom Tisch gerutscht, kommen die unsäglichen Kinderpornosperren wieder, dieses Mal aus Brüssel. Schön ist, dass die Massenmedien dieses Mal gleich auf das Thema aufspringen, so ziemlich jedes Blatt hat das Thema, zumindest in der Online-Ausgabe für das Internet-Klientel. Sogar alle relativ kritisch, selbst die Leserbriefschreiber in der Bild dürfen dagegen sein, nur die Welt glänzt durch leichte Verwirrung und verwürfelt irgendwie lustig Vorratsdatenspeicherung und Netzsperre. Und nirgends wird der Verdacht angedeutet, Zensurgegner würden wohl am liebsten gerne selbst kleine Kinder vergewaltigen, weil "wer weiss wie man Sperren umgehen kann, ist zum Teil schwer pädokriminell...". Das ist auch schön und macht die Debatte sachlicher. Irgendwie ist dieses Europa ja schon komisch. Erst schicken die Regierungen ihre besten Köpfe nach Brüssel, und dann wundern sie sich, das sie den von ihnen vorbereiteten Beschlüssen dieser Kommission völlig hilflos ausgeliefert sind. Die Verhaltensweise kennen wir im nationalen Rahmen eigentlich nur von der Agrarpolitik der CSU. Bei anderen Bereichen ist uns schon irgendwie klarer, dass da in Berlin unsere Vertreter sitzen, selbst wenn wir bei der Wahl andere bevorzugt haben, und nicht weit entfernte kleine Despoten auf Zeit. Ich glaube aber, das ist Absicht und gehört zur Show. So wie München Berlin braucht um sich mit dem "kleinen (Mann, Mittelständler, Bauern ...)" gegen "die da oben" zu solidarisieren, so braucht Berlin halt Brüssel...
Monday, 1. March 2010HilfsprofilerWährend unsere Verbraucherschutzministerin tapfer gegen die Internetriesen kämpft, die "ganze Persönlichkeitsprofile erstellen" können, arbeitet unsere Landesregierung fleissig mit bei der Preisgabe ihrer Homepagebesucher. Falls ich mich zum Beispiel bei der bayerischen Staatskanzlei über den Verfassungsschutz informieren möchte, wird diese Tatsache mit meiner momentanen IP-Adresse sofort vom Ministerium an Google weitergeleitet. Falls ich ein googlemail-Konto besitze oder einen youtube-Account oder eine andere Dienstleistung dieser Firma in Anspruch nehme, kann dort mein Interesse für Innere Sicherheit auch gleich meinem Persönlichkeitsprofil hinzugefügt werden. Google verspricht natürlich, das nicht zu tun, aber ich wüsste nicht, warum unsere Behörden oder ich uns darauf verlassen sollten. Ich weiss nicht, welcher Webdesigner den Ministerialen eingeredet hat, dass google analytics für Behördenseiten was tolles ist, aber ich halts für unnötig. Logfiles haben die ja selber auch, Werbung machen sie nicht und mehr als eine Meldung der Art "Über Hundertausende Besucher haben unser Gesetzblatt runtergeladen" will ja auch keiner von den Betreibern sehen. Vermutlich wars der gleiche, der ihnen eingeredet hat, für das Hypen einer Verbraucherschutz-Homepage bräuchte man so um die 200000 Euro. Ich würde den Berater jedenfalls wechseln, ausser es wäre ein Parteifreund oder ich wäre ihm anderweitig verpflichtet...
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