Tuesday, 22. December 2009Stadtplan im VergleichIch hab noch ein bisschen mit mapserver und Kartendateien im GeoTIFF-Format rumgespielt. Zum Üben, wie man beliebige Karten referenziert und damit Landkarten abbildet gabs einen alten Stadtplan von München von 1832. So ganz ist es mir nicht gelungen, vermutlich war es damals einfach wichtiger, alle Kirchen und Gassen in der engen Innenstadt abzubilden als späteren Navinutzern die Orientierung zu ermöglichen. Aber zum Vergleich, wie die kleine Stadt München vor 177 Jahren ausgesehen hat, langt die Genauigkeit. Wer also mal sehen möchte, was aus dem Militär-Heu-Magazin an der Isar geworden ist, oder wie der Bahnhofsplatz vor Einführung der Eisenbahn aussah, findet hier einen Kartenvergleich von heute und 1832.
Mit maptiler hab ich auch probiert, Karten darstellbar zu machen. Damit kann man beliebige Bilder in Kacheln zerlegen, und sie dann mit openlayers oder der Google-Maps-API zoom- und schiebbar auf der Homepage darstellen. Genauso wie andere Kartendienste auch ihre Kartenkacheln ausliefern. Funktioniert auch ganz gut, braucht aber halt viel Speicherplatz, weil man wirklich jeden Fleck in jeder Auflösung vorrätig halten muss, selbst die Flecken, die nie jemand ansehen will. Dafür hab ich zum Testen mal die Waldseemüller-Karte von 1507 genommen und in ein paar Zoomstufen gekachelt (das was man da als weisse Streifen sieht, sind übrigens die Kartenblattränder des Originals, nicht die Kacheln vom maptiler): Ich hätte gern auch andere Karten zum rumspielen genommen, die Bayerischen Landtafeln von Philipp Apian hätte ich zum Beispiel schön gefunden. Nur ist leider dort wo bei der Library of Congress der Download-Link oder der Boston Public Library der Link zu ihrer Flickr-Sammlung ist bei der Bayerischen Staatsbibliothek der Verweis auf ihr Urheberrecht an den Scans. Anschauen ist erlaubt, Weiterverbreiten nicht. Eigentlich muss man froh sein über jedes Stück Papier, das aus den fürsorglichen Händen unserer Staatsarchivare nach Übersee befreit werden konnte... (oberes linkes Bild von Openstreetmap unter CC-BY-SA-Lizenz und das rechte ist aus der David Rumsey Map Collection unter CC-BY-NC-SA-Lizenz. Unteres aus der Library of Congress über die Wikipedia bezogen, Lizenz: public domain). Wednesday, 9. December 2009Schöne freie KartenVor ein paar Tagen hat "Natural Earth" eine neue Seite aufgebaut und stellt Datensätze und Rasterdaten fürs Kartenbasteln ins Netz. Und das schöne daran, die Kartenmacher geben ihre Daten völlig frei: [The Authors] invite you to use them for personal, educational, and commercial purposes. No permission is needed to use Natural Earth. Crediting the authors is unnecessary. Es gibt dort Vektordaten in Form von Shapefiles für Stadt, Land, Fluss, aber auch Gletscher, Höhenlinien und Wassertiefen, falls jemand ein paar Landkarten selber machen möchte. Ich hab mir aber erstmal die fertig gerenderten Bilder geholt und ein paar Zoomstufen der Erde mit Maptiler in Kacheln in Mercator-Projektion nach Google-Art umgerechnet. Die Karte ist recht hell mit dezenter Schummerung und eignet sich recht gut als Hintergrundbild, wenn man selber was draufmalen möchte. Ausserdem heisst sie nicht nur natural earth, sondern wirkt tatsächlich halbwegs realistisch. Als Hintergrundbild für die thematischen Karten werden die Kacheln auch verwendet. Leider nur für die Mercator-Projektion, für andere müsste ich das Bild online berechnen und dazu fehlen mir bei weitem die Ressourcen. Ich finde, es lockert das Kartenbild deutlich auf, wenn man noch ein paar Berge und Flüsse sieht, statt nur einfarbiger Flächen. Vor allem, wenn es auf die Farbe der Flächen nicht wirklich ankommt, weil man nur ein Land hervorheben oder zwei Gruppen zeichnen will. (Als Beispiel für die Karte mit den eingruppierten Ländern hab ich die Verteilung der Schulabbrecher in Europa 2007 genommen. Falls weniger als 15% der 18-24-jährigen ohne Abschluss dastehen, ist ein Land grün, sonst rot. Die Tabelle ist natürlich willkürlich ausgesucht und noch willkürlicher gruppiert, einfach die erste Tabelle, die mir bei Eurostat begegnet ist...) Nachtrag 13.12.: Jetzt hab ichs doch noch für ein paar andere Projektionen eingebaut. Das ganze ist zwar ein bisschen experimentell, könnte wegen falsch gerenderter Kacheln beim Anwender Frustration auslösen und funktioniert auch nicht immer. Allerdings ist das Ergebnis auch oft recht schön und oft funktionierts ja auch. Jetzt kann man also auch die Herkunft meines Spams als Gelb-Rot-Verlauf auf Erdhalbkugeln abbilden (zur Zeit ist die Spamdichte in Südkorea, Vietnam und Rumänien besonders gross...).
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