Wednesday, 21. October 2009Entwarnung vor sozialen NetzenLiebe Kinder und Jugendliche, entgegen dem üblichen Gezeter der Datenschützer wegen irgendwelcher verlorenen Daten bei irgendeinem Schülernetzwerk
kann ich da völlige Entwarnung geben. Wer Eure Daten haben will, hat sie schon. Er muss nur ein bisschen Kohle springen lassen und er weiss mehr über Euch als Eure Eltern. Natürlich nicht Eure Lieblingsmusik, oder in wen Ihr gerade verknallt seid, aber das wissen Eure Eltern ja auch nicht. In diesen Dingen müsst Ihr also nach wie vor sorgfältig auf Datenschutz achten, aber auf Eure Kontodaten, Eure Mailadressen, Handynummern, Krankheiten, oder Euren Kontostand sicher nicht mehr. Es sei denn, Ihr passt auch sonst wirklich gut auf, mit wem Ihr Geschäfte macht.
Ihr seht, ihr kommt da nicht mehr aus, damit müsst Ihr einfach leben. Also keine falsche Zurückhaltung in den Communities. Dort müsst Ihr nur noch auf Daten aufpassen, die Eure Klassenkameraden oder Eure Lehrer nicht wissen dürfen. Falls Ihr in den hässlichsten Typen der Schule verliebt seit, heimlich Volksmusik hört, oder wie Ihr Eure Lehrer mobben wollt. Das sind Eure wahren Geheimnisse. Mit Adresse, Telefon, Geburtsdatum, Kontonummer und Mailadresse könnt Ihr keinen Profi mehr für Euch begeistern. Der kauft einfach Eure Daten, 50 Stück für ein Cent: 4 Millionen Kontonummern frisch aus dem Lottocallcenter gibts schon für 850 Euro und da bekommt man noch 2 Millionen Adressen ohne Konto dazugelegt. Beim Message schreiben und Mailen ist es übrigens egal, wie Ihr das macht. Eure Texte hat eh der Provider. Da müsst Ihr Euch nur überlegen, ob web.de, gmx, Google, lokalisten oder irgendVZ der Zuverlässigere ist. Einziger Vorteil von Communities ist halt, dass die nicht dem Schäuble seine Vorratsdatenspeicherung umsetzen müssen, weil die Politiker noch nicht gemerkt haben, wo Ihr Euch die ganze Zeit rumtreibt. Die denken tatsächlich Ihr würdet alle diese @-Briefe tippen. Monday, 12. October 2009Zweigleisiges KonzeptIch finds nett, wie sehr unsere Innenpolitiker von der Union die FDP loben, weil die immer so brav alle Bürgerrechtsbewegtheit fallen lässt, wenn sie in irgendeine Regierung kommen. Ist schon fast gemein, so viel Applaus von der falschen Seite zu spenden. Letzte Woche Wolfgang Bosbach:
und gestern Joachim Herrmann:
Die beiden Unionspolitiker haben recht: Die FDP kann alle wirklich zufrieden stellen. Die Hardliner freuen sich über den überwachungsgeilen FDP-Innenminister, der verfassungswidrige Gesetze machen lässt, und die Bürgerrechtler findens toll, dass noch ein paar liberale Liberale die Ära Kohl überlebt haben und gegen den Parteifreund beim Verfassungsgericht gewinnen. Die FDP wehrt sich auch schon gegen das Lob:
Den Zusammenhang mit der Beschlagnahmung verstehe ich nicht, um den feinen Unterschied zwischen "heimlich Schnüffeln" und "An der Türe klingen, sagen wer man ist und dann beschlagnahmen" gehts ja eben bei der Online-Durchsuchung. Aber wenn die "nicht weitgehenden" Befugnisse schon in Karlsruhe scheitern, dann müssen wir uns keine Sorgen machen. Dann geht der Prozess von FDP-Mann Gerhart Baum gegen die das BKA-Gesetz der Bundesregierung genauso aus wie sein Prozess gegen den Landesminister und Parteikollegen. Ich hoff ja nur, der Herr Baum hat auch ein paar Lehrlinge in seiner Partei, der ist schon 77 und kann vermutlich nicht mehr lange gegen jedes Gesetz selber klagen. Ich fürchte aber die Jungen dort kommen eher nach Westerwelle... Tuesday, 6. October 2009Hosting am SüdpolDas ist doch mal ein schöner whois-Eintrag aus der Republik CyberBunker: inetnum: 84.22.122.0 - 84.22.122.255 In Wirklichkeit liegt das in den Niederlanden, aber zumindest die Geodatenbank von Maxmind übernimmt auch in der Profiversion kritiklos die Ortsangabe "AQ" für die Antarktis. Ich musste da mal nachschauen, weil mich doch irgendwann gestört hat, dass einer der Tor-Knoten über die ich eine Statistik der weltweiten Verteilung führe, immer am Südpol geortet wurde. Das ist zwar ganz witzig, aber bei der riesigen Fläche der Antarktis doch ein bisschen zu sehr als Fehler zu erkennen. Falls sich jemand wundert, warum auf der Karte China fehlt, wo bisher immer ein paar Tor-Server standen: Zum 60. Jahrestag der Befreiung des Volkes hat die dortige Regierung ihre Bemühungen verstärkt, politisch oder moralisch schädliche Internetinhalte vom Volk fernzuhalten. Deshalb gibt es derzeit dort keine Tor-Server und ausländische Server (ausser Bridges) sind für Chinesen nicht erreichbar. Vielleicht der zukünftige Dauerzustand, vielleicht eine vorübergehende Erscheinung zu den Jubiläumsfeierlichkeiten. Monday, 5. October 2009Die Sicherheit des MenschenIch bin ja schon so gespannt, wo bei den Koalitionsverhandlungen der Kompromiss liegen wird zwischen
und
Wobei mir Bouffiers Grundsatz ja recht ungewohnt vorkommt als erstes Bürgerrecht. Das Grundgesetz kennt auch vorrangigere Rechte und fängt nicht an mit "Die Sicherheit des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt".
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